Steht Köln nachts still?Fahrten gestrichen: KVB reagiert auf die Ausgangssperre

KVB_Ausgangssperre

An den KVB-Haltestellen (hier ein Foto vom 17. April am Neumarkt) kann man auch während der Ausgangssperre weiter Bahnen erwarten. Benutzen darf sie allerdings nur, wer aus triftigem Grund unterwegs ist.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Seit Freitagnacht (16. April) ist die Ausgangssperre in Köln in Kraft. Wie OB Henriette Reker auf der Pressekonferenz nach dem Treffen des Krisenstabs verkündete, dürfen sich Kölnerinnen und Kölner ab sofort zwischen 21 Uhr und 5 Uhr nicht mehr ohne triftigen Grund außerhalb ihrer Wohnung oder ihres Hauses bewegen. Stellen nun auch die KVB ihre Fahrten in dieser Zeit ein?

  • Ausgangssperre in Köln: Was ist mit den KVB?
  • Nachtfahrten am Wochenende werden gestrichen
  • Menschen sollen weiter zur Arbeit kommen

Die klare Antwort: nein! Wie die KVB schon bald nach der Entscheidung des Krisenstabs mitteilten, reagiert das Unternehmen zwar auf die Ausgangssperre, aber nur in sehr moderatem Maße.

Ausgangssperre: KVB reagieren mit leichten Anpassungen

Auf der KVB-Homepage heißt es: „Angesichts der vom städtischen Krisenstab beschlossenen Ausgangssperre jeweils zwischen 21 Uhr und 5 Uhr entfällt in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag zwischen ca. 1.15 Uhr und 4.15 Uhr der Nachtverkehr.” Die Anpassung erfolgt auch nicht sofort, sondern ab Freitag (23. April).

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Auf die KVB-Taktung in der Woche und außerhalb dieser Uhrzeiten hat die Ausgangssperre also keinerlei Einfluss. Vor allem, um Berufstätigen, die auf den Transport der KVB angewiesen sind, weiter ein akzeptables Angebot bieten zu können.

KVB will Berufstätige trotz Ausgangssperre in Köln unterstützen

„Die KVB stellt mit der weitgehenden Aufrechterhaltung des abendlichen Verkehrsangebots sicher, dass Berufstätige auf dem Weg zur und von der Arbeit weiter Bus und Bahn nutzen können”, heißt es auf der Homepage weiter.   

Unterdessen hat KVB-Chef Stefanie Haaks verraten, dass hinter den Kulissen trotz Lockdown fleißig an der Zukunft der KVB gebastelt wird. Unter anderem soll ein „Home-Office-Ticket” auf der Agenda stehen. „Damit diejenigen, die nur zwei- oder dreimal in der Woche an den Arbeitsplatz pendeln müssen, auch ein passgenaues Abo-Angebot bekommen”, so Haaks im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger”.

Corona in Köln: KVB profitieren von ÖPNV-Rettungsschirm

Die Corona-Krise als solche hat auch die KVB hart getroffen, allerdings konnte der finanzielle Schaden in Maßen gehalten werden, wie Haaks verrät. „Wir hatten das große Glück, dass es den ÖPNV-Rettungsschirm gab. Damit konnten alle zusätzlich aufgetretenen Verluste nahezu ausgeglichen werden. Wir sind nur um wenige Millionen Euro unter dem Ziel des Wirtschaftsplans geblieben.”

Der Plan für die nächsten zehn Jahre sei ausgearbeitet, man setze auf eine Wachstums-Strategie. Stellenstreichungen aufgrund der aktuellen Lage lehnt Haaks deshalb nach eigener Aussage entschieden ab. (tw)