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„Ich bin nicht schwul“Kölner Straftäter spricht über Sex-Touristen in Marokko

Marrakesch

Blick über Marrakesch – in der Stadt lebte der Angeklagte einst laut eigener Aussage.

Köln – Er selbst sei gar nicht schwul, das beteuerte der Angeklagte Mahmud H. (36, Name geändert) am Donnerstag im Landgereicht immer wieder. Der Marokkaner ist angeklagt, seinen ehemaligen Lebensgefährten im Juni vergangenen Jahres in der Kölner Innenstadt mit einem Messer bedroht und ausgeraubt zu haben. 

Staatsanwalt: „Gib mir Geld, sonst steche ich dich ab!“ 

H. soll seinem Ex-Freund ein Messer an den Hals gehalten haben, als dieser schlief. Als der Mann aufwachte, habe der Täter gesagt: „Gib mir Geld, sonst steche ich dich ab!“ Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, habe er dreimal in die Matratze gestochen, bis das Opfer 100 Euro herausgeben habe. 

Damit nicht genug, soll der Angeklagte den Mann im Bereich des Hohenzollernrings zu einem Geldautomat begleitet haben. Der erpresste Abhebevorgang soll hier aber gescheitert sein. Hier habe sich das Opfer der Situation entziehen können, Passanten wurden aufmerksam. Die Polizei konnte den Täter festnehmen. 

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Angeklagter streitet den Raub ab 

In seiner Einlassung, die Verteidigerin Anneke Bohlen vortrug, schilderte der Angeklagte den Sachverhalt ganz anders. So habe ihn der Lebensgefährte freiwillig zum Geldautomaten begleitet, um ihm 600 Euro für eine geplante Abreise nach Frankreich zu geben. Dann habe er ihm aber eine Szene gemacht, ihn angezeigt. 

Der Angeklagte bezeichnete seinen Ex-Freund als Sextouristen. „Davon gibt es viele in Marokko, das ist ganz normal“, so Mahmud H. Er habe sich für Sex kaufen lassen, wollte damit genug Geld verdienen, um sich selbständig zu machen. Schwul sei er nicht. „Homosexuelle gelten bei uns als Esel“, so der Angeklagte. 

Der Sex mit seinem Freund ekelte ihn an 

Der „Sextourist“ habe ihm gegen sexuelle Dienste angeboten, ihn zu heiraten, um den Aufenthaltsstatus in Deutschland zu sichern. Die Hochzeit sei aber immer wieder verschoben worden. Der Angeklagte sagte, er sei letztlich nur eine billige Putzfrau gewesen und habe sexuell immer verfügbar sein müssen. 

„Am Anfang wollte er zweimal am Tag Sex“, sagte der Angeklagte über den Geschädigten. Der Sex habe ihn angeekelt, „ich musste ihm an den Brustwarzen ziehen.“ Nur durch den Konsum von Kokain und Pornos sei er zum Sex bereit gewesen. Letztlich kam es zum Bruch. Es sind noch zwei Verhandlungstage angesetzt.