Warum in die Ferne schweifen?Modernste Corona-Klinik Europas ist im Rheinland

corona klinik

Pfleger und Ärzte eilen bereits über die Flure: Erste Patienten werden in der Klinik in Düsseldorf schon behandelt. Die Intensivstation gilt als modernste Corona-Klinik in Europa.

von Michael Kerst (mik)

Düsseldorf – Corona will niemand bekommen. Aber wenn schon, dann offensichtlich am besten im Rheinland. Denn hier steht ab sofort die – nach eigenen Angaben – modernste Corona-Klinik Europas.

Die ersten Patienten werden dort, nämlich in der Uniklinik Düsseldorf, bereits behandelt.

Modernste Corona-Klinik Europas steht in Düsseldorf

Uniklinik-Sprecher Tobias Pott verkündet stolz: „Die Uniklinik Düsseldorf verfügt jetzt über die aktuell modernste Intensiveinheit Europas.“ Und da hier in Pandemie-Zeiten ausschließlich Covid-19-Patienten behandelt werden, kann man messerscharf schließen, dass dieses neue Gebäude eben auch die modernste Corona-Behandlungsstätte des Kontinents ist.

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Corona-Klinik in Düsseldorf in nur einem halben Jahr erreichtet

Vor gut einem halben Jahr noch gab es an der Stelle, an der die neue Klinik entstanden ist, nicht mehr als einen Parkplatz. In Rekordzeit wurde das neue Gebäude hochgezogen. Das konnte nur gelingen, weil der hochmoderne Bau aus 97 Baumodulen besteht, die in Jena und Nürnberg vorgefertigt wurden und jeweils im Doppelpack auf Schwertransportern nach Düsseldorf gebracht wurden.

Hier wurden die Module innerhalb von nur drei Wochen zusammengesetzt. Im Inneren entstanden dann – ebenfalls in blitzartigem Tempo – Plätze für 25 Corona-Intensivpatienten sowie 18 sogenannte „Intermediate Care“-Plätze. Das sind Betten, in denen Patienten zwar intensivmedizinisch behandelt, aber nicht beamtet werden müssen.

Modul-Bau an Düsseldorfer Uniklinik für COVID-19-Patienten

„Mit dem Modul-Bau kann das Uniklinikum (UKD) zukünftig die Behandlung von COVID-19-Patienten weitgehend in einem Gebäude konzentrieren und damit auch vom restlichen Krankenhausbetrieb besser abkoppeln“, freut sich Prof. Frank Schneider, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender. „Mit dieser Lösung ist das UKD für die aktuelle Pandemie, aber auch für zukünftige herausfordernde Situationen deutlich besser gewappnet.“

Denn bei einer drastischen Zunahme von Einlieferung infizierter Patienten sah die Stufenplanung der Uniklinik bisher im Notfall auch vor, dass dann OPs und Aufwachräume als improvisierte Intensivstationen mit Beatmung genutzt werden müssten. Mit dem Modulbau gibt es nun wesentlich mehr Reserven an Räumlichkeiten, in denen eine intensivmedizinische Behandlung und auch Beatmung möglich ist.

„Engpassfaktor ist jedoch in Krankenhäusern das spezialisierte Personal, wenn es um die Versorgung möglichst vieler Patienten geht. Das UKD nimmt den modernen Neubau deshalb zum Anlass, neben der eigenen Weiterbildung eine Personalkampagne zu starten, die plakativ auf freie Stellen für Intensivpflegekräfte aufmerksam macht“, sagt Torsten Rantzsch, Pflegedirektor des UKD. Interessierte finden auf der Website www.uniklinik-duesseldorf.de/corona-fighter ausführliche Informationen.

Übrigens: Finanziert wurde die neue Super-Klinik aus Corona-Soforthilfemitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.