Brutaler Überfall in KölnViktoria-Fans nach Rückkehr verletzt, Hinweise auf Fortuna

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Direkt am Sportpark Höhenberg wurden die Viktoria-Fans angegriffen. (Symbolbild)

von Thomas Werner (tw)Frank Neußer (neu)

Köln – Brutale Attacke in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf Fans von Fußball-Drittligist FC Viktoria Köln! Die Anhänger, die das Team zum Spiel beim Chemnitzer FC (2:2) begleitet hatten, erlebten bei der Rückkehr an den Sportpark Höhenberg gegen 23.30 Uhr einen Albtraum.

Viktoria Köln: Angriff auf Fan-Bus in der Nacht auf Sonntag

„Sie waren gerade dabei, den Fanbus auszuladen, als sie von 10 bis 20 vermummten Angreifern attackiert wurden”, erklärt ein Polizeisprecher gegenüber EXPRESS. Ein Mann (37) erlitt einen Nasenbeinbruch , ein anderer eine Gehirnerschütterung. Sie mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Angreifer sollen laut Zeugenaussagen mit Knüppeln bewaffnet gewesen sein, auch Flaschen wurden geworfen.

Nach EXPRESS-Informationen waren 28 Viktoria-Fans an Bord des Busses, darunter fünf Frauen, außerdem die beiden Busfahrer. Beim Angriff flüchteten viele zurück in den Bus. „Die wollten uns auf die Fresse hauen. Ich stehe immer noch unter Schock”, sagte ein Viktoria-Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, zum EXPRESS. 

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Die Polizei wurde alarmiert und war nach ca. zehn Minuten vor Ort, konnte die Verdächtigen aber nicht mehr stellen. Die Aktion soll innerhalb weniger Minuten beendet gewesen sein. Am Bus entstand Sachschaden, außerdem wurden einige Fan-Utensilien wie eine Trommel entwendet. 

Attacke auf Bus von Viktoria Köln: Riefen Angreifer „Fortuna”?

Aber wer ist verantwortlich für die Aktion? Augenzeugen sagten bei der Polizei aus, einige der Angreifer hätten laut „Fortuna, Fortuna” gerufen. Ein Hinweis auf Anhänger des Südstadt-Klubs also, der im Sommer 2019 aus der Dritten Liga in die Regionalliga abstieg, während die verhasste Viktoria durch den Aufstieg den umgekehrten Weg antrat?

„Das könnte ein Hinweis für uns sein. Auf der anderen Seite könnte es auch ein Ablenkungsmanöver sein”, so der Polizeisprecher. Die Ermittlungen seien eingeleitet. Man müsse aber davon ausgehen, dass es sich um eine geplante Tat handele, da die Angreifer exakt zu der Zeit am Sportpark Höhenberg waren, als der Bus aus Chemnitz zurückkehrte.

Aus Fan- und Vereinskreisen der Viktoria heißt es, dass die Aktion nicht zur Fan-Szene der Fortuna passe und man deshalb von einem Täuschungs-Manöver ausgehe.

Viktoria Köln: Nach Wernze im Fadenkreuz zweite Negativ-Story

Spieler oder Verantwortliche waren von der Attacke nicht betroffen. Sie waren kurz zuvor angekommen, der Großteil im Umkreis des Stadions. Viktorias Sportleiter Marcus Steegmann sagte: „Wir haben das Geschehen nur am Rande mitbekommen. Der Fanbus stand ungefähr 100 Meter von uns weg, ehe wir dann Schreie hörten und Tumulte begannen. Wir waren froh, dass die Polizei so schnell da war. Wir werden mit unseren Fans noch einmal Kontakt aufnehmen und das Gespräch suchen. Wir hoffen, dass die Polizei bei ihren Ermittlungen erfolgreich sein wird und Täter überführen kann.”

Allerdings: Der Angriff auf die eigenen Fans war nicht das einzige negative Nebengeräusch der Viktoria an diesem Wochenende. Beim Spiel des 1. FC Köln am Freitag in Dortmund hatten Fans Viktoria-Boss Franz-Josef Wernze auf einem Plakat gezeigt (hier lesen Sie mehr). Sein Kopf war dabei in einem Fadenkreuz zu sehen. Der Drittligist forderte vom FC eine offizielle Entschuldigung, die es auch mittlerweile gab.

Eric Bock, Geschäftsführer Eric Bock kündigte an, für das nächste Auswärtsspiel in Unterhaching einen kostenlosen Fanbus zur Verfügung zu stellen. „Denn neben der Gesundheit unserer Anhänger ist das Wichtigste, dass sie nach so einem Vorfall nicht den Spaß daran verlieren, die Viktoria zu unterstützen.“