Alarm beim Kölner Handels-RiesenWeniger Produkte: Ist das das Frühstück der Zukunft?

von Thomas Werner (tw)

Köln – Es ist ein Bild, das man in Deutschland kaum gewohnt ist: ein karger Frühstückstisch, nur ein paar Bananen, Trauben, Brötchen und eine Portion Rührei stehen zur Verfügung. Aber Müsli, Tomaten, Äpfel? Keine Spur davon. Kaffee, Fruchtsaft, Marmelade, Beeren? Nein.

Rewe Köln: Unternehmen zeichnet dramatisches Frühstücks-Bild

Ein dramatisches Bild, das der Kölner Handels-Riese Rewe in seiner neuesten Botschaft zeichnet. Sieht so etwa der Frühstücks-Tisch der Zukunft aus? Der Fall könnte eintreten, sagt das Unternehmen. Zumindest dann, wenn eine bestimmte Entwicklung auf der Welt so weitergeht wie aktuell.

Das Motiv erscheint pünktlich zum Weltbienentag am Mittwoch (20. Mai). Mit dem Motiv möchte das Unternehmen darauf aufmerksam machen, wie sehr die Artenvielfalt der Nutzinsekten bedroht ist – und damit auch die Vielfalt unserer Lebensmittel.

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Rewe Köln: Wenn Bienen sterben, wird die Liste der Produkte kürzer

„Denn die Liste bienenabhängiger Produkte ist lang und ohne bestäubende Insekten gehören Zutaten vieler Produkte wie Obst, Früchte und Gemüse, Nüsse und Samen, Kräuter und Gewürze bis hin zu Kakao und verschiedenen Ölen der Vergangenheit an”, heißt es in der Mitteilung, die Rewe in Umlauf gegeben hat.

„Das Überleben von Insekten und deren Schutz ist unabdingbar für unsere Lebensmittelversorgung”, heißt es weiter. Daher setze sich REWE bereits seit 2010 für Erhalt, Pflege und Aufbau des natürlichen Lebensraums von bestäubenden Insekten ein.

Rewe Köln: Schutz der Artenvielfalt wird aktiv angegangen

Mit dem NABU und mehr als 400 Landwirten habe das Unternehmen außerdem starke Partner an seiner Seite, um gemeinsam neue Lebensräume und Nisthilfen zur Förderung und dem Schutz der Artenvielfalt anzulegen. So seien bereits über 5,46 Mio. Quadratmeter Blühflächen angelegt oder aufgewertet worden. 

Auch den Kunden in den Rewe-Märkten soll die Möglichkeit gegeben werden, bei der Produktauswahl zu Gunsten der Insekten entscheiden zu können. Mit dem „Pro-Planet”-Label gibt das Unternehmen seinen Kunden eine Orientierungshilfe für einen nachhaltigeren Einkauf und zeigt im REWE Bienenshop bienenfreundliche Produkte auf einen Blick.

Rewe Köln: Bienensterben hat erschreckende Ausmaße

Das weltweite Bienensterben hat laut Naturschutzbund Deutschland in den letzten Jahren erschreckende Ausmaße angenommen. Während in Deutschland etwa zehn Prozent weniger Bienen leben als noch vor wenigen Jahren, sind es in den USA bereits 30 Prozent, im Nahen Osten sogar 85 Prozent.

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Unglaublich, aber wahr: Selbst Experten können über die exakten Gründe für das schnelle Bienensterben nur spekulieren. Es sind wohl mehrere Faktoren, die dazu beitragen: Krankheitserreger, die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestizideinsätzen und Monokulturen, das Wegbrechen von Lebensräumen, Luftverschmutzung und Klimawandel – alle dürften hier eine Rolle spielen.

Lösungsansätze sind unter anderem die nachhaltigere Gestaltung von Landwirtschaft und bewusstere Konsum-Entscheidungen im Alltag. Falls das nicht fruchtet, könnten wir in unseren Konsum-Entscheidungen irgendwann deutlich eingeschränkter sein. (tw)