Urteil in DüsseldorfFrau rettet süße Tiffy aus der Türkei – und muss Bußgeld zahlen

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Tiffy ist inzwischen glücklich in Deutschland angekommen.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Marlis J. (58) ist Hundefan und engagiert sich für Straßenhunde in der Türkei. Beim letzten Urlaub entdeckte sie dort die kleine Tiffy. Völlig zerzaust, abgemagert und schwach. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Doch als  der Hund nach Monaten endlich in Deutschland am Flughafen  ankam, schlug der Zoll Alarm. Tiffy soll illegal eingereist sein.

Düsseldorf: Frau sollte 600 Euro Bußgeld zahlen, weil sie Hund rettete

Dafür sollte Frauchen zunächst 600 Euro Bußgeld blechen. Doch dagegen zog die Tierschützerin vor Gericht.

Denn eigentlich wollte sie alles richtig machen.

Noch in der Türkei übergab sie den Hund einem Tierarzt, der ihn auf ihre Kosten aufpäppelte. Dazu kam noch die vorgeschriebene Tollwutimpfung. Die brauchte ihr Schützling, um die nötigen Papiere zur Ausreise zu bekommen.

Düsseldorf: Frau war nicht reisefähig und hat deshalb ein großes Problem

Doch bis die Impfung wirksam ist, musste noch gewartet werden. Diese Zeit verbrachte Tiffy bei einer Freundin.

Dann war der Weg für die Ausreise per Flieger endlich frei. Eigentlich wollte Frauchen Tiffy selbst in der Türkei abholen. Doch sie hatte sich den Arm gebrochen und war nicht reisefähig.

Eine Freundin sprang ein. Und da begannen die Probleme. Am Flughafen überreichte man ihr die Papiere des Hundes. Der Amtstierarzt bestätigte die Ausreise und trug die Abholerin als Halterin ein.

Frau rettet Hund – der Fall endet in Düsseldorf vor Gericht

Damit hatte rein formal ein Besitzerwechsel statt gefunden. Und so hätte ein zusätzliches Formular ausgefüllt werden müssen. Die Richterin stellte am Ende einen fahrlässigen Verstoß fest und sprach ein Bußgeld von 150 Euro aus.

Nach wochenlanger Quarantäne im Tierheim hat sich Tiffy übrigens gut eingelebt und versteht sich bestens mit Kumpel Piefke, der ebenfalls aus der Türkei kommt und schon vor Jahren von Marlis J. aufgenommen wurde.

Mit diesem Urteil ist die Frauchen eigentlich zufrieden. "Ich kann mit dem Rüffel leben."