„Vollkommen untragbar”XL-Summe für Köln: KVB setzt „Kopfgeld” auf Personen aus

20190429_ths_KVB_barrierefreiheit_10

Die KVB setzt eine Geldsumme für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Unser Symbolfoto wurde 2019 am Chlodwiglatz gemacht.

von Thomas Werner (tw)

Köln – „Chaoten halten Köln zum Narren: Wieder KVB-Alarm, zehn Bahnen außer Gefecht gesetzt”, hieß es bei EXPRESS vor gut zwei Wochen. Am 1. und 2. Juli hatten Unbekannte an verschiedenen Haltestellen in der Stadt teilweise ätzende Flüssigkeiten verteilt (hier lesen Sie mehr).

KVB-Attacken: Geldbetrag für Suche nach Tätern ausgesetzt

Auch waren KVB-Bahnen von innen beschmiert worden, sodass insgesamt zehn Bahnen – im wahrsten Sinne des Wortes – aus dem Verkehr gezogen werden mussten. Betroffen waren an zwei Tagen die Haltestellen Deutz Messe, Kalk Post, TH Deutz in Kalk bzw. Deutz sowie Körnerstraße und Rochusplatz, Florastraße und Thielenbruch.

Mittlerweile ist bekannt: Eine der aufgebrachten Flüssigkeiten ist durchaus gefährlich, kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Und spätestens hier hört der Spaß für die KVB auf, das Unternehmen reagiert: mit „Kopfgeld”!

Alles zum Thema Polizeimeldungen

KVB reagiert auf Säure-Attacken auf Haltestellen und Bahnen

„Jeder Vandalismusschaden, der im Betriebsbereich oder am Betriebseigentum der KVB verübt wird, wird grundsätzlich zur Anzeige gebracht. Üblicherweise handelt es sich dabei um reine Sachschäden”, heißt es in einer Mitteilung der KVB.

Aber: „Die Fälle gehen hierüber hinaus, da von der Flüssigkeit die Gefahr einer Körperverletzung ausgeht. Die KVB reagiert hierauf, indem sie eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro aussetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen.”

Säure-Attacken: Haaks reagiert mit deutlichen Worten

Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der KVB, hatte sich schon bei den ersten Vorfällen deutlich gegenüber solcher Taten geäußert und legt jetzt nach: „Jegliche Form von Vandalismus, die zu einer Schädigung Dritter führt, ist auf das Schärfste zu verur-teilen. Der KVB entstehen durch solche Taten Kosten in Höhe von jährlich rund einer Millionen Euro.”

Hier lesen Sie mehr: Peinliche ZDF-Posse – Amateurkicker gewinnt an der Torwand und wird disqualifiziert 

„Das allein ist schon inakzeptabel. Wenn von den Tätern zudem aber auch noch billigend in Kauf genommen wird, dass möglicherweise Menschen verletzt werden, ist das vollkommen untragbar und muss konsequent verfolgt und gestoppt werden.”

Zur Aufklärung: KVB arbeitet eng mit Polizei zusammen

Daher arbeite man sehr eng mit der Polizei zusammen und wollte mit der Aussetzung des Geldbetrags unterstützen. Auch die Videoaufnahmen aus den Bahnen und Stationen soll der Polizei zur Verfügung gestellt werden.

Derzeit geht man bei der KVB davon aus, dass die verwendete Farbsubstanz eine geringe Säure-Konzentration aufweist. Dennoch warnen Experten davor, die Farbe mit bloßen Händen anzufassen. Besondere Vorsicht sei bei der Buchstabenfolge „HACF“ (steht für „HyperAktive Crew Family“) geboten – insbesondere dann, wenn die Farbe noch nass ist. (tw)