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Ausbeutung bei Lieferando?Kölner Fahrradkurier sauer: Darum kriegt Dustin kein Geld

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Dustin Offizier arbeitete bei Lieferando in Köln als Fahrradkurier.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Pizza, Burger oder Pasta ganz einfach nach Hause liefern lassen. Viele Kölner nutzen dafür den bekannten Dienstleister „Lieferando“, der europäischer Marktführer in der Branche ist. Geben Kunden eine Bestellung auf, bringt sie ein Kurier bis an die Haustür. Einer dieser Kuriere ist der Kölner Dustin Offizier (28). Doch er hat Zoff mit seinem Arbeitgeber. Der Lieferdienst hatte das ausstehende Krankengeld von Dustin nicht gezahlt. Ein Fall für die SoKo-EXPRESS.

Lieferando in Köln: FC-Star gibt Dustin 5 Euro Trinkgeld

Dustin Offizier studiert Geologie im 6. Semester an der Uni Köln. Im Februar hatte der 28-Jährige aus Zollstock begonnen, als Fahrradkurier für Lieferando Essen auszuliefern. Bei einem Stundenlohn in Höhe von zehn Euro brutto kommt er nach eigenen Angaben auf 700 bis 800 Euro pro Monat.

Dabei fahre er auch schon mal an die Haustüre von Promis. Wie kürzlich zu einem Mittelfeldspieler des 1. FC Köln, der Pasta bestellt hatte. „Er hat fünf Euro Trinkgeld gegeben“, erzählt Dustin.

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Lieferando ist einer der bekanntesten Lieferdienst für Essen.

Lieferando-Kurier Dustin aus Köln: „Man fühlt sich wie ein Alltagsheld“

Dem gebürtigen Kölner mache der Nebenjob Spaß, „man fühlt sich ein bisschen wie ein Alltagsheld“, sagt er. Doch der Spaß an dem Job ist ihm inzwischen vergangen.

Lieferando-Kurier Dustin aus Köln: Knochenbrüche nach Unfall

Nach einem Unfall in seiner Freizeit war er drei Monate arbeitsunfähig. Bei dem Unfall hatte er sich das linke Handgelenk und den rechten Ellbogen gebrochen. So reichte er seine Krankmeldung bei seinem Arbeitgeber ein. Der zahlte erst auch 655 Euro für den Monat August. Doch die restliche Zahlung blieb aus.

Lieferando-Kurier Dustin: „Ich wurde immer vertröstet“

„Ich wurde von meinem Vorgesetzten immer vertröstet. Ich war auch für den Zeitraum, in dem ich krank war, im Dienstplan eingetragen und bin auf das Geld angewiesen. Es ist mein einziges Einkommen“, schildert der Kölner seine Not.

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Die Tätigkeit als Fahrradkurier für Lieferdienste ist gerade unter Studenten ein beliebter Nebenjob.

Lieferando-Kurier Dustin: „So wird auch mit anderen Kollegen umgegangen“

Wegen des Verzugs musste er seine Eltern um Geld für die Miete bitten, die ihm ausgeholfen haben. „Das kann doch nicht sein. Ich verstehe nicht, warum sich so eine große Firma nicht an geltendes Recht hält. So wird auch mit anderen Kollegen umgegangen. Es kriegen immer die ab, die es am nötigsten haben und das ist für mich Ausbeutung“, klagt Dustin.

Gewerkschaft kritisiert Lieferando

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kennt die Problematik bei der „Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall“ bei Lieferando. „Viele Mitarbeiter dieser Firma – aber auch von anderen Mitbewerbern aus dieser Branche – haben sich diesbezüglich bei uns gemeldet“, sagt der Kölner NGG-Sprecher Elmar Jost auf EXPRESS-Anfrage.

Jost erklärt: „Bei Teilzeitkräften wird darauf geschaut, wie viel sie in den Vormonaten gearbeitet haben und das Krankengeld so berechnet. Hat ein Arbeitnehmer 20 Stunden pro Woche gearbeitet, hat er auch Anspruch auf eine Vergütung, die dieser Arbeitszeit entspricht.“ Laut Gesetz muss der Arbeitgeber den Lohn auch zeitnah zahlen.

Dustin meldete sich bei der SoKo-EXPRESS

So meldete Dustin sich bei der SoKo-EXPRESS. Wir fragten bei Lieferando nach. Sprecher Andreas Engel erklärt: „Gut, dass sich der junge Mann bei Ihnen gemeldet hat. Es kann schon mal sein, dass etwas liegenbleibt. Wir werden das Thema aber zur Zufriedenheit des Lesers lösen.“

Dustin soll das ausstehende Krankengeld in Höhe von 655 Euro am 15. Dezember erhalten, hat Lieferando versichert. Der Kölner hat in der Zwischenzeit gekündigt: „Das Verhältnis zu meinem Arbeitgeber ist nachhaltig gestört.“

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