Zwei Ämter widersprachen sichVerwirrung um Düsseldorfer Corona-Zahlen
Düsseldorf – Für viele Düsseldorfer gehört das inzwischen zum morgendlichen Ritual wie der Blick auf die Wetterkarte: Wie sind die aktuellen Coronazahlen in der Stadt?
Da gibt es manchmal überraschende Entwicklungen: Zahlen steigen rapide und fallen ganz schnell wieder ab. Ein besonderer Fall sorgte jetzt für große Verwirrung …
Verwirrung um Corona-Zahlen: Das gab das Gesundheitsamt heraus
Es geht um den Stichtag, Donnerstag, 2. Juli, 17 Uhr: Das Gesundheitsamt verschickt – wie jeden Tag – sein „Lagebild COVID 19 Düsseldorf“ an die unterschiedlichsten Institutionen. Darin steht unter dem Stichwort „7-Tages-Inzidenz“ eine besorgniserregende Zahl: „39.5“.
Bei der Bewertung dieser Zahl muss man sich klar machen, dass in den Monaten der Pandemie immer wieder neue Rechengrößen von Virologen, Epidemiologen und Politiker als strategisch wichtig bezeichnet wurden: Lange blickten alle den „R-Wert“, das ist die Corona-Reproduktionszahl, also die Frage, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Hier war die „1“ der entscheidende Wert.
Verwirrung um Corona-Zahlen: Alles dreht sich um die 7-Tages-Inzidenz
Inzwischen ist es nun die „7-Tages-Inzidenz“, auf die alle blicken wie das sprichwörtliche Kaninchen auf die Schlange. Es geht um die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.
Am vergangenen Freitag stellte die Stadt auf der Grundlage genau dieser Zahl ihren „Drei-Stufen-Plan“ für die Altstadt vor. Demnach gäbe es erste Einschränkungen ab einem Wert von 30, eine Sperrstunde ab 40.
Verwirrung um Corona-Zahlen: Das Presseamt veröffentlichte andere Zahl
Der vom Gesundheitsamt für den 2. Juli errechnete Wert von 39,5 würde die erste Stufe erheblich überschreiten und die 40-er-Hürde nur um Haaresbreite verfehlen.
Wenig später allerdings gibt an diesem Tag das Amt für Kommunikation einen völlig anderen Wert heraus: Die „7-Tages-Inzidenz“ betrage an diesem 2. Juli nur „24.0“!
Verwirrung um Corona-Zahlen: So erklärt die Stadt den Widerspruch
Wie kann das sein? Der EXPRESS fragte bei der Stadt nach und bekam vom Pressesprecher Michael Bergmann die folgende offizielle Antwort: „Bei der falschen Inzidenzzahl von 39,5 im Lagebericht vom 2. Juli handelt es sich schlicht um einen Rechenfehler. Sowohl Dr. Göbels als auch dem Presseamt war sofort nach Erscheinen aufgefallen, dass aufgrund der Infektionszahlen die Inzidenz nicht innerhalb eines Tages von 20,6 auf 39,5 gestiegen sein konnte. Eine Nachrechnung hat dann den richtigen Wert von 24,0 ergeben, der dann auch publiziert wurde.“
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Das ist ja dann – angesichts möglicher Konsequenzen – noch mal gut gegangen.