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Fans überglücklichKölner spricht aus, was alle bei Tanzbrunnen-Konzert fühlen

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Endlich wieder vor Publikum: Die Klüngelköpp feiern am 3. Juni 2021 mit den Zuschauern das erste Tanzbrunnen-Konzert seit Monaten.

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – „Jo dann weiß ich, dat ich doheim bin, jo doheim bin, heh am Ring“: Die Klüngelköpp haben die Bühne schon längst verlassen, aber das Publikum singt den Refrain ihres Superhits „Stääne“ immer weiter. Zurecht: Wer das erste Open-Air-Konzert seit gefühlten Ewigkeiten im Tanzbrunnen am Donnerstag (3. Juni) miterlebt hat, der weiß, was kölsche Musik live für Emotionen wecken kann – vor allem dann, wenn Corona für monatelangen Entzug gesorgt hat.

  • Brings, Kasalla und  Co. live in Köln
  • Open-Air-Konzert im Tanzbrunnen
  • Fans feiern kölsche Bands

Brings und Gäste haben zum „Sommer im Garten“ geladen, wie die kleine Tournee heißt, die nach Köln in noch weiteren acht Städten halt machen wird. Zehn Acts treten unter Beachtung eines genau ausgearbeiteten Hygiene-Konzepts auf: Rhythmussportgruppe, Miljö, Klüngelköpp, Cat Ballou, Räuber, Big Maggas, Bläck Fööss, Rabaue, Kasalla, Druckluft und zum Abschluss Brings.

Vom superschnellen 5G-Netz ist beim Einlass keine Rede, hier gilt die 3G-Regel: Geimpft, genesen, getestet: Wer eines davon erfüllt, darf rein – „ävver janz höösch“. Kein Gedränge, keine genervten Besucher, stattdessen überall nur strahlende Gesichter.

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Tanzbrunnen Köln: Fans feiern Bläck Fööss, Kasalla, Räuber und Co.

Es hatte was von einem Familien-Festival: Man kennt sich, man hilft sich – zum Beispiel beim Bier holen. Aber stets gesittet, auf Abstand.

Während Cat Ballou dem Ende ihres Auftritts entgegenrocken, fährt Fööss-Bassist Hanz Thodam mit dem Fahrrad Richtung Backstage-Eingang.

So gemütlich und geordnet ist am Tanzbrunnen selten gefeiert worden. Der Stimmung aber tat das keinen Abbruch, im Gegenteil: Allen Bands schallte ein Beifall entgegen, den es vor der Pandemie bei einem überschaubaren Publikum wohl nie gegeben hat.

Klüngelköpp im Tanzbrunnen Köln: Fans mit Tränen in den Augen

Und das merkten die Künstler: „Von Euch kommt so viel gerade …“, meinte Klüngelköpp-Sänger Frank Reudenbach. „Wir haben alle das Gleiche erlebt, also genießen wir auch dasselbe.“ Als dann „Stääne“ angestimmt wird, haben einige Fans Tränen in den Augen.

In einer der hinteren bestuhlten Reihen stehen zwei Männer aus Köln, die sich immer wieder zuprosten. Jochen Olivier nimmt noch einen Schluck, um dann das zu sagen, was wohl jeder im Tanzbrunnen an diesem Nachmittag fühlt: „Wir stehen hier zwar auf Abstand, aber im Herzen sind wir vereint.“ Kumpel Rolf klopft ihm anerkennend auf die Schulter: „Junge, Junge. Wat für’n Satz. Aber recht hat er!“

Es geht Schlag auf Schlag, alle Bands spielen ihre größten Hits, dazwischen überbrückt Moderator JP Weber geschickt die Umbaupausen: „Die wahren Helden sind die, die hier aufbauen“, ruft er zum Beifall für die Bühnentechniker auf. Auch sie dürfen endlich wieder arbeiten. Der Erlös des Konzertes ist für sie bestimmt.

Tanzbrunnen Köln: Cat Ballou covern Brings

„Hück steiht die Welt still“, singen wenig später Cat Ballou. „Die Songs passen irgendwie alle zur aktuellen Situation“, meint Iris, die abseits der Zuschauer für sich alleine tanzt. Mit einer Cover-Version von „Niemols em Lääve“ huldigen Cat Ballou dem Headliner des Festivals: Brings. Und denen blieb, als sie gegen 17.45 Uhr die Bühne betraten, auch nichts anderes übrig, als an diesem Nachmittag eine „Superjeilezick“ festzustellen. Wurde auch Zeit.