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„Ich war geschockt“Willi Herren geht auf Wochenmarkt in Köln und schimpft los

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Willi Herren ist geschockt, was er auf dem Wochenmarkt in Mülheim erlebt hat.

von Simon Küpper (sku)

Köln – Von besinnlicher Stimmung ist bei Willi Herren (45) kurz vor Weihnachten nichts zu spüren. Denn der Sänger ist richtig wütend. Als er am Dienstagvormittag in seinem Veedel Mülheim von der Apotheke kam, tummelten sich auf dem Wiener Platz vor den Wochenmarkt-Buden die Kunden.

„Ich war geschockt. Da hat sich keiner an den Abstand gehalten, einige waren ohne Maske unterwegs. Ich bin ja auch nicht immer in allen Dingen ein Vorzeige-Bürger, aber aus Respekt sollte man den Abstand doch einhalten und eine Maske tragen. Und das alles ein bisschen ernster nehmen“, schimpft Willi gegenüber EXPRESS.

Willi Herren: Kölner sollen auf dem Markt Masken tragen

„Da war auch Ordnungsamt und Security, aber die haben nichts gesagt. Ich hätte mir gewünscht, dass die da mal ein bisschen durchgreifen.“ Und weiter: „Kein Wunder, dass die Zahlen nicht sinken. Zum einen sterben deswegen Menschen. Und zum anderen: Solange das nicht passiert, werden wir als Künstler oder andere in anderen Berufen nicht mehr arbeiten dürfen."

Alles zum Thema Corona

Die Wochenmärkte dürfen in Köln weiter öffnen, für Willi problematisch. „Die ganzen Einzelhändler gehen kaputt, wo ist denn da der Unterschied zu einer kleinen Boutique?“, meint er.

Dort könnte man die Abstände wenigstens kontrollieren, auf dem Markt habe das keinen interessiert Willi: „Die Leute sind direkt an mir vorbei, haben mich weggeschubst.“

Corona: Willi Herren macht sich sorgen – Bekannter lag im Koma

Der Sänger selbst nimmt die Gefahr durch das Virus sehr ernst. Umso mehr, seit vier Menschen aus seinem engsten Bekanntenkreis erkrankt waren. „Einer ist 26, ohne Vorerkrankungen und lag im Koma“, erzählt Willi.

Er selbst will deshalb als gutes Beispiel vorangehen – auch wenn es manchmal schwer fällt. „Ich wollte eigentlich am 5. Dezember mit meinem neuen Foodtruck Herrens Rievkoochebud loslegen. Wegen Corona geht das nicht. Das ist doch unfair, dass die auf dem Markt hier stehen dürfen. Das tut mir auch weh. Aber ich halte mich dran“, sagt er.

Willi Herren: Weihnachtsfest mit seinem Vater droht auszufallen

Auch das Weihnachtsfest mit seinem Vater droht auszufallen. Willi traurig: „Ich darf meinen Pap nicht besuchen gehen. Ich versuche alles Mögliche, mit Testes und so weiter, dass wir zusammen feiern können. Aber wenn es nicht geht, ist es halt so.“

Ausgerechnet der Willi, werden manche sagen. Der hält sich doch selbst nicht an alle Regeln.

Der Sänger dazu: „Ich bin selbst kein Kind von Traurigkeit. Aber es hat was mit Respekt und Loyalität zu tun, den Risikopatienten gegenüber. Es geht darum, andere Leute zu schützen, da müssen wir doch alle mitmachen! Und dann kommen so Leute wie der Wendler oder Eva Herman. Die geben den größten Bullshit von sich und dann gibt es 125.000 Leute auf Telegramm, die den Quatsch glauben.“

Willi Herren über Corona-Leugner und Michael Wendler

Den Wedler hat er übrigens noch versucht zu kontaktieren. „Als er das gepostet hat, an dem Tag habe ich ihn angerufen und ihm geschrieben. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm helfe, wenn es ihm schlecht geht. Und dann wurde es immer schlimmer. Jetzt sage ich: Der hat nicht alle Latten am Zaun!“