Am ReichstagKölner berichtet: Darum war die Demo für die Clubszene so wichtig
Berlin/Köln – Viel los in Berlin am Mittwoch (9. September) – und ein Kölner mittendrin.
Um auf die miese Situation der Club- und Veranstaltungsbranche in der Corona-Krise aufmerksam zu machen, nahm der Ehrenfelder Event-Manager Yener Kisla (er gründete den Warehouse-Club) an der Demo in der Hauptstadt teil.
Im EXPRESS schildert er aus erster Hand einen Erfahrungsbericht von seinem Trip:
Was war das für ein Irrsin und ein tolles Gefühl, wieder nach Berlin zu fahren. Das alles in 24 Stunden, normalerweise bin ich jedes Jahr zur Love Parade nach Berlin gefahren, um auf der Straße des 17.Juni mit einem Warehouse-Truck und der Kölner Posse Spaß zu haben, doch diesmal ging es um unsere Existenz.
Es geht um die Clublandschaft und Veranstaltungsszene, die bundesweit stillgelegt worden ist.
Der Eventprofi weiter: Es war sehr schön zu sehen, dass wirklich die komplette Demo von den Veranstaltern zu 100 Prozent sehr gut organisiert war. Hier hat man das Handwerk einfach gesehen, was man bei den anderen Demos leider nicht sehen konnte.
Kein Stress, keine rechten Parolen, keine Ausschreitungen, keine Tumulte! Etwa 15.000 waren gekommen, um auf die Pleite der Veranstaltungsindustrie aufmerksam zu machen.
Clubbetreiber, Veranstalter, Bühnenbauer, Licht und Ton, Techniker, Rowdys, Caterer, Security: im Grunde alles an Personal, was man benötigt um ein Event auf die Beine zu stellen und ich mittendrin.
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, ganz vorne auf der Bühne unsere Fahne hoch zu halten mit dem Spruch: „Kultur, Kneipen, Clubs dürfen nicht sterben“
Es war schön, dass die Politiker das vor den Augen hatten. Alleine deswegen hat es sich gelohnt nach Berlin zu fahren. Direkt vor der Türe der Politiker.
Endlich war das eine Demo wo wir hoffen, Gehör gefunden zu haben (...)