+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

+++ EILMELDUNG +++ Holzkohle-Grills in der Weidengasse Ausgequalmt – Stadt Köln greift jetzt hart durch

Corona-Chaos in KölnÄrger um Impftermine für Betreuer von Behinderten

niklas_kampmann

Der Kölner Geschäftsführer der Firma Assistenzprofis, Niklas Kampmann, hier im Gespräch mit einem Klienten vor der Corona-Pandemie, ist sauer auf die Stadt.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Die von vielen ersehnte Impfung gegen das Coronavirus war für die Mitarbeiter eines Assistenzdienstes für Menschen mit Behinderungen aus Köln zum Greifen nahe. Doch in letzter Sekunde hier es: Kommando zurück. Die Mitarbeiter sollten dann doch keine Spritzen bekommen, obwohl sie laut Gesetz an der Reihe sind. Das sorgte für Unmut und Verwirrung. 

  • Mitarbeiter von Kölner Assistenzdienst sollten Corona-Impfung bekommen
  • Termine kurzfristig abgesagt
  • Firma befürchtet Gefahr für Personal und Kunden

Für Niklas Kampmann (27), Geschäftsführer der Kölner Firma „Assistenzprofis“, war es ein Skandal, dass er und seine Mitarbeiter trotz der geltenden Verordnungen keine Impfungen bekommen haben.

Mit seinem Unternehmen kümmert er sich vorrangig um Menschen mit Behinderungen, etwa durch Hilfen in der Grundpflege, im Haushalt oder als Freizeitbegleitung. Bei 50 Klienten hat die Firma derzeit 200 Mitarbeiter. Der Großteil der Assistenznehmer wohnt laut Kampmann in Köln.

Alles zum Thema Corona

Köln: Assistenzdienst will Mitarbeiter gegen Corona impfen lassen

Und seit dem 8. März gehört der Beruf der Assistenzprofis auch zu den Gruppen, die zur höchsten Prioritätsgruppe zählen. Vorher hatte es noch Verwirrung darum gegeben, weil in der Coronaschutzverordnung bis dahin nur die Rede von Beschäftigen von ambulanten Diensten war. Dazu zählen Beschäftigte aus der persönlichen Assistenz nicht. Das hat der Gesetzgeber am 8. März aber nachträglich hinzugefügt.

Köln: Assistenzdienst für Menschen mit Behinderung bekommt keine Impf-Termine

Doch auch danach hat Kampmann für seine Beschäftigten keine Impftermine von der Stadt bekommen. Er sagt dazu: „Trotz geltenden Rechts verweigerte uns die Impfkoordinierungsstelle Köln Zugang für unser Personal zu den Impfungen. Dies stellt für mich ein Skandal dar.“

Dabei hatte die Firma schon Termine und Tabellen für die Mitarbeiter vom Gesundheitsamt der Stadt Köln zugesendet bekommen.

Der Großteil der Klienten ist laut Kampmann auf 24-Stunden-Assistenz angewiesen. „Somit sind auch unsere Mitarbeiter 24 Stunden vor Ort und es gibt einen sehr engen Kontakt zwischen unserem Klientel und unserem Personal. Es ist bereits eine Klientin von uns an Covid 19 verstorben“, berichtet er.

Köln: Assistenzdienst bekommt Impfungen doch noch

Da er selber nicht weitergekommen ist, meldete er sich bei EXPRESS. Wir fragten bei der Stadt nach. Ein Sprecher bestätigt, dass Beschäftigte in stationären Einrichtungen und in ambulanten Pflegediensten, die geistig behinderte Menschen behandeln, betreuen oder pflegen sowie Personen, die mit anerkannten Angeboten zur Unterstützung im Alltag regelmäßig bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen tätig sind, aus der Prio-Gruppe 2 für Impfungen vorgezogen werden. Dazu zählt auch die Firma von Niklas Kampmann.

Laut des Stadtsprechers könne die Absage der Impftermine an dem Impfstopp von Astrazeneca gelegen haben. Aber alle abgesagten Termine würden laut des Sprechers zeitnah nachgeholt. Das bestätigt auch Niklas Kampmann. „Wir haben endlich unsere Impftermine bekommen.“