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„Asis“, „Kanaken“, „Haufen Scheiße“Hassbrief beleidigt Kölner Arbeitslose

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Das Jobcenter Köln bezieht Stellung zu den Hassbriefen. 

Köln – Riesenwirbel vorm Jobcenter in Köln-Porz. 

Zwei Arbeitslosen-Vereine haben sich vor der Behörde zur „Arme Würstchen“-Party versammelt. Mit Wurst-Accessoires ließen die Hartz IV-Empfänger am Montagmorgen am Biertisch die Sektkorken knallen – üppiges Polizeiaufgebot inklusive. Was das Ganze sollte? Wir haben nachgefragt. 

Arbeitslose durch Hassbrief beleidigt – vom Jobcenter? 

Bei den „KEAs“ (Kölner Erwerbslose in Aktion), einem der Vereine vor Ort, sollen letzte Woche zwei Briefe eingegangen sein, die uns vorliegen.  

Darin wird der Verein mit „Hallo ihr Penner“ angesprochen. Desweiteren werden die Arbeitslosen als „arme Würstchen“, „Asis“ und „Kanaken“ beschimpft. Als Absender befindet sich rechts oben der Stempel des Jobcenters Köln auf dem Papier.

Weiter unten wird gegen den Verein gewettert: „Ihr könnt unsere Vorgesetzten ruhig einschüchtern, aber uns nicht. Wir haben keine Angst vor schlechter Presse. Es soll jeder wissen, dass ihr Penner nur die Faulenzer unterstützt. Hinter euch stehen doch nur die armen Asis und Kanaken, die zu faul sind zum Arbeiten.“

Köln: Immer wieder Zoff um Leistungen des Jobcenters 

Grund für den Zoff seien immer wieder aufkommende Streitigkeiten um Leistungen des Jobcenters. „Wir werden wegen kleinsten Kleinigkeiten sanktioniert. Wenn man zu einem Termin nicht erscheint, wird einem das Geld sofort gekürzt“, so Toni Taugenichts (35), die mit diesem Namen genannt werden möchte, gegenüber unserer Redaktion. 

Deswegen und wegen der Beleidigungen im Brief haben die Vereine „KEA“ und „erwerbslos – nicht wehrlos“ der Leitung des Jobcenters am Montagmorgen einen „goldenen Haufen Scheiße“ übergeben. 

„Die Leiterin hat die Auszeichnung leider nicht angenommen, so dass wir sie vor ihre Füße stellen mussten“, so Taugenichts.

Polizeiaufgebot vorm Jobcenter in Köln-Porz

Weil die Vereinsmitglieder zuvor im Foyer des Jobcenters auf die Leiterin warteten, schalteten Mitarbeiter der Behörde die Polizei ein. Toni Taugenichts: „Jetzt wurden auch noch unsere Personalien aufgenommen. Ich denke, da kommt eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch auf uns zu“, echauffiert sie sich.

„Eigentlich ist das ja öffentlicher Raum“, bringt sich ein weiterer Arbeitsloser, der anonym bleiben möchte, ins Gespräch ein. 

Köln-Porz: Jobcenter distanziert sich von Hassbriefen

Das Jobcenter Köln weist die Vorwürfe entschieden von sich. Geschäftsführerin Martina Würker: „Das ist nicht die Haltung der Beschäftigten in Köln-Porz. Wir sind erschrocken über die Briefe und distanzieren uns klar davon. Das entspricht nicht unserem Denken.“

Auch formal entspreche das Schreiben nicht der Behörde. „Das sind nicht unsere Briefköpfe“, so Würker. Und der Stempel? „Das ist ein veralteter Stempel, den wir in dieser Form gar nicht mehr benutzen.“ 

Desweiteren will die Diplom-Verwaltungswirtin nun Anzeige gegen Unbekannt erstatten. „Das Schreiben ist so beschämend. Ohne Worte“, resümiert sie entsetzt.