„Wollen kölsches Amazon werden“Corona als Chance? Geschäftsmann umgarnt Einzelhandel

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Das Kölner Start-ups „Sugartrends“ sieht in der Corona-Krise auch eine große Chance für lokale Händler. Das Symbolfoto wurde am 16. November aufgenommen. 

von Madeline Jäger (mj)

Köln – „Das kölsche Amazon zu werden, das ist die große Vision. Doch in den Augen kleiner Boutiquen galt das Internet lange Zeit als großer Feind“, weiß Dr. Christian Schwarzkopf. Sein Kölner Start-up „Sugartrends“ versucht seit diesem Jahr intensiv, lokalen Geschäften eine Online-Plattform zu geben, „ein weiteres Schaufenster“, erklärt der Unternehmer gegenüber EXPRESS.

Schon 50 Geschäfte aus Köln machen mit. Doch das Potenzial sei noch nicht völlig ausgeschöpft. Kann die Geschäftsidee des Kölners dem angeschlagenen Einzelhandel in der Vorweihnachtszeit zu früheren Umsätzen verhelfen?

Kölner Start-up „Sugartrends“ hofft auf mehr Einzelhändler aus Köln

Dr. Christian Schwarzkopf ist Mitgründer des in Köln ansässigen Unternehmens „Sugartrends“, ein Online-Shop, der lokale Produkte im Internet anbietet und somit kleinen Unternehmen eine Plattform gibt.

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„Der Online-Auftritt eines Kölner Geschäfts war früher ein 'Nice-to-have', seit Corona entwickelt es sich mehr und mehr zu einem 'Must-have'“, so der „Sugartrends“-Geschäftsführer.

Sein Start-up existiert bereits seit 2014. Mittlerweile machen deutschlandweit 350 Läden mit und im Ausland 150 Geschäfte. Seit der Corona-Krise profitiert die Online-Plattform auch davon, dass sich der Blick Kölner Einzelhändler vermehrt auf den Online-Bereich richtet.

Sugartrends würde sich mehr Offenheit für Online-Geschäft wünschen

Gemeinsam mit zwölf Mitarbeitern schaut sich Christian Schwarzkopf den vorhandenen Web-Auftritt Kölner Einzelhändler an und entwickelt ihn weiter, integriert ihn, falls gewünscht, in seine Plattform. 

„Wenn die Geschäfte Umsatz machen, profitieren wir und die Geschäfte davon“, so Schwarzkopf. Ein Konzept, das bislang aufgeht, aber noch nicht jeden Einzelhändler in Köln überzeugt hat. Trotz monatelanger Corona-Krise seien viele lokale Händler noch skeptisch.

Kölner Firma: Sugartrends verdient 20 Prozent Provision

„Manche Einzelhändler sehen das Online-Geschäft im Vergleich zum Umsatz im Laden immer noch als Mehraufwand an, das ist schade“, so Schwarzkopf. Die Kölner Läden seien oft einen „Ticken zu träge.“ Ein bisschen Lethargie und Frust sei teilweise zu spüren.

„Dabei wäre Corona die Chance gewesen, den Online-Handel voran zu treiben. Doch nicht alle haben das erkannt“, sagt Schwarzkopf. Viele Einzelhändler würden sich aktuell davor verschließen.

Köln: „Auch nach Weihnachten ist es für Handel noch nicht zu spät“

In der Corona-Zeit verzichtet die Kölner Firma auf Gebühren. Die Firma verdient erst, wenn Produkte über deren Website bestellt werden. Dann gehen etwa 20 Prozent Provision, je nach Produktart, an „Sugartrends.“

Gerade in Köln sieht der Unternehmer noch mehr Potenzial. Mindestens 100 Kölner Geschäfte mehr könnten ihre Produkte noch über „Sugartrends“ verkaufen, so sein Ziel. „Zu spät ist es für den Online-Handel nie, auch nach Weihnachten noch nicht“, sagt Schwarzkopf.