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„Es ist schlimm“Riesige Vogel-Schwärme belagern Hotel und Brauhaus in Köln

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Das Maritim-Hotel am Heumarkt wird derzeit von lauten und nervigen Halsbandsittichen belagert.  

Köln – Der grüne Schwarm ist weitergezogen. Bisher hatten mehr als 2000 Halsbandsittiche die Nächte in Bäumen an der Dreikönigenstraße verbracht und mit Exkrementen und Geschrei die Anwohner zur Weißglut getrieben. Nun haben die Zwergpapageien ein gutes Dutzend Bäume am Maritim Hotel und dem Brauhaus Im Roten Ochsen an der Rheinuferstraße zum Übernachten gewählt.

Maritim-Hotel: 2700 Halsbandsittiche in Köln

Nach Einschätzung von Experten gibt es derzeit etwa 2700 Halsbandsittiche in Köln. Bei Einbruch der Dunkelheit suchen sie sich gemeinsame Schlafbäume – und zwar kommen dort sämtliche Tiere aus der Stadt zusammen, nachdem sie tagsüber in vielen Veedeln herumfliegen, erklärt Jana Romero vom Naturschutzbund (Nabu).

„Die Suche nach gemeinsamen Schlafbäumen ist ein Instinktverhalten.“ Wenn der Schwarm abends angeflogen käme, sei das ein „Naturschauspiel“.

Sittiche in Köln: Umsatzeinbußen für den „Roten Ochsen“

Auf dieses Schauspiel kann das Wirtshaus „Im roten Ochsen“ gern verzichten. Denn wenn ab der Dämmerung die Vögel kommen, kommen auch viele Gäste des Lokals. „Seit diesem Jahr ist es schlimm“, klagt ein Mitarbeiter des Restaurants. Vom Kot der Vögel sei  im Außenbereich des Brauhauses „jeden Tag alles weiß“.

Bevor auch nur ein Kölsch über den Tresen gehe, müsste also erst einmal aufwendig gereinigt werden. Die Kundschaft fühle sich gestört vom Geschnatter und den Hinterlassenschaften der Tiere, „zum Teil gehen die Gäste wieder weg“, sagt der Angestellte. Umsatzeinbußen seien die Folge.

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Köln: Anwohner-Beschwerden über Sittiche 

Als die Tiere noch im Bereich der Dreikönigenstraße nächtigten, sah selbst die Politik nach massiven Anwohnerbeschwerden Handlungsbedarf. Die Tiere sollten dort vertrieben werden, hatte der Rat beschlossen. Letztlich war das nicht mehr nötig, weil sie von allein verschwanden – um sich nun nur ein Stück weiter nördlich niederlassen.

Die Naturschutzorganisation hat Verständnis für die Beschwerden von Bürgern und Geschäftsleuten über Kot und Geschrei der Sittiche. „Das ist sicherlich nicht angenehm“, sagt Romero.

Sie glaubt, dass es eine Lösung geben könne, mit der Mensch und Tier leben könnten. Etwa durch eine Vergrämung, wie das Verscheuchen  heißt, bis die Sittiche Schlafbäume aufsuchen, auf denen sie niemanden stören. Wenn das gelänge, könnten die Debatten von Papageibefürwortern und -gegnern harmonischer werden. (red)