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„Ratten der Lüfte“ hungern wegen CoronaMuss das sein? Stadt Köln lässt Tauben füttern

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In Köln richten Tauben massive Schäden an.

von Chris Merting (mert)

Köln – In Köln wurde schon viel Geld ausgegeben, um Tauben zu vergrämen und die Population einzudämmen. Der Kot der „Ratten der Lüfte“ richtet massive Schäden an. Deshalb ist in Köln das Füttern von Tauben verboten.

EXPRESS hat erfahren: In der Corona-Krise hat die Stadt das Verbot klammheimlich ausgesetzt und lässt nunmehr Tauben füttern.

Stadt Köln füttert Tauben: Grüner Bürgermeister ist empört

Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, schwillt da der Kamm. Für den Politiker der Grünen ist das falsch verstandene Tierliebe: „Ich fordere die sofortige Einstellung dieser Fütterung!“

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Die Eisenbahnbrücke am Hans-Böckler-Platz ist ein Tauben-Eldorado - wie so viele in der Stadt. Seit Jahren beklagen Anwohner, dass unter der Brücke massenhaft Tauben nisten. Radfahrer und Fußgänger werden direkt von oben mit dem Kot beglückt. Mitarbeiter der AWB schieben dort Sonderschichten, um den Dreck zu beseitigen – vergebens.

Ausgerechnet dort verteilte eine Frau jetzt viel Körnerfutter auf dem Gehweg.

Darauf angesprochen, dass Füttern verboten ist, erklärte sie den Anwohnern, dass sie im Auftrag der Stadt handle. Ausweisen könne sie sich auch. Anwohner waren empört: „Das kann doch nicht sein, oder?“

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An der Brücke am Bahnhof Köln-West hat die Stadt jetzt Tauben füttern lassen. 

Stadt Köln päppelt Tauben auf: Vögel hungern wegen Corona

Auf Anfrage des EXPRESS bestätigte das städtische Umweltamt, dass es das Fütterverbot für die Tiere „teilweise ausgesetzt“ habe. Und zwar für die Zeit der Kontaktverbotes für Menschen.

Als Begründung führt das Umweltamt an: „Tauben sind verwilderte Haustiere, die sich hauptsächlich über Essensreste und Abfälle in den Innenstädten ernähren. Diese Nahrung ist in diesen Zeiten jedoch für die Tiere nicht verfügbar. In der Konsequenz würde das ein langsames Verhungern bedeuten – je nach Dauer und Länge des Kontaktverbotes.“

Das sei laut Umweltamt mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar. Amtsleiter Konrad Peschen legt Wert darauf, dass die Ausnahmegenehmigungen zur Fütterung nur für einen „namentlich ermächtigten Personenkreis“ gelten, der um die 25 Helfer umfasst – etwa vom Tierschutzverein.

Die Tiere sollen nur an „bestimmten Orten“ aufgepäppelt werden. Dazu teilt Amtsleiter Peschen mit: „Die Erlaubnis gilt für sogenannte Tauben-Hotspots in Köln, an denen ein vermehrtes Aufkommen von Stadttauben beobachtet wurde. Hier sind exemplarisch einige genannt: Neumarkt, Heumarkt, Domplatte, Ebertplatz, Friesenplatz, Porz Markt, Westbahnhof, Chorweiler City Center.“

Stadt Köln füttert die Vögel: Anwohnerin beklagt Taubenkot

Eine Anwohnerin am Hans-Böckler-Platz kann die Rettungsaktion für Tauben nicht nachvollziehen: „Normale Stadttauben sind Überlebenskünstler! Die brauchen kein zusätzliches Futter, auch nicht in Corona-Zeiten, außer man möchte, dass sie sich rasant vermehren.“ Die Kölnerin habe jetzt schon genug von völlig verdreckten Bahnunterführungen und Haltestellen wie am Hansaring.

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Die U-Bahn-Haltestelle am Wiener Platz in Köln ist durch Tauben völlig versifft.

Dort hat die Stadt gegen den Dreck für zig tausende Euro ein „Taubenhaus“ eingerichtet. Mit der Strategie, die dort gelegten Eier durch Gipseier zu ersetzen, so dass die Population nachhaltig reduziert wird.

Stadt Köln füttert jetzt Tauben: Kümmert euch lieber um Bienen

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Andreas Hupke (Grüne), Bezirksbürgermeister der Kölner Innenstadt 

Bei Bürgermeister Andreas Hupke beschwerten sich viele Kölner über das nervige Gegurre und den Gestank, über Taubendreck an Gebäuden, in Hinterhöfen, auf Kirchen, Kulturdenkmälern und Kinderspielplätzen und der möglichen Übertragung von Krankheitserregern.

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Hupke sagt: „Ich halte überhaupt nichts davon, eine viel zu hohe Taubenpopulation, die durch unachtsam weggeworfene Abfälle von Menschen sich so vermehren konnte, nun künstlich aufrecht zu halten.“ Tierschützer sollten sich seiner Meinung nach lieber dafür einsetzen, dass Bienen, Wespen andere Insekten und Singvögel mehr artgerechte Areale und Trinkmöglichkeiten bekommen.