Wenig Einnahmen wegen CoronaDroht Düsseldorfer Kliniken die Pleite?

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Alle Düsseldorfer Krankenhäuser haben sich auf Corona vorbereitet, mehr Intensivbetten geschaffen. Aber die Gegenfinanzierung der durch die Entlassung aller unkritischen Patienten entgangenen Einnahmen reicht nicht aus. Krankenhauspleiten drohen. Auch in Düsseldorf (Symbolfoto).

Düsseldorf – Die Corona-Pandemie in Düsseldorf ist noch nicht in unseren Krankenhäusern angekommen.

Die meisten Hospitäler ausgenommen die Uni-Klinik haben bislang ganz wenige infizierte Patienten aufgenommen.

Und doch stecken alle Kliniken der Stadt in ihrer ganz eigenen Corona-Krise. Einer finanziellen. Durch das Virus droht den Krankenhäusern der Stadt eine Pleitewelle!

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Düsseldorfer Krankenhäusern entgehen Millioneneinnahmen

Warum das?

Auch auf Appelle des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) haben die Kliniken alle sogenannten elektiven Operationen verschoben.

Das sind Eingriffe, bei denen es nicht um akuten Erkrankungen oder Lebensgefahr geht.

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Zum Beispiel ist damit eine Meniskus-OP im Knie gemeint. Oder die operative Behandlung eines leichteren Bandscheibenvorfalls.

Dazu wurden auf den Stationen alle Patienten bei denen das möglich war, früher als zunächst geplant entlassen.

In vielen Düsseldorfer Krankenhäusern stehen zurzeit Betten leer

Die Folge: Im Moment stehen in vielen Düsseldorfer Krankenhäusern ganze Stationen fast leer. Und leere Betten heißt: Keine Einnahmen.

Peter Schmitz, Sprecher des Verbundes Katholischer Kliniken in Düsseldorf (VKKD) macht eine einfache Rechnung auf. „Im Jahr 2018 haben wir pro Patiententag Einnahmen von 1040 Euro gehabt. Die Finanzhilfen von Minister Spahn sehen zurzeit als Ausgleich 560 Euro pro Patiententag vor. Also knapp die Hälfte.“

Düsseldorfer Kliniken: Einnahmen brechen weg, die Kosten aber bleiben

Die Kosten der Krankenhäuser sind allerdings nicht reduzierbar. „Den größten Teil der Fixkosten macht in den Kliniken das Personal aus“, erklärt Schmitz.

Und das kann man nicht großflächig entlassen, weil man ja immer noch mit einer Welle von Corona-Patienten rechnen muss.

Düsseldorfer Krankenhäuser denken deshalb über Kurzarbeit für Teile des Personals nach, solange die Stationen noch so leer sind, wie zurzeit.

Aber das ist keine dauerhafte Lösung. „Wird das so durchgezogen, wie bisher geplant, drohen zahlreiche Krankenhäuser in die Insolvenz zu gehen“, fürchtet Schmitz.

40 Prozent der deutschen Krankenhäuser haben wirtschaftliche Sorgen

Rund 40 Prozent der Kliniken in Deutschland sollen 2019 ohnehin in den roten Zahlen gewesen sein. Eine echte Pleitewelle droht.

Und noch etwas ärgert die Krankenhäuser: „Diese Hilfsprogramme sind mit überbordender Bürokratie verbunden. Wir müssen wöchentlich taggenaue Nachweise der Patientenzahlen erbringen. Die Dokumentationspflichten wurden trotz der Krise nicht gesenkt und auch die Prüfungen durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen gehen weiter. Wir können also nicht mal unser Verwaltungspersonal zurzeit nach Hause schicken“, klagt Schmitz.

Düsseldorfer Kliniken: Was ist, wenn der große Corona-Ansturm ausbleibt?

Und was ist, wenn der große Corona-Ansturm auf die Krankenhäuser ausbleibt?

Sitzen die Kliniken dann auf Verlusten in Millionenhöhe?

Schmitz hat deshalb klare Forderungen an Jens Spahn: „Wir brauchen eine Entlastung bei der Bürokratie, eine bessere Transparenz für den Kostenausgleich und eine Versicherung des Ministers, das kein Krankenhaus wegen Corona in die Pleite gehen wird.“

Sonst wird auch in Düsseldorf die Krankenhauslandschaft nach Corona anders aussehen als heute. Wehe wenn dann eine neue Notsituation auftreten sollte.