Brutaler ÜberfallErpressung! Krimi um Kölner RTL-Autohändler

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RTL-Autohändler Jürgen Mertes am Dienstag vor dem Landgericht Köln.

Köln – Ein falscher Polizist in Uniform, eine abstruse Erpressung – und mittendrin  Jürgen Mertes (52), bekannt aus der RTL-Serie „Die Autohändler“.

Der Kölner musste am Dienstag als Zeuge vor dem Landgericht aussagen.

Bizarrer Drogen-Vorwurf

Als Jürgen Mertes vergangenen September seine Haustür aufschließen wollte, tauchte plötzlich ein vermeintlicher Polizeibeamter hinter ihm auf.

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„Da bist du ja endlich“, soll der Mann in Uniform gesagt und erklärt haben, nicht im Dienst zu sein. Dann folgte ein bizarrer  Vorwurf: „Du hast meinem Schwager Kokain verkauft, das hat meine Nichte vom Tisch geleckt.“

Seine Nichte (3) liege nun auf der Intensivstation, meinte der Fremde. Dann wollte er Mertes erpressen, forderte als Entschädigung Geld und den Rest der angeblichen Drogen.

„Ich bin Autohändler und kein Drogenhändler“, entgegnete  Mertes und versuchte zu flüchten.

Im Bereich Innere Kanalstraße hielt er Fahrradfahrer an, bat um Hilfe. Nachdem der falsche Polizist zwischenzeitlich  noch eine Pistole gezogen haben soll, verschwand er.

Wochen vorher bereits brutal überfallen

Für Mertes war es eine nervenaufreibende Zeit. Denn Wochen vor dem Besuch des uniformierten Gangsters war er bereits zum Opfer eines Raubüberfalls geworden.

Zwei Männer mit Skimasken und Waffen hatten ihn in seine Wohnung gedrängt. Als sich der Händler wehrte, schlug ihm einer der Täter mit einem Gegenstand auf den Kopf.

„Ich erlitt Platzwunden, alles war voller Blut“, sagt Mertes. Und die Räuber machten Beute. Sie zogen ihrem Opfer eine Rolex Submariner Gold (Wert: etwa 25 000 Euro) vom Handgelenk, Ringe vom Finger und die Kette vom Hals. Mertes: „Ich hatte Todesangst, ich bin inzwischen umgezogen.“

Autohändler erkennt Angeklagten wieder

In Saal 27 des Kölner Justizgebäudes beschuldigte Mertes den Angeklagten Deniz A. (36), an beiden Taten beteiligt gewesen zu sein.

Der gab allerdings nur zu, den falschen Polizisten gemimt zu haben und entschuldigte sich auch dafür. Für den Raub, der aktuell auch gar nicht mit verhandelt wird, habe er allerdings ein Alibi.

Auch in einem weiteren Fall hatte Deniz A. einem Kölner unterstellt, Drogengeschäften nachzugehen und die erfundene Geschichte der vergifteten Nichte erzählt. Hier soll sogar ein echter Bundespolizist involviert sein, ein Freund des Angeklagten. Der hatte dem Ganoven eine Uniform besorgt – er steht ebenfalls vor Gericht.