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Bernd StelterGanz klare Ansage an Xavier Naidoo und Til Schweiger

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Der passionierte Camper Bernd Stelter 2017 vor seinem Wohnwagen.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Seinen früheren Ruf als „Bernie Bärchen“ hat Bernd Stelter (59) schon längst abgelegt: Auf den Mann, der vor 30 Jahren auszog, um das Showgeschäft als Kabarettist zu erobern, hört man nicht nur gerne in seinen Programmen oder im Kölner Karneval. Seine Stimme hat Gewicht.

„Nur Lachen ist auch langweilig“, meint Stelter im EXPRESS-Gespräch, denn auch er ist aufgrund der Corona-Krise ins Homeoffice gezwungen.

Corona-Krise: Bernd Stelter mit Gänsehaut-Video

Genau dieses Motto passt in sein Video, dass derzeit im Netz die Runde macht: In „Loslassen“ zeigt er sich, wie man Stelter sonst eher nicht kennt: melancholisch, nachdenklich, aber auch voller Hoffnung. „Der Song ist aus meinem aktuellen Programm. Durch Corona habe ich die letzte Strophe verändert, was ich wichtig fand.“

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Denn Stelter will Hoffnung machen und positiv auf die Zeit nach der Krise blicken. „Wir sollten darauf schauen, was in einem Jahr ist. Vielleicht liegen wir am Strand und dieser Virus beherrscht uns in dieser Form nicht mehr so. Er wird noch da sein, aber vielleicht haben wir den Kampf gewonnen.“

Der Mann, zugleich erfolgreicher Sänger und Autor, ist reifer geworden. Das merkt man ihm deutlich an. Deshalb treibt es ihn auch um, was insbesondere in der Kultur derzeit passiert: „Im August habe ich zwei Auftritte im Senftöpfchen, wo nach jetzigem Stand 35 Zuschauer pro Abend hineingehen. Wenn das so weitergeht, dann sind Ende des Jahres sämtliche nicht staatlich geförderten Theater pleite.“

Er selbst darf nach drei Jahrzehnten zum Glück von sich behaupten, finanziell abgesichert zu sein. „Aber wenn ich an meine Techniker denke, dann ist das schon bitter.“

Corona-Verschwörung: Klare Meinung zu Til Schweiger und Xavier Naidoo

Dennoch: Stelter stellt sich größtenteils hinter die Maßnahmen der Regierung und kann deshalb die Äußerungen von Kollegen überhaupt nicht verstehen, die sich jetzt mit Verschwörungstheorien beschäftigen.

„Man kann nicht verstehen, was Xavier Naidoo oder Til Schweiger für einen Mist erzählen. Das sind doch schlaue Menschen. Warum sie dennoch so etwas verzapfen, ist mir unerklärlich.“

Bernd Stelter schaut aber nach vorne: Als überzeugter Europäer gingen ihm bei der Nachricht, dass die Grenzen alsbald wieder öffnen sollen, das Herz auf.

„Das ist mir sehr wichtig. Wenn die Zäune aufgehen, dann ist das ein gutes Signal.“ Nicht zuletzt, weil Stelter dann wieder seinen geliebten Camping-Urlaub in Holland verbringen kann.

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„Dann bekomme ich endlich meinen neuesten Zeeland-Krimi zu Ende. Eigentlich habe ich gedacht, dass ich nicht pünktlich fertig werde. So gesehen hat Corona zumindest ein bisschen Gutes gehabt für mich.“

Am 31. Juli ist für Stelter Abgabeschluss für den Titel „Mieses Spiel um schwarze Muscheln.“ Und wer weiß: Vielleicht sind wir dann ja schon ein Stück weiter und blicken, so wie Bernd Stelter, hoffnungsvoller in die Zukunft.