Düsseldorf  – Seit 1981 ist der kleine Uni-Shop eine der wichtigsten „Fakultäten“ auf dem Uni-Campus in Düsseldorf.

Bereits sieben Jahre, bevor die Hochschule nach Heinrich-Heine benannt wurde, verkaufte die Familie Mittelstädt in ihrem Kiosk Schreibwaren, Zigaretten und Getränke an die Studenten.

Nun steckt das berühmte Büdchen in der Corona-Krise. Und die Studenten kämpfen mit einer Spendenaktion um den Erhalt einer echten Uni-Institution.

Der Uni-Shop war noch nie einfach nur ein Büdchen. In dem Kiosk gab es schon immer einen Block und einen Kuli auf den letzten Drücker, einen heißen Kaffee, bevor das Seminar losging.

Düsseldorf: Kiosk half den Studenten im Alltag und auch den Fortuna-Fans

Im Uni-Shop kaufen sich die Fortuna-Fans seit vielen Jahren ihre Heimspiel-Tickets. Überhaupt half das Kiosk schon immer mit allem aus, was man im Studentendasein so benötigt – von Kondomen bis zur Zahnbürste. Außerdem – absolut unbezahlbar – gab es von den Mittelstädts auch immer tröstende Worte, wenn es im Studium mal nicht so gut lief.

Thomas Mittelstädt, der das Büdchen von seinen Eltern übernahm, steht seit 1995 hinterm Tresen. Als das Büdchen 2011 seinen 30. Geburtstag feierte, schaute der Rektor höchstpersönlich vorbei, um mit den Mittelstädts und den Studenten ein Stückchen Torte zu essen.

Düsseldorf: Uni-Büdchen wegen Corona vor dem Aus

Seitdem die Studierenden wegen der Corona-Krise zum größten Teil von zu Hause aus arbeiten, ist das alles vorbei. „Seit März ist alles wie abgeschnitten“, sagt Thomas Mittelstädt. Die Seminare wurden abgesagt, die Mensa machte zu. Und ich habe seitdem nur noch 15 Kunden pro Tag. So kann es nicht weitergehen. Der Verdienstausfall ist zu hoch.“

Düsseldorf: Studenten wollen Uni-Büdchen mit Spendenaktion retten

Um ihr Kiosk zu retten, haben Studenten nun eine Spendenaktion organisiert.

Unter www.gofundme.com wollen sie nun bis zu 4000 Euro für den Erhalt des Uni-Shops sammeln. Ins Leben gerufen hat es Danielle Ebers, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Heine-Uni. Sie sagt: „Für mich und viele andere ist das Kiosk einfach eine Herzensangelegenheit.“ Thomas Mittelstädt: „Eine wirklich tolle Geste, die gar nicht hoch genug einzuschätzen ist.“