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Auch Corona ist schuldMillionen-Schock für ganz besonderes Kölner Museum

Jüdisches Museum

Anfang März hievte ein Kran eine Dach-Pyramide auf den Neubau des Jüdischen Museums. Die Baukosten steigen immer weiter.

von Marion Steeger (MS)

Köln – Noch ein Projekt in Köln, bei dem die Kosten aus dem Ruder laufen. Erst waren es 77 Millionen, dann 95 Millionen, jetzt stehen 127 Millionen auf der Rechnung: Die Kosten für das Jüdische Museum, dem „MiQua“, auf dem Rathausplatz werden bis zum geplanten Bauende 2024 um 50 Millionen Euro steigen. 

  • Kosten für jüdisches Museum in Köln steigen
  • Anfangs 77 Millionen Euro, bis 2024 127 Millionen Euro auf Rechnung
  • Jüdisches Museum entsteht auf dem Rathausplatz

Kölner Museum: Immer neue Probleme in der Bauphase

Darüber informierte die Stadtverwaltung jetzt den Rat. Die Gründe dafür seien vielfältig. 

  • die Bauzeitverschiebung von zwei Jahren, bedingt durch verzögerte Tiefbauarbeiten und dadurch resultierender Baupreissteigerungen in allen Gewerken
  • zusätzlicher Änderungsbedarf aus Erkenntnissen von weiteren zwölf Monaten Sandabsaugung und Freilegung der archäologischen Funde
  • Anpassung und Verbesserung der Barrierefreiheit im unterirdischen Ausstellungsparcours gegenüber der ursprünglichen Planung
  • zwingend notwendige Planungsänderungen durch aktuelle Sicherheitseinschätzungen der Kriminalpolizei hinsichtlich jüngster antisemitischer Ereignisse
  • Corona-bedingte Kostensteigerungen
  • Risikozuschlag von 23 Prozent (für unvorhergesehene Mehrkosten)

Planung und Ausführung: Da liegt das Problem. Bauliche Herausforderungen durch die Nähe zum Historischen Rathaus und archäologische Funde machten die Baustelle zum Zitter-Projekt. Aber: Die archäologischen Grabungen sind inzwischen weitgehend abgeschlossen.

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Kölner Museum: 2000 Jahre Kölner Geschichte erlebbar

Auch der erste von vier Bauabschnitten des Stahlbaus ist abgeschlossen. Mit der Rückkehr des Toraschrein-Fundaments hatte im November 2020 die Instandsetzung der historischen Mauern des mittelalterlichen jüdischen Viertels begonnen. Nächster Meilenstein wird die Fertigstellung des Museumspädagogischen Zentrums (MPZ) des späteren „MiQua“ im Spanischen Bau sein, die für das dritte Quartal 2021 erwartet wird.

Zum „MiQua“, dem Museum im Quartier: Vor dem Historischen Rathaus entsteht das „MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln“ als Hülle über einige der bedeutendsten Funde der Kölner Stadtgeschichte, die Teil der Ausstellung werden. Nach einem Entwurf des Büros Wandel Lorch Architekten aus Saarbrücken entsteht der oberirdische Bau als hallenartiger Schutzbau über dem Grabungsfeld der städtischen Archäologen, um dieses so weit wie möglich zu schonen.

Nach seiner Eröffnung wird das MiQua mit dem Praetorium und dem mittelalterlichen jüdischen Viertel sowie dem Goldschmiedeviertel in einem 600 Meter langen Parcours mehr als 2.000 Jahre Kölner Geschichte barrierefrei erlebbar machen. Bauherrin des Museums ist die Stadt Köln, betreiben wird es der Landschaftsverband Rheinland (LVR).