Provokante AktionGruppe will am 11.11. verkleidet auf dem Fahrrad durch Köln fahren

MDS-KSTA-2011-03-04-en1-1e

Dieses Symbolfoto entstand 2008 in Kommern und hat mit der geplanten Aktion in Köln nichts zu tun.

von Bastian Ebel (bas)

Köln – Noch klarer können die Stadt Köln und das Festkomitee ihre Bitte und Forderung eigentlich nicht formulieren: Aufgrund der Corona-Pandemie ist der 11.11. 2020 kein Tag zum Feiern in Köln.

Nicht nur der Lockdown light ist zu befolgen, sondern zusätzlich wird der Ordnungsdienst hart einschreiten, wenn es um Alkoholverkauf, Alkoholkonsum und Ansammlung von Gruppen in ganz Köln geht. Das reicht sogar bis zu den Stadtgrenzen.

Köln: WhatsApp-Aufruf für 11.11. sorgt für Wirbel

Woran aber OB Henriette Reker und Festkomitee-Präsident auf einer Pressekonferenz auch appelliert haben, ist die Vernunft der Menschen. Denn Köln will eben kein Bild der Verantwortungslosigkeit in die Welt senden, sondern eines der Vernunft.

Alles zum Thema Henriette Reker

Das stört einige Unentwegte offenbar nicht, jetzt in verschiedenen WhatsApp-Gruppen dennoch zu einer Aktion aufzurufen, die alle diese Bemühungen zunichtemachen würden.

„Jaaa, mir san mim Radl da!“ – so „typisch kölsch“ wird die anonyme und nicht zurückverfolgbare Aktion derzeit in den Netzwerken geteilt. Der Inhalt auf den Punkt gebracht: Fahrt verkleidet am 11.11. durch Köln.

„Am 11.11. fahren wir einzeln oder zu zweit verkleidet mit dem Fahrrad durch die Kölner Innenstadt“, heißt es weiter. „Es ist weder verboten, sich zu verkleiden, noch, Rad zu fahren.“ Da man wohl sehr genau weiß, dass man an diesem Tag nicht zu Versammlungen aufrufen sollte, hält man Treffpunkt und Uhrzeit auch im Unklaren.

„Es gibt keinen festen Ort und keine feste Zeit und wir wollen uns auch nicht versammeln. Trotzdem wird es sehr lustig werden.“ Man wolle „ein bisschen Karneval nach Köln zurückholen.“

Köln: Festkomitee appelliert an Vernunft

Wie „lustig“ die Ordnungsdienste diese Aktion sehen, bleibt abzuwarten. EXPRESS erreichte am Samstag (7. November 2020) Festkomitee-Sprecherin Tanja Holthaus. „Sicherlich sind solche Aktionen nicht verboten“, so Holthaus. „Erfahrungsgemäß entwicklen sich dadurch aber oft Selbstläufer, man sammelt sich in kleinen Gruppen auf der Straße oder feiert anschließend zuhause weiter.“

Mit der Aktion könnten auch Menschen aus dem Umland animiert werden, so die Sprecherin. „Wir möchten nochmal an alle Jecke appellieren: Bleibt zuhause und beachtet die aktuell gültigen Regeln.“