365 Tage StilleSeit dem 8. März 2020

stefan löcher

Bereit für den Neuanfang: Lanxess-Arena-Chef Stefan Löcher in Deutz 

Am 8. März 2020 wurde es still. Vor genau 365 Tagen fiel bei der Show von Mario Barth in der Lanxess-Arena zum vorerst letzten Mal der große Vorhang. Damals ahnten die wenigstens, dass sich dieser Zustand ein ganzes Jahr später noch nicht geändert haben wird und so schnell auch nicht ändern wird. 

2020 wäre mit Highlights gespickt gewesen

Es sollte eines der großen Event-Jahre für Köln werden. Weltstars wie Elton John, Celine Dion, The Weeknd, Sting, a-ha sowie Queen & Adam Lambert standen für 2020 ebenso im Kalender von Deutschlands größter und bestbesuchter Multifunktionsarena wie deutsche Acts von die Ärzte bis Comedian Luke Mockridge. Weltweit einmalig wäre das geplante Doppel-Wochenende im Mai mit gleich zwei Europapokal-Finalturnieren in den beiden größten Indoor-Sportarten Handball und Basketball gewesen. Bis am 8. März vorerst die Lichter ausgingen, wickelte die Lanxess-Arena bereits 46 Shows im Jahr 2020 mit knapp 445.000 Zuschauern ab. 

Kein Stillstand

Völlige Ruhe war allerdings auch in der Krise undenkbar für das Henkelmännchen. Schon ab Juni wurde gemeinsam mit den Partnern der Bootshaus-Live GmbH und Thomas Fasshauer eine europaweite Vorreiterrolle eingenommen und mit ARENA NOW! die erste Corona-konforme Indoor-Konzert-Reihe auf die Beine gestellt. Knapp 30 Shows wurden so mit Plexiglas-Cubes, Abstand und Masken umgesetzt.  Auch sportlich wurde es in der Krise. Zwei volle Wochen beheimatete die ehemalige Kölnarena das ATP Tennis-Format „bett1Hulks“. In den ersten beiden Tagen noch mit je 800 Zuschauern, wegen gestiegener Inzidenzzahl in Köln ab Tag drei als Geisterturnier. Ebenfalls ohne Zuschauer vor Ort stiegt das VELUX EHF FINAL4 mit sieben Monaten Verspätung im Dezember 2020. Die Kölner Haie konnten unter anderem durch die Solidarität der Fans, die finanzielle Sicherung für eine Spielzeit erkämpfen und im Dezember in die Saison 2020/2021 starten.  Das vorerst letzte Highlight bildete ein ganztägiges Streaming-Event an Weiberfastnacht. Bei dem Spenden-Stream des Festkomitee Kölner Karneval wurden Auftritte namhafter Acts der „Kölschen“ Szene aus der leeren Arena in die Wohnzimmer der Jecken übertragen. Über eine Million Euro für in Not geratene Akteure von „hinter der Bühne“ kamen bei der Aktion zusammen.

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Warten auf Verbesserung

Viel mehr passierte in 365 Tagen Stillstand nicht. Wie genau es weiter geht, steht aktuell in den Sternen – doch die Arena ist auf jedes Szenario vorbereitet. Aktuell müssen alle Beteiligten allerdings abwarten, bis sich der Inzidenzwert auf einem niedrigen Level stabilisiert.  Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher erläutert die Schwierigkeiten: „Es fehlen immer noch klare Planungs-Perspektiven. Es gibt zahlreiche Studien, die die Durchführbarkeit von sicheren Veranstaltungen zweifelsfrei belegen. Auch gibt es schon einige Restart-Konzepte, wie beispielsweise das „Manifest Restart“ des Forum Veranstaltungswirtschaft oder das Konzept vom Team rund um Dr. Florian Kainzinger, die starke Zeichen setzen und Hoffnung machen. Es ist allerdings wichtig, dass wir von dem Vorgehen wegkommen, den Inzidenzwert als einzigen Parameter für die Genehmigungen von Events heranzuziehen. Sonst bleiben Events faktisch unplanbar. Hinter den Kulissen arbeiten wir an Konzepten für alle möglichen Szenarien, um so schnell wie möglich wieder Live-Entertainment sicher erlebbar zu machen.“  Der Kalender der Lanxess-Arena ist durch die Krise nicht minder gut gefüllt. Fast alle Shows werden nachgeholt, auch jene die bereits zum zweiten Mal neu terminiert werden mussten. So stehen für 2021 nach wie vor Highlights wie Elton John und Alicia Keys oder die Ärzte im Arena-Kalender. Acts wie beispielsweise The Weeknd, a-ha oder Queen & Adam Lambert haben bereits einen neuen Termin in 2022 gefunden. Die Lokalmatadore Querbeat haben erst kürzlich ein positives Signal gesetzt und eine Tour für Ende 2021 angekündigt und stehen für den 12. November 2021 im Event-Kalender. 

Konzepte geben Hoffnung

„Schaut man aktuell nach Barcelona, sieht man, wie gut dort eine Veranstaltung unter aller strengsten Hygiene-Maßnahmen inklusive Schnelltest, FFP2 Masken, App und aufwendigen Einlassszenarien angenommen wurde. In kürzester Zeit wurden 5000 Tickets verkauft. Das macht Hoffnung“, sagt Löcher weiter.