Bittere ZahlenKölner Mieten steigen drastisch weiter – so teuer ist Ihr Stadtteil

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Der Traum vieler Kölner: Eine Eigentumswohnung in guter Lage zu einem fairen Preis.

Köln – Zeitgleich kommen am Dienstag zwei neue Mietpreis-Checks auf den Markt, die Analysen von „Kampmeyer Immobilien“ und „Immowelt.de“ alarmieren. Wer in Köln wohnt, zahlt bereits die höchsten Mieten in NRW – und ein Ende der Preissteigerungen, die immer mehr vom Einkommen auffressen, scheint nicht in Sicht.

„Innerhalb der nächsten zehn Jahre ist jedenfalls mit der  Fortsetzung des Megatrends steigender Preise und Mieten zu rechnen“, meint Kölns Immobilienspezialist Roland Kampmeyer. „Die für die klassischen Zyklen typischen Preisschwankungen, so viel scheint sicher, gehören schon lange der Vergangenheit an.“

Mit einer Kaltmiete von durchschnittlich 10,60 €/qm verzeichne Köln im Vergleich zum Vorjahr eine Erhöhung von vier Prozent , errechnete „Immowelt“. CEO Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler betont, dass keine Entspannung zu erwarten sei: „Die steigenden Einwohnerzahlen verschärfen die Situation am Mietmarkt weiter – besonders im günstigen Preissegment.“

Kölner Immobilienmarkt: drastische Unterschiede

Der Immobilienmarktbericht 2019 von Kampmeyer listet ein umfangreiches Datenmaterial zu allen Kölner Stadtteilen und weiteren Themen auf. EXPRESS nimmt die Miet- und Eigentumswohnungen aus dem Bestand in den Fokus: Im Kölner Stadtgebiet beträgt die durchschnittliche Bestandsmiete nach Kampmeyer-Berechnung 11,12 €/qm.

Dabei liegt beim Vergleich aller 86 Stadtteile Chorweiler mit 6,40 €/qm ganz unten und die Altstadt-Süd bei 13,50 €/qm. Das ergibt eine Preisspanne von satten sieben Euro.

Kölner Wohnungsmarkt: Die Kaltmieten

Hier die Kaltmiete der neun Kölner Bezirke, die Preissteigerung und das jeweils günstigste Veedel:

  • Innenstadt: 13,30 €, Veränderung zu 2018: +2,3 %. Günstigstes Veedel: Deutz: 12,10 €
  • Rodenkirchen: 11,40 €, Veränderung zu 2018: +1,8%. Günstigstes Veedel: Immendorf: 8,50 €
  • Lindenthal: 12 €, Veränderung zu 2018: 0,8 %.Günstigstes Veedel: Lövenich: 9,90 €
  • Ehrenfeld: 11,40 €, Veränderung zu 2018: +1,8 %. Günstigstes Veedel: Bocklemünd: 9,60 €
  • Nippes: 10,70 €, Veränderung zu 2018: +2,9 %.Günstigstes Veedel: Mauenheim: 10,10 €
  • Chorweiler: 9 €, Veränderung zu 2018: +1,1 %.Günstigstes Veedel: Chorweiler, 6,40 €
  • Porz: 9,10 €, Veränderung zu 2018: +3,4 %.Günstigstes Veedel: Finkenberg: 8,20 €
  • Kalk: 9,40 €, Veränderung zu 2018: +2,2 %.Günstigstes Veedel: Neubrück: 8,10 €
  • Mülheim: 9,80 €, Veränderung zu 2018: +3,2 %.Günstigstes Veedel: Buchforst: 8,90 €

Kölner Wohnungsmarkt: Die Preise für Eigentum

Auch wer eine gebrauchte Eigentumswohnung kauft, muss kräftig investieren. Im Kölner Stadtgebiet ist der durchschnittliche Kaufpreis von Bestandswohnungen um 6,6 Prozent  auf 3.477 €/qm  Wohnfläche gestiegen. Die Spanne der Bestandspreise für Eigentumswohnungen beträgt mit 1.410 € in Meschenich bis 4.660 € in Hahnwald insgesamt 3.250 Euro.

Hier der durchschnittliche Quadratmeterpreis der neun Kölner Bezirke und die Preissteigerung oder -reduzierung zum Vorjahr. Klar ist: Während in der City die Wohnungspreise relativ gleich blieben, zogen sie in Ehrenfeld extrem an.

  • Innenstadt 4.140 €, Veränderung zu 2018: -1,2 %
  • Rodenkirchen 3.470 €, Veränderung zu 2018: +3,6 %
  • Lindenthal: 3.820 €, Veränderung zu 2018: +1,6 %
  • Ehrenfeld: 2.910 €, Veränderung zu 2018: +13,7 %
  • Nippes: 3.080 €, Veränderung zu 2018: +10 %
  • Chorweiler: 2.300 €, Veränderung zu 2018: 8,5 %
  • Porz: 2.650 €, Veränderung zu 2018: 15,2 %
  • Kalk: 2.550 €, Veränderung zu 2018: - 1,2 %
  • Mülheim: 2.580 €, Veränderung zu 2018: +0,8 %

Kölns Wohnungsangebot: top oder flop?

Wie gut ist das Wohnungsangebot? Hat man in Köln eine gute Auswahl? Auch das checkte Kampmeyer ab: Insgesamt 55 Prozent der befragten Kölner beurteilen das Wohnungsangebot im Stadtgebiet als schlecht oder sehr schlecht.

Der Wohnraummangel betrifft besonders Alleinerziehende, Singles im Alter von 18 bis 34 Jahren, Paare und Familien. Sie alle empfinden die Erfolgsaussichten bei der Wohnungssuche mehrheitlich als schlecht.

Immobilien: Warum Kölner umziehen

Warum ziehen Kölner innerhalb Kölns um? Hier sind die Gründe im Ranking:

  • Wohnung zu klein: 45 %
  • Wohnung zu laut: 26 %
  • Persönliche Gründe: 22 %
  • Miete zu hoch: 18 %
  • Schmutzige Wohngegend: 17 %
  • Mangelndes Parkplatzangebot: 15 %
  • Unsichere Wohngegend: 14 %