+++ EILMELDUNG +++ Mord am Mülheimer Hafen Nach Tod von 15-Jährigem: Polizei nimmt weiteren Kölner fest

+++ EILMELDUNG +++ Mord am Mülheimer Hafen Nach Tod von 15-Jährigem: Polizei nimmt weiteren Kölner fest

Beben in Gastro-SzeneSteakhouse-Kette kündigt allen Mitarbeitern – auch in Köln

Köln/Düsseldorf – Das ist ein Paukenschlag in der Gastro-Szene: Die beliebte Steakhouse-Kette Maredo mit zuletzt 20 Restaurants – darunter zwei in Köln und drei in Düsseldorf – hat allen 450 Mitarbeitern gekündigt.

  • Steakhouse-Kette meldete im März 2020 Insolvenz an
  • Maredo entlässt 450 Mitarbeiter
  • Filialen in Köln und Düsseldorf sind ebenfalls betroffen 

Auslöser seien die massiven Auswirkungen der Corona-Krise und des zweiten Lockdowns gewesen, die zuerst zu einem gravierenden Umsatzeinbruch geführt hätten, erklärte am Montagmittag (18. Januar) Maredo-Sprecher Pietro Nuvoloni auf EXPRESS-Nachfrage.

Steakhaus-Kette Maredo entlässt 450 Mitarbeiter

„Aufgrund geschlossener Restaurants hatte Maredo seit Anfang November Null Umsatz, aber die Fixkosten liefen weiter. Umgehend hatte Maredo staatliche Unterstützung beantragt. Da die Wirtschaftshilfen Maredo nicht bewilligt wurden, hatte sich die Situation erheblich verschärft und dem Unternehmen lief die Zeit davon“, so Nuvoloni.

Alles zum Thema Corona

Weiter heißt es: „Nachdem nun kaum noch Liquidität im Unternehmen vorhanden war, war der Insolvenzverwalter letztlich gezwungen, allen rund 450 Mitarbeitern zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen. Eine sehr kleine Mannschaft, die noch nicht freigestellt wurde, wird in den kommenden Wochen noch insolvenzspezifische Arbeiten erledigen.“

Auch Maredo-Filialen in Köln und Düsseldorf betroffen

Von den Kündigungen seien auch die Filialen in Köln und Düsseldorf betroffen.

„Ob Maredo noch eine Zukunft hat, ist ungewiss, zumal auch angesichts der Corona-Pandemie noch völlig ungewiss ist, wann Restaurants überhaupt wieder öffnen können“, bedauert Maredo-Sprecher Nuvoloni die aktuelle Lage.

In Anbetracht dieser Situation habe der Gläubigerausschuss die Betriebsstilllegung beschlossen. Eine Fortführung finde daher nicht mehr statt. Nun gehe es nur noch um die Marke Maredo.

Maredo mit Sitz in Düsseldorf – Brief an die Mitarbeiter

Das 1973 gegründete Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf hatte bereits im März 2020 einen Insolvenzantrag gestellt. Von 35 Restaurants wurden 15 zugemacht, etwa die Hälfte der rund 950 Beschäftigten musste damals gehen.

Danach ging es nach den Worten des Insolvenzverwalters aufwärts. Die verbliebenen Restaurants seien gut besucht gewesen. „Die Umsatzentwicklung war unter den gegebenen Umständen positiv“, heißt es in einem von Geschäftsführer Klaus Farrenkopf und Insolvenzverwalter Nikolaos Antoniadis unterzeichneten Brief an die Mitarbeiter. Die Firma sei „auf einem sehr guten und erfolgversprechenden Weg“ gewesen.

Dann aber kamen die Corona-Schließungen Anfang November. Nach dem Rückschlag schickte Maredo seine Mitarbeiter in Kurzarbeit. Zwei Hilfsgesuche der Firmenspitze an Bund und Land halfen nichts, der Staat gab die benötigten Hilfen nicht. „Das ist bitter und enttäuschend“, sagt Antoniadis. Nun kündigt Maredo rund 450 Mitarbeitern – und zwar „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“.

Fall Maredo: Bundeswirtschaftsministerium erklärt das Nein zu Finanzhilfen

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärt das Nein zu Finanzhilfen im Fall von Maredo damit, dass Unternehmen, die sich in einem Insolvenzverfahren befinden, von den November- und Dezemberhilfen ausgeschlossen seien: „Das Beihilferecht zieht Grenzen für Unternehmen, die sich schon vor Beginn der Krise in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befunden haben.“ (mit dpa)