Bei Kontrolle in DeutzPolizei macht heftigen Fehler, den Kölner (36) ausbaden muss

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Der Kölner hat seinen Führerschein noch.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Die Kölner Polizei hat sich von einem Autofahrer übel übers Ohr hauen lassen. Bei einer Verkehrskontrolle hat ein Autofahrer die Daten des Kölners Gregor J. (36, Name geändert) angegeben. Der wollte die falsche Verdächtigung auf der Wache an der Siegburger Straße in Deutz aufklären. Davon wollten die Beamten offenbar nichts hören. Also ließ der Kölner einen DNA-Test machen, um seine Unschuld zu beweisen.

Der Kiosk-Mitarbeiter Gregor J. aus Deutz war schockiert, als er im Dezember Post von der Stadt erhalten hatte. In dem Brief wird er aufgefordert, seinen Führerschein abzugeben. In dem Schreiben wird auch die Polizeikontrolle vom 21. Oktober an der Ecke Alter Mühlenweg/Im Hasental um 15.40 Uhr beschrieben: „Es fiel auf, dass Ihr gesamter Körper zitterte. Ihre Pupillen waren sehr klein und Ihre Augen milchig. Ein Speicheltest verlief positiv auf Cannabis und Amphetamin.“

Der Fahrer des Autos mit Kölner Kennzeichen wurde zur Wache nach Deutz gebracht, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde. Angeblich hatte er keine Ausweisdokumente dabei. Später wurde anhand der Blutprobe bestätigt, dass diese Person Drogen genommen hatte.

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Zu Unrecht beschuldigter Kölner: „Ich habe nichts verbrochen“

„Ich nehme aber gar keine Drogen. Das habe ich noch nie. Da hat ganz offensichtlich jemand die Polizei angelogen und meine Daten angegeben“, sagt der beschuldigte Kölner. Und weiter: „Warum soll ich meinen Führerschein abgeben? Ich habe nichts verbrochen.“

Kölner Beschuldigter wird von Polizei weggeschickt

Er ging dann zur Deutzer Wache. „Ich wollte das klären. Ich habe gesagt, dass sie mir gerne Blut abnehmen können, um die Proben zu vergleichen. Das wollten die Beamten aber nicht und haben mich weggeschickt. Ich vermute, sie befürchteten, dass so ihr Fehler auffliegt.“

Kölner drohte wegen angeblicher Drogen-Fahrt MPU

Der Kölner wollte das so natürlich nicht hinnehmen. Denn: Wer Drogen nimmt und Auto fährt, muss seinen Führerschein abgeben und eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) machen lassen. Die dauert in der Regel ein Jahr und kostet mehrere Hundert Euro.

Kölner lässt auf eigene Kosten DNA-Test machen

So nahm sich der Kölner einen Anwalt. Mit dessen Hilfe wurde die von der Polizei entnommene Blutprobe und eine Speichelprobe von Gregor J. an die Uniklinik geschickt, um sie zu vergleichen. Das Ergebnis lautet: „Die bei der Blutprobe ermittelten DNA-Merkmale stimmen nicht mit der Vergleichsspeichelprobe von Herrn Gregor J. überein.“

Der sagt: „Ich verstehe nicht, warum die Polizei mir als Bürger nicht die Gelegenheit gegeben hat, zu beweisen, dass ich es nicht war. Der DNA-Test hat mich 350 Euro gekostet. Dazu habe ich noch fast 1000 Euro Anwaltskosten. Wer erstattet mir jetzt dieses Geld? Ich hoffe, dass die Polizei den Fehler einsieht und mich entschädigt.“

EXPRESS fragte bei der Polizei nach

Ein Sprecher erklärt: „Die Beamten auf der Wache hatten keine andere Wahl, als auf einen Anwalt zu verweisen, da es ein laufendes Verfahren ist.“ Die Ermittlungen, auch zum Fahrer, der die falschen Angaben gemacht hatte, laufen noch. Der Kölner müsse seine Forderung auf Schadensersatz an die Beschwerdestelle der Polizei Köln richten.