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Oebel-InsolvenzReport aus Kölner Filiale: Weinende Kundin, Brotsuche, Mutmach-Sprüche

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Bäckerei Oebel in Niehl: Auch hier standen Kunden zu Beginn der Woche vor verschlossenen Türen.

von Ayhan Demirci (ade)

Köln/Aachen – Die Traditionsbäckerei Oebel in Turbulenzen: Am Dienstag meldete das Unternehmen Insolvenz an, viele Filialen blieben seitdem geschlossen.

Sie waren also weg, aber jetzt sind sie wieder da. Wie ist die Lage am Freitag? EXPRESS berichtet von der Filiale am Lenauplatz in Neuehrenfeld.

Filiale am Lenauplatz ist seit Freitagmorgen wieder geöffnet

Am Dienstagmittag war die Bäckerei dichtgemacht worden. Am Freitag wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Hinter den Kulissen wird versucht, Oebel wieder sattelfest zu machen.

Alles zum Thema Rewe

Die Aachener Bäckereikette soll erhebliche Zahlungsrückstände beim Brotbäcker Kronenbrot gehabt haben. Zudem habe es Auseinandersetzungen ums Geld zwischen den Partnern gegeben. Aber: Oebel bezieht jetzt seine Ware von einem neuen Lieferanten. Die Regale sind wieder gefüllt, so auch am Lenauplatz.

Und so ist auch das Leben zurück im Veedelstreff mit seiner Terrasse, und das mit allen Facetten ...

Persönliches Drama: Oebel-Kundin lässt Gefühlen freien Lauf

Im Innenraum sitzt eine Dame, etwa 60 Jahre alt über einer Tasse Kaffee. Sie spricht am Handy, und schluchzt und weint. Sie muss eine schlechte Nachricht erhalten haben.

An der Verkaufstheke geht es wie von früher gewohnt Schlag auf Schlag. AWB-Männer holen eine Stulle, die Leute aus dem Veedel kaufen schon fürs Wochenende ein, es gibt auch Erdbeerschnittten und Bienenstich. Es macht den Eindruck, die Theke sei nicht ganz so prall gefüllt wie sonst, aber: immerhin! Es reicht dicke. Und es ist der erste Tag nach dem Schock vom Dienstag.

Neues Sortiment bei Oebel: Gewohntes Brot nicht mehr da  

Eine Kundin will ihr gewohntes Brot. Aber da muss die Verkäuferin (insgesamt sind es heute drei) passen: „Wir haben unser Brotangebot umstellen müssen, daran müssen wir uns auch erstmal gewöhnen. Wir haben ihr Brot leider nicht mehr.“

Stammkunden fragen besorgt nach der Lage. Wir sind krank, aber nicht tot, sagt die eine Verkäuferin. Noch sind wir da, meint die Kollegin.

„Doch, wir sind immer noch Oebel“, erklärt man einem alten Herrn, der womöglich gelesen hat, dass ein Großteil der Ware jetzt von einem anderen Lieferanten bezogen wird.

Verkäuferin zählt die neuen Oebel-Brote auf

Was ist denn alles neu im Sortiment? Die Verkäuferin zählt fünf sechs Brote auf, unter anderem die Roggenkruste. Und die Brötchen, sind die jetzt auch anders? Nein, das seien die selben geblieben. Dann bitte ein Brötchen. „Das macht dann 32 Cent." Ist das teurer geworden? „Nein, der Preis ist geblieben.“

Oebel-Insolvenz: Neue Bäckerei ist gefunden

Oebel bezieht seine Brote jetzt nicht mehr von der Kronenbrot-Bäckerei, sondern von der Prümtaler-Mühlenbäckerei aus der Eifel (gegründet 1930). Aus dem Unternehmen hieß es am Donnerstag: Man beliefere jetzt alle Oebelfilialen mit der eigenen Brot-Palette. Die Frage, ob auch Brötchen geliefert würden, blieb unbeantwortet: „Dazu können wir nichts sagen.“ 

So viele Menschen sind bei Oebel beschäftigt

Oebel beschäftigt derzeit rund 940 Mitarbeiter, die in den nächsten Monaten vorerst über das Insolvenzgeld abgesichert sind. 

(red)