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Mann stirbt an HaltestelleJetzt spricht Düsseldorferin, die als einzige helfen wollte

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Der Fall mit dem toten Mann aus Lierenfeld verstört ganz Düsseldorf. Was geschah wirklich an der Bushaltestelle?

Düsseldorf – Es ist ein Fall, der erschüttert und sprachlos macht: Im Düsseldorfer Stadtteil Lierenfeld saß auf der Bank der Haltestelle „Schlesische Straße“ mindestens 20 Minuten lang ein sterbender Mann (70). Sieben Wartende kümmerten sich nicht um ihn.

Im Gegenteil: Nach und nach stiegen sie in ihre Busse und fuhren davon. Nur eine Zeugin versuchte zu helfen. EXPRESS sprach mit Vera Vorneweg (34), die half, wo andere wegsahen.

Toter an Bushaltestelle in Düsseldorf: nur eine half

Der Fall spielte sich bereits am Freitag vergangener Woche gegen 10.15 Uhr ab. Vera hat gerade ihren jüngsten Sohn (5) in die Kita gebracht, nähert sich der Haltestelle. „Da standen sieben Leute und warteten auf den Bus. Auf der Bank saß ein Mann, der auf den ersten Blick zu schlafen schien. Aber das war kein normaler Schlaf, das konnte man sehen.“

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Bei dem Mann ist das untere Gebiss herausgetreten und Speichel läuft aus seinem Mund.

Hier auch den Kommentar dazu lesen: Der Tote von der Haltestelle: Als wäre in Düsseldorf nichts geschehen

„Also fragte ich eine der Wartenden, wie lange der wohl hier schon sitzen würde. 20 Minuten mindestens, antwortete sie.“ Vera Vorneweg rüttelt an dem Mann, er rührt sich nicht, fühlt sich eiskalt an. Sie ruft die 110.

„Dann kam ein Notarzt im Krankenwagen. Der hat mindestens 40 Minuten versucht, ihn zu reanimieren.“ Vera Vorneweg fühlt sich dem Sterbenden irgendwie verbunden. Deshalb bleibt sie die ganze Zeit an der Haltestelle.

70-jähriger Mann stirbt an Haltestelle in Düsseldorf

Die anderen sieben Wartenden steigen nach und nach in ihre Busse. Die Polizei leitet ein Todesermittlungsverfahren ein, also ein Verfahren, um festzustellen, ob ein Mensch durch fremden Einfluss oder auf natürliche Weise gestorben ist. „Ursache für den Tod war eine Erkrankung der Organe“, hieß es gestern von der Polizei zum Obduktionsergebnis.

Später kommt heraus: Es handelt sich um einen 70-Jährigen, der in der Nähe eine Wohnung hat. Man kennt ihn in der Gegend vom Sehen, da er offenbar Alkoholiker war und sich gerne mit Gleichgesinnten auf den Grünflächen der Gegend aufhielt. 

Was wenn einer der Wartenden etwas unternommen hätte?

Auch Büdchenfrau Zelina Demir weiß von ihm zu berichten. „Er kaufte bei mir immer Jägermeister, Bier und Tabak und wirkte oft sehr verwahrlost. Das roch man schon.“ Gesprochen habe er kaum etwas, nur eingekauft.

Helferin Vera Vornweg ist empört: „Wenn der Notarzt so lange versuchte, ihn zu reanimieren, dann frage ich mich doch: Was wäre, wenn einer der Wartenden mal vorher etwas unternommen hätte.“

Eine Frage, die niemals beantwortet werden wird. Ein kurzzeitig eingeleitetes Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung gegen die Zeugen von Bushaltestelle  „Schlesische Straße“ wird später wieder eingestellt.