Aufstehen tief in der NachtSo arbeiten Kölns beliebte Radio-Wecker

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Seit viereinhalb Jahren führen Judith Pamme (r.) und Christian vom Hofe (l., hier im Juni 2019) durch den Morgen bei „Radio Köln”.

von Béla Csányi (bc)

Köln – Der Dienstbeginn jeden Morgen um 4.30 Uhr: eine echte Herausforderung. Der frühe Feierabend um 12 Uhr mittags: ein willkommener Ausgleich. Seit zweieinhalb Jahren sind Christian vom Hofe und Judith Pamme die Gesichter der Morningshow bei Radio Köln, sie sind die Wecker für Köln. Wie bewältigen sie den speziellen Arbeitsalltag?

Gute Laune im Radio ist Pflicht

Freitagnacht, 4.30 Uhr in der Mülheimer Schanzenstraße. Während die Morgensonne sich noch ziert, steigen Christian vom Hofe und Judith Pamme gut aufgelegt aus dem Auto. Für sie ist die gute Laune Pflicht, auch wenn ihr Wecker schon um halb vier klingelt. Woche für Woche starten sie von Montag bis Freitag ab 6 Uhr mit unzähligen Kölnern in den Tag.

„Wenn man morgens nicht gut drauf ist, dann geht’s nicht“, nennt Christian das Patentrezept, während er letzte Details der Sendung vorbereitet. Anderthalb Stunden vor Beginn starten die Moderatoren gemeinsam mit zwei Redakteuren ihren Arbeitstag. Sie sprechen den Sendeplan durch und bereiten Wetter, Verkehr und die Themen für die Sendung auf.

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Radio-Frühschicht erfordert private Zugeständnisse

Auch dabei ist eine gute Stimmung unerlässlich. „Ein Morgenmuffel würde hier alle runterziehen“, erklärt Judith. Wenig später der Härtetest: Saure Milch im Kaffee! Doch die Laune bleibt gut, es geht mit einem Lächeln ins Studio.

Zwar bringt der Dienstbeginn tief in der Nacht auch einen frühen Feierabend mit sich, das Privatleben leidet trotzdem hin und wieder. 22 Uhr sei abends die Deadline. Wer dann nicht ins Bett geht, hängt am nächsten Morgen durch. Wenn Freunde sich abends treffen, müsse man auch mal absagen.

Viel Arbeit und Kontakt mit den Hörern bis neun Uhr

Dafür gibt es nach dem Aufwachen aber das besondere Gefühl, die Hörer durch den Morgen zu begleiten und gut in den Tag starten zu lassen.

Früh am Morgen werden auch immer wieder Anrufe von Hörern durchgestellt. „Die Sendung lebt vor allem vom Kontakt mit den Kölnern“, sind sich beide einig.

Im täglichen Wechsel übernimmt einer der beiden die technische Steuerung an Dutzenden Reglern und Knöpfen. Freitags steht meist Judith am Mischpult.

Sie muss jeden Einspieler und jedes Lied manuell starten. Außerdem erfordert die zeitliche Abstimmung mit Werbung und Nachrichten sekundengenaue Maßarbeit.

Radio-Frühschicht: Feierabend um zwölf Uhr

Wenn viele Kölner in den Arbeitstag starten, geht es für die Radio-Frühschicht bereits langsam Richtung Feierabend.

Um zehn Uhr ist die Morgenschicht geschafft. Es folgt eine Konferenz zur Aufbereitung der Sendung, dann wird der nächste Tag in Grundzügen vorbereitet.

Gegen zwölf geht es dann in den Feierabend, was an einem Freitag besonders schön ist: langes Wochenende für die Kölner Radio-Wecker.