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Minister bespucktSpahn-Eklat in Bergisch Gladbach: Polizei ermittelt gegen Mann

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Wirbel um Gesundheitsminister Jens Spahn. Er besuchte am Samstag (29. August) eine Veranstaltung in Bergisch Gladbach. Das Foto zeigt ihn tags zuvor bei einem Besuch im Bethanien Klinikum in Moers.

von Bastian Ebel (bas)Madeline Jäger (mj)

Köln – Wirbel um den Auftritt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag in Bergisch Gladbach: Um seinen Parteifreund Christian Buchen im Wahlkampf um das Bürgermeisteramt zu unterstützen, besuchte Spahn am Samstag die Kreisstadt.

Bei seinem Auftritt soll die Stimmung angespannt gewesen sein, bis es dann vor Ort komplett eskalierte. 

Jens Spahn-Auftritt: Ort kurzfristig verschoben

Schon im Vorfeld hatte man besondere Sicherheitsvorkehrungen für den Auftritt von Jens Spahn getroffen und den Ort kurzfristig verschoben, weil sich laut Behörden die Sicherheitslage für den Gesundheitsminister geändert habe.

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Anstatt in der Fußgängerzone vor dem Löwen-Center, redete Spahn dann im Spiegelsaal des Bergischen Löwen.

Laut Beobachtern soll die Atmosphäre bei der Wahlkampfveranstaltung zunächst den ganzen Tag über angenehm gewesen sein.

Bis dann abends der Bundesminister auf die Bühne kam.

Jens Spahn in Bergisch Gladbach: „Habe Corona nicht erfunden“

„Ich habe Corona nicht erfunden“, soll Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schon zu Anfang seiner Rede laut EXPRESS-Informationen zu den Teilnehmern gesagt haben. Nach seiner Rede trat Jens Spahn auf den Konrad-Adenauer Platz. 

Sein Ziel: Die aufkommende angespannte Stimmung der „Corona-Gegner“ auf dem Platz zu entschärfen. Denn mittlerweile hatten sich diese zahlreich dort versammelt.

Augenzeugen: Jens Spahn wird bespuckt und bepöbelt

Als Spahn mit den Bürgern reden und ins Gespräch kommen wollte, wurde er laut Augenzeugen bespuckt und bepöbelt.

Nach drei Versuchen soll er dann das Gesprächsangebot abgebrochen haben. Das wollte die Polizei auf EXPRESS-Nachfrage nicht bestätigen und verwies am Sonntag auf eine Pressemitteilung, die am Montag veröffentlicht wurde.

Polizei verweist auf Pressemitteilung am Montag

Laut Polizei soll Jens Spahn seine Rede zu Ende gehalten haben. Die Ereignisse im Anschluss aber blieben am Sonntag mit dem Verweis auf die angekündigte Pressemitteilung unkommentiert.

Aus der ging am Montag (31. August) dann hervor, dass die Polizei aktuell gegen einen 39-jährigen Mann aus Bergisch Gladbach ermittelt. Eine Strafanzeige wegen Beleidigung wurde vorgelegt. Dass Jens Spahn bespuckt wurde, bestätigte die Polizei nicht.

Heiko Maas (SPD) äußert sich zu Vorfall in Bergisch Gladbach

Am Montag reagierte auch Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) auf den Vorfall in Bergisch Gladbach.

Erst Ende August hatten Corona-Gegner in Wuppertal bereits eine Veranstaltung von Jens Spahn gestört. Die Polizei ermittelt wegen Nötigung gegen eine Frau (22) und einen Mann (29). Die beiden sollen am Montag (24. August) das Auto von Jens Spahn blockiert haben.

CDU Rhein-Berg bestätigt Vorfälle um Spahn-Auftritt

Am Sonntagabend meldete sich auch die CDU Rhein-Berg mit einer Pressemitteilung bei EXPRESS. „ Während der Veranstaltung im Saal hatte sich auf dem Vorplatz eine Gruppe von Protestlern formiert“, bestätigt man die Vorfälle.

„Als der Minister auf seinem Weg nach draußen - von der Polizei gesichert - die Demonstranten aufforderte, ihm den Grund ihres Protestes zu nennen und Fragen zu stellen, erhielt er lediglich Pfiffe und unverständliche Parolen als Antwort“, heißt es weiter. „Dann eben kein Gespräch“, quittierte der Minister laut CDU die Situation und verließ in seinem Dienstwagen den Vorplatz.

„Wenn gespuckt und gepöbelt wird, geht‘s halt leider nicht“

Jens Spahn bestätigte am Montagmorgen gegenüber der „Rheinischen Post“ den Vorfall und will trotz allem auch weiterhin mit „Corona-Gegnern“ im Gespräch bleiben: „Wir müssen das Gespräch und den Dialog mit denen suchen, die unzufrieden sind mit unserer Corona-Politik. Denn wir bleiben als Gesellschaft nur zusammen, wenn wir miteinander reden.“ 

Politik habe die Wahrheit nicht gepachtet, Diskussionen gehörten zur Demokratie. „Sie funktionieren aber nur, wenn beide Seiten bereit sind, zuzuhören. Aber wenn geschrien, gespuckt und gepöbelt wird, geht‘s halt leider nicht.“