Auto-Hammer20-facher Preis? Neuer Plan der Politik wird für 50.000 Kölner mega teuer

Symbol_Anwohnerparken

Das Anwohnerparken, hier ein Symbolfoto von der Aachener Straße im Mai 2020, soll deutlich teurer werden.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Weniger Attraktivität für Autofahrer, mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger. Geht es nach der Politik, soll Kölns Zukunft in etwa so aussehen. Auch ein Plan des künftigen Ratsbündnisses aus Grünen, CDU und Volt, der am Donnerstag (18. Februar) bekannt wurde, stößt erneut in diese Richtung. Und wird für etwa 50.000 Kölnerinnen und Kölner teuer.

  • Anwohnerparken in Köln soll deutlich teurer werden
  • Neues Ratsbündnis will Gebühren deutlich erhöhen
  • Wird Anwohnerparken langfristig komplett abgeschafft?

Anwohnerparken in Köln bald deutlich teurer?

In etwa so viele Menschen verfügen nämlich über einen Bewohnerparkausweis. Und müssen nun damit rechnen, in Zukunft weit mehr als bisher dafür bezahlen zu müssen. Die Gebühr für das Anwohnerparken „auf das Niveau europäischer Metropolen angeglichen“ werden, so heißt es in einem Kooperationspapier der neuen Bündnispartner.

Bisher zahlt man für einen Bewohnerausweis 30 Euro pro Jahr, eine extrem niedrige Summe im europäischen Vergleich. In Stockholm sind es 827 Euro, in Amsterdam 535 Euro. In welchen Bereich wird Köln vorstoßen?

Parken in Köln: Kosten für Ausweise könnten sich um das 20-fache erhöhen

Eine genaue Summe steht offenbar noch nicht fest. Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ dürfte aber mit einem mittleren dreistelligen Bereich zu rechnen sein. Das wäre etwa das Niveau von Amsterdam und eine Erhöhung um etwa das 20-fache, je nach Höhe.

Laut des Papiers soll es sogar das langfristige Ziel sein, das Anwohnerparken in Köln komplett zu beenden. „Nach einem Stichtag werden keine neuen Parkausweise mehr ausgegeben. Bei Umzug, Tod oder Abbestellung werden diese nicht neu vergeben“, heißt es.

Zukunft von Köln: Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer?

Wie schwierig das Thema Anwohnerparken ist, zeigt ein Blick ins Severinsviertel: Dort gab es laut „Kölnische Rundschau” im August 2019 1480 nutzbare Stellplätze – und 2230 ausgegebene Anwohnerparkausweise. Die Beschwerden bei der Stadt häufen sich logischerweise.

Ebenfalls in der Planung: Die Bündnispartner wollen die Parkraumbewirtschaftung auf die gesamte Stadt ausweiten. Also: Kostenpflichtige Parkplätze am Straßenrand nicht mehr nur in der Innenstadt und in belebten Bereichen anderer Stadtteile, sondern überall. So müssten mehr Menschen auf Parkhäuser ausweichen und im Stadtbild wäre mehr Platz.

Kritik von SPD und FDP zu Plänen des neuen Bündnisses

Das Bündnis will mit dem Vorstoß zusätzlichen Raum für Fußgänger und Radfahrer schaffen, weil dann in Zukunft am Straßenrand weniger Autos parken würden als bislang.

Von SPD und FDP kommt bezüglich der Pläne bereits Kritik: „Wichtige Zukunftsthemen werden vertagt, weil Grünen, CDU und Volt der Mut fehlt, auch in strittigen Fragen Lösungen zu finden – stattdessen droht Abzocke durch überteuerte Parkgebühren“, sagt SPD-Fraktionschef Christian Joisten. (tw)