Es geht um 7000 EuroBetrugsverdacht! Berühmter CDU-Mann zeigt Werner Hansch an

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Die „Stimme des Ruhrgebiets“: Fußball-Kommentator Werner Hansch

von Bastian Ebel (bas)

Köln/Dortmund – Riesen-Zoff zwischen zwei prominenten Alt-Stars: CDU-Politiker und Rechtsanwalt Wolfgang Bosbach (67) hat Werner Hansch (81) wegen Betruges angezeigt! Der Kult-Kommentator soll sich Ende 2018 ein privates Darlehen über 5000 Euro erschwindelt haben. Die Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelt.

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach schwer enttäuscht

Was ist denn da los, Herr Bosbach? „Ich habe ihn zunächst für eine ehrliche Haut gehalten, sympathisch, offen, geradeaus. Leider habe ich seinen wahren Charakter erst zu spät erkannt“, sagt Bosbach zum EXPRESS.

„Wenn er unverschuldet in eine Notlage geraten wäre, hätte ich ihm sofort Hilfe angeboten. Aber dass er eine Notlage erfunden hat, um an mein Geld zu kommen ist einfach nur schäbig.“ Der Unionspolitiker erklärt: „Der finanzielle Schaden ist bitter, aber die menschliche Enttäuschung noch bitterer.“

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Sportreporter Werner Hansch angeblich in Alkohol-Unfall verwickelt

Das war passiert: Bosbach hatte seine Strafanzeige am 10. Dezember 2019 „wegen vollendeten Betruges“ gestellt. Der Hintergrund: Hansch habe ihm erzählt, dass er angeblich unter Alkoholeinfluss einen Autounfall mit großem Sachschaden verursacht habe. Da er früher schon mal in einen Unfall verwickelt gewesen sei und er Sorge um seinen guten Ruf habe, hätte er mit dem Unfallgegner einen Deal gemacht: Hansch versprach diesem 20.000 Euro, wenn die Polizei nichts erfährt. Diese Summe wollte Hansch sich nun bei Bosbach leihen. Der lehnte ab, überwies ihm jedoch 5000 Euro, die am 15. April 2019 zurückgezahlt werden sollten. Doch nichts passierte.

Rechtsanwalt Wolfgang Bosbach: Zivilklage und Strafanzeige

Bosbachs Versuche, Hansch im Laufe des Jahres zu einer vollständigen Tilgung aufzufordern, scheiterten. Stattdessen habe er erfahren, dass Hansch angeblich auch andere Leute angepumpt habe. Da wurde es dem Juristen zu bunt, er erstattete Zivilklage und Strafanzeige.

EXPRESS hakte bei Hanschs Anwalt Alfons Becker nach. Der sagt: „Wir haben die Akten der Staatsanwaltschaft angefordert und werden uns diese in Ruhe ansehen.“ Klar scheint für ihn: „Zum Zeitpunkt, als er sich Herr Hansch das Geld geliehen hat, hatte er sichere Aufträge, um das Geld fristgerecht zurückzahlen zu können. Deswegen sehen wir den Tatbestand des Betruges als nicht gegeben an.“

Bosbach-Hansch-Zoff: Weitere 2000 Euro sind noch offen

In der Tat hatte die „Stimme des Ruhrgebiets“ wohl diverse Honorare von Auftritten in Talkshows oder im TV, etwa bei „Verstehen Sie Spaß?“ in Aussicht. So bekam Bosbach auch bereits 2500 Euro zurück. Die restlichen 2500 Euro sind inzwischen ebenfalls überwiesen worden. Ende der Geschichte? Nein. Bosbach: „Ich habe noch knapp 2000 Euro an Gerichtskosten offen, die Herr Hansch bis Jahresende zurückzahlen soll.“ Und: Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Auf Betrug steht Geld- oder Freiheitsstrafe.