Aufruhr im VeedelCorona-Regeln? Kölnerinnen essen mitten auf Marktplatz Spargel-Menu

Spargel in Rodenkirchen

Ute Schmidt (l.) und Melanie Stähle genossen ein leckeres Spargel-Menu mitten in Rodenkirchen.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Was war da los in Rodenkirchen: Auf einmal wurden mitten im Veedel am Dienstag (30.März) Campingstühle aufgeklappt und es wurde fürstlich auf dem Maternusplatz gespeist. EXPRESS erklärt die Aktion mit Hoffnungsschimmer der beiden engagierten Bürgerinnen Ute Schmidt und Melanie Stähle.

  • Kölner Corona-Regeln eingehalten und fürstlich gespeist
  • Kölnerinnen setzen positives Zeichen
  • Spargel mitten auf dem Marktplatz Rodenkirchen

Was für ein Trubel auf dem Maternusplatz in Rodenkirchen: Mit gebührendem Abstand bauten Ute Schmidt und Melanie Stähle ihren Tisch auf, darauf eine weiße Tischdeko, einen Läufer und Gänseblümchen. Wenige Minuten später brachte der Wirt leckeren Stangenspargel, Sauce Hollandaise und gekochten Schinken. Mitten in Rodenkirchen! Mitten in der Pandemie!

Köln: Spargel-Menu auf Marktplatz kredenzt

Hinter der Aktion steckte nicht etwa ein Corona-Protest, sondern ein Blick nach vorne. „Wir denken, es ist an der Zeit, etwas zu tun“, sagen die beiden Frauen. „Man muss in der Krise auch nach Lösungen suchen und sie auch finden.“

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Also ließen sich die beiden vorher testen, fragten bei der Polizei nach und bekamen unter Einhaltung aller Regeln ein fürstliches Mahl vom Bistro Verde von Walterscheidt kredenzt – natürlich in 50 Metern Entfernung vom Lokal. „Wir wollen nicht in irgendwelchen Plastikschalen auf Bänken essen, sondern es schön haben bei unserem Mädelstreff. Also kam uns die Idee.“

Jeck: Wirklich an alles haben die Mädels gedacht, malten sogar einen Abstandskreis um ihren Tisch herum auf. „Wir sind negativ getestet, aber denken positiv“, so ihre Botschaft. „Wir haben uns jetzt vorgenommen, jede Woche woanders essen zu gehen.“ Unterdessen kam auch die Polizei vorbei und hob den Daumen: „Alles konform“.

Verdutzte Passanten fanden die Idee so gut, dass sie die Frauen aus der Ferne fotografierten oder spontan „Gute Aktion“ riefen.

Letztlich geht es Schmidt und Stähle darum, Chancen aufzuzeigen. „Natürlich wäre es kontraproduktiv, wenn jetzt 200 Mann dorthin kommen würden. Aber wenn alle Regeln eingehalten werden – warum nicht?“