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1000 Opfer, 16,8 Mio Euro SchadenSchlüsseldienst-Mafia zockte sogar die Polizei ab

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Seit Dienstag müssen sich die Angeklagten im Schlüsseldienst-Mafia-Prozess vor dem Landgericht Kleve verantworten.

Kleve – Tag Eins im Mammutprozess gegen die mutmaßlichen Schlüsseldienstbetrüger Karl Leo S. (57) und Christian S. (39) in Kleve. Sie sollen in über 1000 Fällen bundesweit Kunden abgezockt haben mit Hammer-Rechnungen bis zu 3167 Euro. Sogar die Polizei zählt zu den Opfern.

Kaum zu fassen: Die Schlüsseldienst-Mafia war so dreist, dass sie sogar die Polizei eiskalt abzockte. Verschiedene Präsidien hatten die Monteure, die nach Auffassung der Ermittler von den beiden Angeklagten geführt wurden, für amtliche Türöffnungen engagiert. Anschließend bekamen die Behörden völlig überhöhte Rechnungen. Die wurden aus Steuermitteln beglichen!

Schaden: 16,8 Millionen Euro

Staatsanwalt Hendrik Timmer wirft den Angeklagten bandenmäßigen Betrug vor mit einem Schaden von 16,8 Millionen Euro. Dieser Ankläger war es auch, der die Beschuldigten nach jahrelangen Ermittlungen zur Strecke brachte und  große Vermögenswerte sicherstellte (hier mehr zur Festnahme der Schlüsseldienst-Betrüger).

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Über 170 Zeugen sind aufgeboten, 246 Monteure sind mitbeschuldigt. Gegen sie wird extra verhandelt.

Monteure nahmen teilweise weit über 1000 Euro

Der Ankläger verlas irre Fälle, in denen Monteure alten Menschen, denen die Tür zugefallen war, weit über 1000 Euro abnahmen. Darunter auch ein Fall in Düsseldorf, wo ein Opfer für ein defektes Garagenschloss 464 Euro bezahlen musste, obwohl das Schloss nur klemmte. Der größte Hammer-Fall: ein neues Wohnwagenschloss plus Zubehör für 3167 Euro!

Das Hauptquartier des Schlüsseldienst-Imperiums saß mitten in Düsseldorf. Die Telefonzentrale dagegen in Geldern. Sie bekam alle Notrufe, die immer umgeleitet wurden. Opfer zwischen Flensburg und Passau glaubten, sie riefen einen örtlichen Schlüsseldienst an (lesen Sie hier, wie Sie sich gegen eine Schlüsseldienst-Abzocke wehren können).

Angeklagte wollen von nichts wissen

Die Angeklagten wollen mit nichts etwas zu tun haben. Während Karl Leo S. ganz schweigt, erzählte  Christian S. seinen Lebenslauf und gab an, kein Vermögen mehr zu haben. Der Staatsanwalt habe ihm ja alles weggenommen. Der 38-Jährige im Prozess: „Ich bin froh, dass es los geht.“

Karl Leo S. kennt sich mit Gerichtsverhandlungen aus. Er ist unter gleichen Vorwürfen vorbestraft. Vor 14 Jahren wurde er bereits zu vier Jahren Knast verurteilt. Dann zog er sich in seine Villa in Lagos/Portugal zurück, wo wir ihn aufspürten. Von dort aus  soll er das Schlüsseldienst-Imperium dirigiert haben.

Heute reden sie nicht mehr miteinander. Ihre  Monteure wollen aber reden. Von ihren Wucherrechnungen sollen sie nur zehn Prozent bekommen haben, das mafiöse Imperium der Angeklagten den Rest. Fortsetzung folgt.

(exfo)