Grausame Silvester-NachtÖnder B. (26) überfuhr Ehefrau mehrmals mit Auto

Önder B. gestand gleich zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Bielefeld den grausamen Mord an seiner schönen Ehefrau Müdje.

Önder B. gestand gleich zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Bielefeld den grausamen Mord an seiner schönen Ehefrau Müdje.

Bielefeld - Diese Tat liegt wie ein Schatten über der strahlenden Silvesternacht 2009! Önder B. (27) stach aus Eifersucht auf seine 18-jährige Ehefrau Müdje ein, schlug sie mehrfach mit einem Billardstock und überfuhr sie schließlich drei- bis viermal mit dem Auto. Die Frau starb noch am Tatort in Harsewinkel (NRW) nach starkem Blutverlust. Als er sicher war, dass Müdje tot ist, fuhr er zur Polizei, um sich zu stellen.

Entsprechend emotional und turbulent verlief der Prozessauftakt vor dem Landgericht Bielefeld: Unter Tränen beschimpfte die Mutter der 18-Jährigen Müdje den Angeklagten mehrfach auf Türkisch. Dieser verbarg sein Gesicht hinter seinen Händen. Aus dem Zuschauerbereich riefenAngehörige Beleidigungen gegen den Mann.

Der Angeklagte gab am Dienstag das ihm zur Last gelegte Verbrechen zu. "Ich räume die Tat ein und bin über das Geschehen erschreckt und entsetzt. Ich weiß, dass ich einen furchtbaren Fehler gemacht habe", erklärte er laut einer von seinem Verteidiger Detlev Binder verlesenen Erklärung.

Laut Anklage ist Eifersucht das Motiv für die grausame Tötung der Frau. Bei der gemeinsamen Silvesterfeier mit Freunden und Familiehabe sich der Angeklagte von ihr gedemütigt gefühlt, hieß es. Auf der Heimfahrt sei es dann zum Streit gekommen, weil der 27-Jährige ausEifersucht das Handy seiner Frau kontrollieren wollte.

Der Anwalt des Angeklagten betonte hingegen in einer von ihm verlesenen Erklärung, dass der 27-Jährige im Affekt gehandelt habe.Sein Mandant sei zur Tatzeit "nicht in der Lage gewesen, seine gefühlsmäßigen Regungen zu kontrollieren", sagte Binder.

Der 27-Jährige habe seine Frau im Sommer 2007 in der Türkei aus Liebe geheiratet, erklärte die Verteidigung. Während er in der Türkei blieb, sei seine Frau in ihre deutsche Heimat zurückgekehrt. Dort habe sie sich nach Ansicht des Angeklagten sehr verändert und schließlich den Kontakt abgebrochen.

Deswegen sei er im Herbst 2008 nach Deutschland eingereist, um seine Ehe zu retten. Tatsächlich habe seine Frau die bereits eingereichte Scheidung zurückgenommen, sich aber weiterhin von ihm abgewandt, sagte Binder.

Bereits im August 2008 hatte die getötete 18-Jährige den Angaben zufolge Anzeige bei der Polizei erstattet, weil sie sich durchSMS-Nachrichten ihres Mannes, der sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Türkei aufhielt, bedroht fühlte.

Warum sie sich nicht bei derPolizei meldete, nachdem er im Herbst 2008 bei ihr eingezogen war, blieb zunächst unklar. Für den Prozess sind weitere drei Verhandlungstage angesetzt. Voraussichtlich am 17. August soll ein Urteil fallen.