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Viele Kultlokale für immer zu?Das langsame Sterben der Düsseldorfer Altstadtkneipen

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Viele Kneipen an der „längsten Theke der Welt  kämpfen ums nackte Überleben.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Seit vier Monaten wird die Altstadt von der schlimmsten Krise ihrer Geschichte geplagt.  Seit Corona ist an der „längsten Theke der Welt“ nichts mehr, wie es war. Die Pandemie hat das Gesicht der Altstadt bereits gravierend verändert.

Schöner ist es nicht geworden. Und je länger die Krise andauert, droht es immer mehr zur Totenmaske zu werden.

Düsseldorfer Altstadt: „Das Schlimmste ist die Ungewissheit“

Im Altstadt-Dschungel tobt der reine Überlebenskampf. Hier verdient schon lange niemand mehr etwas. Die Gastronomen halten sich vielmehr verzweifelt über Wasser – in der Hoffnung, dass der Corona-Alptraum bald ausgeträumt sein wird.

„Das Schlimmste ist die Ungewissheit“, sagt Altstadt-Wirtesprecherin Isa Fiedler. „Wir brauchen einen Zeitrahmen. Aber niemand weiß, wie lange das Ganze noch gehen muss.“

Düsseldorfer Altstadt: Brauhäuser arbeiten wegen Corona nur auf 30 Prozent

Brauhäuser wie Füchschen, Schlüssel und Uerige brauen auf Sparflamme, dürfen aufgrund der Abstandsauflagen in ihren Räumlichkeiten nur 30 Prozent des normalen Gästeaufkommens bewirten.

Die Brauerei Schumacher lässt den Brauereiausschank „Im Goldenen Kessel“ in der Altstadt lieber zu und nutzt die Zeit für Renovierungsarbeiten. Einen zweiten Standort neben dem Stammhaus auf der Oststraße zu  öffnen, ist wegen des geringen Gästeaufkommens derzeit einfach zu teuer.

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Da kann man sich vorstellen, wie es erst den  Kneipen geht.  Immer noch haben viele der kleinen Kult-Lokale wie der „Hühnerstall“ zu. Isa Fiedler: „Diese Kneipen sind ja noch etwas kleiner als mein Lokal 'Knoten'. Bei mir dürfen derzeit gerade einmal 28 von 100 möglichen Leuten rein. Beim Hühnerstall wären es  so wenig, dass sie nicht einmal die Betriebskosten decken würden.“

Düsseldorfer Altstadt: „Es müssen Lockerungen her“, sagt die Wirte-Sprecherin

Viele der kleinen Kneipen werden wohl gar nicht mehr aufmachen. Damit es nicht noch mehr werden, bauen die Wirte nun auch auf die Politik. Isa Fiedler: „Es müssen endlich Lockerungen her, damit die Kleinen wieder aufmachen können. Und damit wieder mehr Menschen in die größeren Lokale dürfen. Außerdem hoffen wir, dass man uns vielleicht auch technisch unter die Arme greifen kann. Etwa mit speziellen Belüftungsanlagen, die es uns erlauben, mehr Gäste zu bewirten.“

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Auch der „Hühnerstall“  ist immer noch geschlossen.

Fest steht: Wenn sich nicht bald etwas ändert, bleiben viele Altstadt-Kneipen für immer geschlossen.