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Vermissten-DramaDie neun ungelösten Rätsel um Gastronom Santo Sabatino

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Santo Sabatino (55)

Düsseldorf/Essen – Vor einem Jahr, am 20. Juli 2017, verschwand der Promi-Gastronom Santo Sabatino („Rosati“, „Bocconcino“, „Tino’s Bar“). Morgens um vier verließ er allein sein Haus in Mülheim/Ruhr. Bis heute gibt es kein Lebenszeichen. 

Wurde er ermordet? Ist er abgetaucht?  Hält man ihn gefangen? Ein geheimnisvoller Fall, in dem viele schweigen oder nichts wissen wollen. EXPRESS ging in mehreren Ländern allen Spuren nach, fand Merkwürdigkeiten und neun ungelöste Fragen.

Vorweg: Die Familie erstattete erst neun Tage später, am 29. Juli 2017  Vermisstenanzeige, weil Sabatino öfter verschwand und plötzlich wieder da war. Das hat jedoch die ersten Ermittlungen der zuständigen Essener Polizei massiv erschwert.    

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Mit ihm ist auch seine 60 000-Euro-Uhr "Lange 1 Mondphase" verschwunden. Er kaufte sie sich auf der Düsseldorfer Kö.

Die neun Rätsel

18. Juli 2017: Ein enger Geschäftsfreund fliegt mit Sabatino nach Wien, kehrt mit ihm am 19. Juli zurück. Zum EXPRESS sagt er: „Ich habe nicht gehört, was er  am 20. Juli vorhatte.“

19./20.Juli 2017: Sabatino telefoniert aus dem Flugzeug mit seiner Frau, sagt ihr: „Ich muss morgen sehr früh raus“, sagt aber nicht, warum und wohin. 

19. Juli 2017: Eine Bekannte holt Sabatino vom Flughafen Köln ab. Am Breitscheider Kreuz steigt er in das Auto eines Landsmannes um, der in seinen Lokalen arbeitet, spricht mit  ihm lange und lässt sich zu  Hause absetzen. Dieser Mann (44) will im Polizeiverhör nicht wissen, was Sabatino drei Stunden später vorhat!

Vom 11. bis zum 19. Juli 2017 telefoniert Sabatino mit einem „polizeierfahrenen“ Sizilianer namens Gaetano Sanfilippo achtzehnmal (!), bekommt auch  Anrufe von ihm. Am 19. Juli um 12.41 Uhr  spricht Sabatino ihm aus Wien 3:20 Minuten eine Nachricht auf. Diesen Zeugen hat die Polizei bis heute nicht finden können. Für ihn   interessiert sie sich sogar sehr.

Sabatino hatte nach dem 20. Juli 2017   sehr wichtige Termine im In- und Ausland, so auch im Kölner „Rosati“ (eine Hochzeit) und in Cefalu/Sizilien.  Er will einem Freund 10 000 Euro zurückgeben. Was hat ihn gehindert, abzusagen?

Sabatino will über die Berenberg-Bank in Zürich eine Banklizenz in einem afrikanischen Staat kaufen. Niemand weiß, warum. Es könnte um Diamanten gehen. Ein „Bote“ aus Zürich kam zur Besprechung extra nach Düsseldorf. Die Bank hat ihm abgeraten.

Seit dem 20. Juli 2017 sind  frühmorgens  seine zwei Handys „tot“. Sie können nicht geortet werden. Seine Kreditkarten werden nicht mehr benutzt.

Aus den Kassen seiner Lokale sind über Jahre sehr  hohe Geldbeträge verschwunden, „Entnahmen“. Wozu sie verwendet wurden: ungelöst.

Sabatino kaufte mit einem Freund bei einem Kö-Juwelier eine 60 000-Euro Lange-Uhr. Sie ist wie sein Besitzer auch nicht wieder aufgetaucht. Die Frage: Wer hat sie wo gesehen? 

Mafia-Kontakte?

Sabatino hätte angeblich mächtige Freunde in Mafia-Kreisen gehabt, soll merkwürdige Geschäfte gemacht haben.  Sein Anwalt: „Ein erfolgreicher sizilianischer Gastronom wie er kennt viele Menschen. Ihm solche Kontakte anzuhängen, ist der untaugliche Versuch, ihn schlecht zu reden.“ 

Alle Geschäfte werden von den Kindern weitergeführt. Alle Angehörigen, drei Kinder aus zwei Ehen, seine Mutter, seine Ehefrau, alle die ihn lieben: sie haben längst keine Tränen mehr … und viele glauben „Santo lebt noch“.

Das sagt die Essener Kriminalpolizei

Als die Familie neun Tage nach dem 20. Juli 2017 den Vermisstenfall anzeigte, schalteten die Ermittler im zuständigen Essener Polizeipräsidium sofort alle roten Lampen an: Sie hielten auch ein Verbrechen für möglich.

Bodo Buschhausen, Erster Kriminalhauptkommissar, in der Rückschau:

Der Chef-Ermittler weiter:

EXPRESS wird die Art der Ermittlungen nicht beschreiben.

(exfo)