Feuer-Drama auf Kölner StreckeRätsel um Grund für den ICE-Brand ist gelöst

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Der brennende Zug auf der Strecke Frankfurt-Köln.

von Thomas Werner (tw)

Köln/Koblenz – Die Ursache für den Brand in einem ICE auf der Strecke von Frankfurt nach Köln im Oktober 2018 ist offenbar gefunden. Wie aus einem Untersuchungsbericht hervorgeht, ist das Feuer durch den Bruch einer Zugstange ausgelöst worden.

Brand von ICE ist gebrochene Zugstange gewesen

In der weiteren Entwicklung sei es zu dem Feuer gekommen, heißt es in dem Papier der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung.

„Durch die Herabsetzung der Einspannkraft kam es zu Relativbewegungen im Aktivteil des Haupttransformators und Beschädigungen von Leiterisolierungen. Diese führten zu einem Windungskurzschluss. Durch den damit verbundenen schlagartigen Druckanstieg im Trafokessel kam es zum Bruch der Durchführungsbuchse des Überspannungsableiters”, heißt es im Bericht wörtlich.

Brand in ICE: Zug hatte am 12. Oktober 2018 Feuer gefangen

Die Staatsanwaltschaft in Koblenz kündigte an, den Bericht auszuwerten. Dann sei zu entscheiden, ob ein Anfangsverdacht bestehe, teilte ein Justizsprecher am Donnerstag mit.

Am 12. Oktober 2018 hatte gegen 6:21 Uhr auf der Schnellstrecke zwischen Frankfurt und Köln der vorletzte Wagen des ICE 511 in Höhe der Ortschaft Dierdorf (Kreis Neuwied) Feuer gefangen (hier lesen Sie mehr).

Die Bilder waren spektakulär, glücklicherweise hatte es aber keine Todesfälle oder schwer verletzte Personen gegeben. Bei dem Brand waren fünf Menschen leicht verletzt worden.

Brand in ICE: 510 an Bord, fünf wurden leicht verletzt

Nach Angaben der Bundespolizei in Koblenz brachten die Rettungskräfte damals 510 Menschen aus dem Zug in Sicherheit. Die Passagiere kamen in ein nahe gelegenes Gemeindehaus.

Erst nach über einer Woche konnten damals Züge auf der Schnellstrecke Frankfurt-Köln wieder in Richtung München starten, damals allerdings zunächst noch mit einigen Einschränkungen.

Brand in ICE: Bundespolizist wird zum Helden in der Not

Zum Helden in der Not war 2018 ein Bundespolizist geworden, der im Zug mitfuhr. Ihm war es zu verdanken, dass aus dem Feuer keine Katastrophe wurde. Der Mann hatte Rauch in einem der Wagen bemerkt und leitete die Rettung ein.

Weil der Zug teilweise noch an der Stromleitung hin und auf der Gegenseite zeitweise noch Züge fuhren, musste die Evakuierung mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden. Diesen Gefahren war sich der Bundespolizist bewusst gewesen. Bei der Evakuierung halfen Mitglieder von Hilfsorganisationen, die ebenfalls im Zug anwesend waren. (tw)