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„Riesenproblem“Bei Impfungen: Kölner Arzt kann eine wichtige Gruppe nicht verstehen

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In Köln sind die Impfungen gegen das Coronavirus in vollem Gange. Der leitende Impf-Arzt ärgert sich über eine besonders wichtige Gruppe. Symbolbild vom 30. Dezember 2020.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Großes Interesse am Pieks gegen das Coronavirus: Die erste Impf-Woche liegt fast hinter dem Arzt Dr. Jürgen Zastrow und seinem Team.

In Köln war der leitende Impfarzt bisher auch in Altenheimen unterwegs, um das Personal und die Heimbewohner zu impfen.

Die meisten Rückmeldungen zur Impf-Aktion sind positiv, doch gleichzeitig fällt ihm bei seinen Impf-Terminen in Köln eine Gruppe leider besonders negativ auf. 

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Köln: Arzt impft in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen gegen das Coronavirus

Vor den Impfungen führt ein Arzt vorab immer ein Aufklärungsgespräch mit den Patienten und beantwortet alle drängenden Fragen zum neuen Impfstoff.

„Das Interesse am Impfstoff ist sehr groß und die kritischen Nachfragen sehr gering“, so das bisherige Resümee des Arztes.

„Die Heimbewohner haben eigentlich wenige Fragen. Die Angestellten dort haben immer die gleichen Fragen: 'Ich habe eine Pollen-Allergie, darf ich mich trotzdem impfen lassen?'

Oder: 'Ich habe Bluthochdruck, ich bin Diabetiker.' Und: 'Ich habe eine Schilddrüsenerkrankung, darf ich mich impfen lassen?' und Ähnliches. Das sind aber alles keine Ausschlusskriterien für die Impfung“, erklärt Dr. Zastrow.

Köln: Junge Menschen eher kritisch gegenüber Corona-Impfung

Doch die, die bei Dr. Zastrows Terminen eher kritisch nachfragen, seien vor allem die jungen Menschen, die Menschen der vulnerablen Gruppen pflegen und daher bereits mitgeimpft werden.

„Bei den jungen Leuten, ist das alles völlig anders. Die haben häufig irgendwelche Threads von Systemkritikern gelesen und stehen dem Impfstoff kritisch gegenüber. Und womit ich tatsächlich ein Riesenproblem habe, ist die Einstellung, die ja einige dieser jungen Leute haben“, so der Kölner Arzt.

Kölner Gesundheitspersonal mit Fragen zu Vorerkrankungen

„Nämlich die: 'Ich warte lieber erstmal ab‘-Haltung. Was ist das für eine Einstellung?“, fragt sich Zastrow. „Ich warte erstmal, wie viele Leute noch am Coronavirus sterben oder unter möglichen bisher unbekannten Nebenwirkungen leiden und erst dann überlege ich, ob ich mich impfen lasse und so die Allgemeinheit mit schütze? Das kann es nicht sein“, ärgert sich Dr. Zastrow.

„Wir verfügen hier über einen der nebenwirkungsärmsten Impfstoffe“, betont der leitende Impf-Arzt.

Kölner Arzt: Viele junge Leute informieren sich falsch

Ob es sich dabei vor allem um Mitarbeiter aus Pflegediensten oder um Krankenpfleger handele, könne man nach so kurzer Zeit noch nicht sagen.

„Auf diese Berufsgruppe möchte ich das gar nicht beschränken, das ist eher ein Jugend-Problem. Die jungen Menschen informieren sich einfach über andere Medien als wir. Ich habe den Eindruck, viele den Überblick verlieren, was seriöse Informationen sind und was falsche Meinungsmache ist“, so der Mediziner.

Corona-Impfstoff: Stadt Köln bestätigt großes Interesse

Sein bisheriges Fazit: Das allgemeine Impf-Interesse, vor allem von denen, die noch nicht dran sind, ist sehr groß. Die Notfallhotline 116117 bekommt enorm viele Anrufe zum Impfstoff. 

„Wir erhalten gerade viele Anfragen und Anrufe zum Impfstoff. Die Kölner fragen vorrangig nach Impfterminen, die aber aktuell noch nicht vergeben werden, weil erstmal die vulnerableren Gruppen dran sind“, bestätigt auch eine Stadt-Sprecherin am Mittwoch gegenüber EXPRESS. 

Köln: Bis Samstag (2. Januar 2021) bereits 3500 Impfdosen verbraucht

„Die Kölner brauchen noch mehr Geduld, sie müssen nicht die die Notfallhotline 116 117  anrufen, sondern werden angeschrieben, wenn es soweit ist. Jetzt sind erst einmal die Hoch-Risikogruppen dran“, erklärt Dr. Zastrow.

Wahrscheinlich habe Köln bis Samstag mit 3.500 Impfungen bereits die Hälfte der zur Verfügung stehenden Impfdosen verbraucht, so Zastrow abschließend. Laut Gesundheitsministerium NRW steht die nächste Impfdosen-Lieferung ab dem 18. Januar 2021 zur Verfügung.