Nach WiederwahlKVB-Jahresticket für 365 Euro und mehr: Rekers Pläne für Köln

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Henriette Reker am Tag nach der Stichwahl: Im Historischen Rathaus präsentierte sie ihre Vorhaben.

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Am Tag nach ihrem Sieg in der Stichwahl gegen SPD-Herausforderer Andreas Kossiski präsentierte sich Henriette Reker im Rathaus sichtlich gelöst, geradezu schlagfertig. Was sie in ihrer zweiten Amtszeit alles umsetzen möchte, brachte sie in einem Nebensatz selbst auf den Punkt: „Mehr als bisher“.

Henriette Reker: „Jahrhundertaufgabe“ Klimawandel

In der Zeit, in der wir leben, sei es klug, unterschiedliche Perspektiven zu verbinden, sagte Reker mit Blick auf ein Bündnis von Grünen und CDU, das sie fortgesetzt sehen möchte. Bei der „Jahrhundertaufgabe“ gehe es darum, den Klimawandel so gut es noch geht abzuschwächen. Und durch Corona gelte es, die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg zu bewältigen. Zwei exemplarische Themen mit der jeweiligen Kernkompetenz von Grün und Schwarz.

Kölns OB Henriette Reker: „Die besten Chancen für alle“

Reker appellierte an alle demokratischen Parteien im Rat, sich bei den Sachthemen einzubringen. Die parteilose OB unterstrich einmal mehr, dass es ihr um die „beste Idee“ gehe. 

Alles zum Thema Corona

„Ich möchte in Köln die besten Chancen für alle“, sagte Reker, egal in welchem Stadtteil man lebe, welchen sozialen Status oder welche Herkunft man habe. In ihrer ersten Amtszeit habe sie die einzelnen Schritte zur „modernen Metropole“ vorbereitet, jetzt würden sie umgesetzt. Reker kündigte unter anderem Folgendes an:

  • Noch im Oktober wird Reker zu einer Art Wirtschaftsgipfel laden, um mit  diversen Verbänden und Vertretern über Hilfen und Lösungen im Zuge der Corona-Pandemie zu beraten.
  • Ebenfalls noch im Oktober soll die Situation im Kölner Einzelhandel mit Branchen-Vertretern in den Fokus rücken. Reker: „Köln brauchte attraktive Einkaufstraßen und Veedels-Zentren.“
  • Als Leiterin des Corona-Krisenstabs kündigte die OB an, auch externe Experten in das Gremium zu berufen.
  • Mehr Tempo in der Mobilitätswende: Kölns Radwege sollen weiter ausgebaut werden. Reker will sich hier für ein 20 Millionen-Euro-Sofortprogramm stark machen.
  • Die Venloer Straße soll zwischen Kanalstraße und Gürtel zur Einbahnstraße umgewandelt werden.
  • Reker sprach sich zudem für eine neue KVB-Linie aus, eine Ringbahn von Flittard nach Porz.

„Ich habe mit meiner Heimatstadt noch viel vor“, sagte Reker und sprach sich für Entlastungen aus. Zum Beispiel werde sie sich weiter für eine Beitragsfreiheit bei den Kitas einsetzen. Und: Kölns OB fordert ein KVB-Jahresticket für 365 Euro.

Kölns OB Reker: Jahresticket für die KVB für 365 Euro

Auf den Hinweis eines Journalisten, dass die Kölner Verkehrsbetriebe diesem offenbar bislang nicht viel abgewinnen kann, meinte Reker nur schlagfertig: „Ich finde es auch nicht gut, wenn an Haltestellen Rolltreppen oder Aufzüge stillgelegt sind.“