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Von Düsseldorf nach PakistanSo schaffte es dieser Düsseldorfer ins „Forbes Magazine“

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Marco Feelisch (rechts) und Georg Wolff gründeten gemeinsam das Unternehmen "Buckle & Seam", das hochwertige Männerhandtaschen aus Leder vertreibt. 

von Paulina Meissner (mei)

Düsseldorf – Mit gerade einmal Anfang 20 ließ Marco Feelisch seine Heimat hinter sich und zog ins ferne Pakistan, um dort Taschen zu verkaufen. Mittlerweile wohnt er in Berlin, hat sein eigenes erfolgreiches Unternehmen und steht kurz davor, ein weiteres Büro in New York zu eröffnen - und doch bleibt das Ziel: Irgendwann gehts zurück in die Stadt am Rhein. 

Denn Düsseldorf, genauer gesagt der Stadtteil Eller, ist der Ort, wo Feelisch groß geworden ist. Er hatte eine Fortuna-Dauerkarte und machte sein Abitur 2012 am Freien Christlichen Gymnasium in Reisholz.

Trotzdem zog es ihn nach dem Abschluss in die Welt hinaus. Erst zum Studium nach Australien und schließlich nach Pakistan. „Das ist einfach ein verrücktes Land, und ich kannte noch niemanden, der dahin gegangen ist", erklärt Feelisch. Die Reaktion seiner Familie und Freunde war dementsprechend am Anfang eher skeptisch.

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„Buckle & Seam": Düsseldorfer gründet Firma für Männerhandtaschen

In Pakistan angekommen, arbeitete er 2015 noch als erster westlicher Mitarbeiter für das „Rocket Internet“ und half bei der Gründung des Onlineportal „Daraz“, des mittlerweile größten E-Commerce-Marktplatzes des Landes. Dort lernte er schließlich auch seinen heutigen Geschäftspartner und guten Freund Georg Wolff kennen.

Auf die Idee, eigene Männertaschen zu entwerfen und zu vertreiben, kamen die Beiden, als sie auf ein gemeinsames Problem stießen: „Ich bin auf der Arbeit immer mit einem Koffer rumgelaufen und wurde deswegen ausgelacht", erinnert sich der 27-Jährige lachend. Auch Georg Wolff fand keine Tasche, die gut, aber dennoch verhältnismäßig preiswert ist - der Startschuss für „Buckle & Seam".

Die Reaktion auf ihre ersten entworfenen Taschen war durchweg positiv, und so bauten sie das Unternehmen immer weiter aus. Mittlerweile wohnen die beiden Gründer in Berlin, das Unternehmen sitzt in Pakistan, und bald ist ein Büro in New York geplant. 

Pakistan: Düsseldorfer baut in Karachi Schulen für Mädchen 

Doch es ist eine Herzensangelegenheit, welche die Unternehmer besonders hervorstechen lässt - denn Pakistan ist für sie nicht nur der Ursprungsort ihrer Firma, sie haben das Land lieben gelernt. „Wir möchten Pakistan unbedingt in die Geschichte unseres Unternehmens mit reinnehmen und spenden deshalb einen Teil unserer Erlöse, um Schulen für Mädchen zu bauen", so Feelisch.

Durchschnittlich könne nur jede dritte Frau in Pakistan richtig lesen, das Frauenbild sei ein ganz anderes, als wir es hier kennen. Und so ermöglichten die beiden bereits 140 Kindern, eine Schule zu besuchen und Bildung zu erhalten. Bis 2023/24 sollen es 10.000 werden.

Düsseldorf: Jungen Gründer zieht es wieder zurück in die Heimat

Ein Engagement und Einsatz, die nicht unbemerkt blieben: Im vergangenen Jahr  wählte das „Forbes Magazine“ ihn und seinen Co-Gründer für ihre Idee des „Ehrenwerten Kaufmanns“ in die „30 under 30“.

Doch bei allem Erfolg bleibt ein Wunsch immer ganz oben: Zurückgehen in die Heimat am Rhein. „Wenn man in der Altstadt ist und Richtung Rhein geht...", fängt Feelisch an zu schwärmen. Auch viele Verwandte wie seine Oma und seine Geschwister leben noch in der Landeshauptstadt. Einen Zeitpunkt für eine Rückkehr gebe es noch nicht, doch Feelisch stellt klar: „Es steht immer noch auf dem Plan!" (mei)