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Appell an PolitikKölner Gastronom schlägt Lösung für Problematik am Stadtgarten vor

Filinta Adsiz

Filinta Adsiz betreibt das Filo Monkeys auf der Venloer Straße am Stadtgarten in Köln.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Die Lage der Gastronomen und Clubbesitzer – sie ist seit Beginn der Corona-Krise Dauerthema. Im EXPRESS richtet ein Vertreter der Szene einen Appell an die Politik. Er fühlt sich benachteiligt und spricht einigen aus der Seele ...

Filinta Adsiz betreibt seit 33 Jahren das Filo Monkeys auf der Venloer Straße am Stadtgarten und sagt: „Der Zustand an der Mauer des Stadtgartens ist nichts Neues. Junge Menschen sammeln sich dort schon seit Jahren und auch in der Corona- Zeit hält das an.”

Unkontrolliertes Betrinken an Kölner Stadtgarten-Mauer

Die meisten würden ihre Getränke in den umliegenden Supermärkten besorgen und sich dann unkontrolliert bis in die Morgenstunden betrinken, erzählt der Barbesitzer. Hinzu kommen die mitgebrachten Lautsprecher, die aus ihren Rucksäcken die Nachbarschaft beschallen.

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Besonders nervig: „Seit der Sperrung des Brüsseler Platz haben die Menschenmasse und der Lärm natürlich zugenommen! Das hat auch verheerende Auswirkungen auf die umliegenden Gastronomiebetriebe.”

Richten sich Beschwerden der Anwohner gegen Kölner Gastronomen?

Doch die Beschwerden der Nachbarn würden von den Ordnungsbehörden auf die anliegenden Gastronomien, wie das Monkeys, abgewälzt. Dabei müssen die Außengastronomien um 0 Uhr dicht machen und um 22 Uhr bereits alle Türen und Fenster schließen.

„Somit den ganzen Laden, da sich keiner bei 30 Grad und einer Corona-Pandemie in einen geschlossen Raum setzt und außerdem drinnen durch die Abstandsregelung nur fünf Tische zur Verfügung stehen.”

Während der Gastronom schließen muss, feiern gegenüber auf der Mauer hunderte Menschen unkontrolliert bis in die Morgenstunden.

Kölner Gastronom fühlt sich in Corona-Krise von Politik benachteiligt

Der behördliche Umgang ist für Adsiz ein Unding: „Gerade jetzt sollten die Ordnungsbehörden und Politiker die wirtschaftlich geschwächten Gastronomien unterstützen und die uralten Gesetze mal überdenken.”

Sein Vorschlag wäre, die Zeiten für die Außengastronomie zumindest an Wochenendtagen auf 3 Uhr zu verlängern, um somit den Alkoholkonsum, den Lärm und die Corona-Regeln zu kontrollieren.

Köln: Gastronom soll ungerechtfertigt zur Verantwortung gezogen werden

Dies sei auch im Interesse der Anwohner, die so auch geschützt werden. Der Gastronom hat eine Konzession, weiß mit Alkohol umzugehen und ihn zu proportionieren. Er ist geschult, erkennt, wenn jemand genug getrunken hat und kümmert sich um ihn. Er fühlt sich für seine Gäste verantwortlich.

Adsiz sorgt in seinem Bereich für Ruhe, aber er darf nicht wegen der Stadtmauer oder dem unkontrollierten Betrinken auf offener Straße in Verantwortung gezogen werden.

Hat er aber länger geöffnet, kann er für seine Gäste in Verantwortung gezogen werden und muss somit aufpassen und alle Regeln befolgen.

Gastronom aus Köln fürchtet um Konkurrenzfähigkeit

Außerdem sei es unfair, einige Außengastronomien um 0 Uhr zu schließen und andere Läden, zwei Straßen weiter, nicht. „Man ist gar nicht mehr konkurrenzfähig, da jeden Tag Polizei und Ordnungsbehörden fälschlicherweise und ohne Grund die Bar stürmen, anstatt sich um das Hauptproblem gegenüber an der Mauer zu kümmern.”

Dann fügt er hinzu: „Der Rewe hat bis 24 Uhr geöffnet und die Kioske sind bis in die frühen Morgenstunden auf. Da kann man flaschenweise hochprozentigen Alkohol, Eiswürfel und Becher bekommen und alles selber mischen. Dann sollte man sich nicht wundern, wenn Pandemie-Regeln nicht beachtet werden, Anwohner sich über den Lärm beschweren und Ordnungshüter von diesen Feiernden nicht ernst genommen werden”, sagt Adsiz.

Corona-Regeln treffen Kölner Party-Fans besonders hart

Die Menschen seien draußen, weil es keine Clubs gibt, die Bars um 0 Uhr die Außengastronomien schließen müssen und in den Läden durch die Abstandsregelung kein Platz ist.

„Wo sollen die jungen Menschen bloß hin? Köln ist eine Party-Stadt und eine Millionenmetropole, die Party-Szene, insbesondere das belgische Viertel, ist international bei der Jugend genauso bekannt wie der Kölner Dom! Mann muss gemeinsame Regeln finden, um harmonisch und gewaltfrei diese Zeit zu überbrücken”, mahnt der Barbesitzer.