Chaos um BeherbergungsverbotKölner Hotelierin zieht jetzt Corona-Konsequenzen

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Die Kölner Hotelierin Claudia Diekhöner setzt wegen des Chaos um das Beherbergungsverbot auf ein zweites Standbein.

Köln – Die Corona-Neuinfektionen steigen nicht nur in Köln immer weiter an. In ganz NRW wurden bereits zahlreiche Regionen zum Risikogebiet erklärt. Die Diskussion um das Beherbergungsverbot wird nicht nur in der Politik derzeit hart diskutiert.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet lehnt dieses für sein Bundesland ab. Wie er am Donnerstag (15. Oktober) über seinen Twitter-Account mitteilte, setze ein Beherbergungsverbot seiner Ansicht nach „falsche Anreize”.

Dennoch stellt es die Hoteliers in NRW vor Herausforderungen. Claudia Diekhöner, Geschäftsführerin der Hotels Domstern und Domspitzen nahe des Breslauer Platzes in Köln musste ihre 15 Mitarbeiter am Mittwoch (14. Oktober) deswegen erneut in Kurzarbeit schicken.

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Kölner Hotelierin leidet unter Chaos um Beherbergungsverbot

„Die Telefone laufen jeden Tag heiß”, berichtet sie. „Unsere Gäste wissen nicht, ob sie nach Köln kommen dürfen oder nicht.” Die ungenauen und uneinheitlichen Regelungen seien mit daran schuld, findet Diekhöner.

Von den insgesamt 46 Zimmern seien derzeit zehn belegt. Besonders die fehlenden Messegäste machen sich bemerkbar. Seit die Hotels in Nordrhein-Westfalen am 18. Mai 2020 wieder öffnen durften, waren auch Diekhöners Hotels wieder in Betrieb.

Weil der Frühstücksraum im Hotel Domstern für die Abstandsregelungen jedoch zu klein wurde, können die Gäste nun im nahezu gegenüberliegenden Hotel Domspitzen frühstücken.

„Uns war klar, dass es bis zum Ende des Jahres schwierig werden würde”, erklärt die Kölnerin. Doch mit einem solchen wiederkehrenden Einbruch hatte sie nicht gerechnet. Ein zweites Standbein musste deswegen her, um die finanziellen Einbußen stemmen zu können.

Kölner Hotel macht aus Frühstücksraum einen Conceptsstore

Der leerstehenden Frühstücksraum des Hotels Domstern wurde umfunktioniert in einen kleinen Conceptsore, der als zusätzliche langfristige Einnahmequelle dienen soll. In den Regalen steht hauptsächlich Deko, doch auch Liköre und Wein sollen verkauft werden.

Der Stil ähnle dem Inventar der Hotelzimmer, sagt Diekhöner. Einige Produkte seien sogar die gleichen, wie sie auch im Hotel zu finden sind. Doch sei der Laden nicht nur für die Hotelgäste, betont sie. „Wir hoffen, dass auch viele Kölner vorbeikommen werden.“

Geöffnet hat der Laden ab dem 25. Oktober von Montag bis Freitag von 15 Uhr bis 19 Uhr und samstags von 10 Uhr bis 16 Uhr. Eigentlich sollte es eine kleine Eröffnungsfeier mit Weinprobe und Fingerfood geben, erzählt Diekhöner. Doch diese sei aufgrund der steigenden Inzidenzzahlen vorerst abgesagt.

„Das Schlimmste, was einem als Chef passieren kann”

Seit elf Jahren betreibt sie nun das Hotel Domspitzen und seit acht Jahren das Schwesterhotel Domstern. Seit 34 Jahren ist die Kölnerin im Hotelgewerbe tätig. Eine solche Situation, in der sie ihre Mitarbeiter wieder einmal in Kurzarbeit schicken musste, sei für sie mit das Schlimmste, was passieren könne.

Corona-Risikogebiet: Sperrstunde – So sind die aktuellen Regelungen in Köln

„Ich wünsche mir vor allem, dass endlich mal klare und einheitliche Regelungen gefunden werden“, sagt sie. Bis dahin hoffe sie auf den Erfolg ihres neuen Ladens.