Hamminkeln: Todesbrand im FKK-ClubPolizei sucht drei Zeugen

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Am Sonntagmorgen starb beim Brand in diesem Saunaclub in Hamminkeln ein 64-jähriger Gast. Vier Tage später hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen festgenommen.

Hamminkeln – Im Fall der tödlichen Brandstiftung in einem Saunaclub in Hamminkeln werden drei weitere Zeugen gesucht. Bei dem Feuer war Mitte Juli ein 64 Jahre alter Gast aus den Niederlanden ums Leben gekommen.

Die drei Männer sollen sich wenige Minuten zuvor vor dem Bordell mit dem mutmaßlichen Brandstifter unterhalten haben. Dies zeigten Aufnahmen einer Überwachungskamera, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Zeugen sprachen mit dem Brandstifter

Das Trio habe in einer schwarzen Limousine vor dem Club geparkt. Als die drei Männer ausstiegen, sei der tatverdächtige 42-Jährige auf sie zugegangen und habe sie nach Zigarette und Feuerzeug gefragt.

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Die drei hätten noch etwa fünf Minuten mit dem Mann gesprochen, bevor sie wieder einstiegen und davonfuhren. Die Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

Und das ist der bisherige Ermittlungsstand

Nach dem Todesfeuer in einem FKK-Club in Hamminkeln hat die Polizei jetzt einen Ermittlungserfolg vorzuweisen. Nach dem Brand vom Sonntag, wurde nämlich schon am Mittwoch eine Tatverdächtiger festgenommen.

Die Ermittler kamen anhand von Aufnahmen einer Überwachungskamera auf die Spur des 42-Jährigen. Nachdem der Mann durch den Tipp eines Taxiunternehmens eindeutig identifiziert wurde, nahmen ihn Beamte schließlich fest.

Bisher schweigt er allerdings zu der Tat. Ein Haftrichter erließ mittlerweile allerdings Haftbefehl wegen Mordes und Brandstiftung mit Todesfolge.

Ermittler in Hamminkeln gingen nach dem Horror im Saunaclub schon früh von Brandstiftung aus

Schon kurz nach der Tat kam der schreckliche Verdacht auf, dass der Auslöser des Feuer Brandstiftung war. Deshalb hatte die Polizei noch am Sonntag einen Brandsachverständigen vor Ort. Zusammen mit erfahrenen Ermittlern der zuständigen Kripo Duisburg und der Kreispolizeibehörde Wesel kam er zu dem Schluss, dass das Feuer gelegt worden ist.

Bei dem Brand kam ein 64-jähriger Clubbesucher aus den Niederlanden ums Leben. Er starb an einer Rauchvergiftung. Darum hatte die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen Brandstiftung mit Todesfolge eingeleitet.

All das passierte im Saunaclub „Gallardo“ in Hamminkeln (Kreis Wesel). Im Netz wirbt er mit Wellness, Büfett und Freibier – dazu zahlreiche nackte Frauen. Doch statt eines Paradieses für sexwillige Männer wurde der Club am frühen Sonntagmorgen zu einer Feuerhölle! Gegen 1.15 Uhr brach der Brand in dem Komplex aus Villa und ehemaliger Lagerhalle aus.

Als die Feuerwehr eintraf, machten Mitarbeiter des Clubs sie darauf aufmerksam, dass sie noch einen Gast vermissten. Die Feuerwehr schickte sofort einen Suchtrupp in das brennende Gebäude. Die konnten den 64-Jährigen tatsächlich auch finden und ins Freie bringen.

Feuerwehr fanden bewusstlosen Niederländer

Da war der Niederländer allerdings schon bewusstlos und ohne Puls. Die Retter versuchten noch, ihn zu reanimieren. Doch diese Versuche blieben erfolglos. Der Mann ist tot. Die Obduktion am Montag ergab: Er starb am giftigen Brandrauch.

Bei den Löscharbeiten passierte dann das Unfassbare: Drei Männer, die offenbar zuvor auch Gast in dem Saunaclub gewesen waren, entrissen Feuerwehrleuten die Löschschläuche und spritzten sich damit gegenseitig nass!

Die Polizei musste eingreifen und die drei Männer überwältigen. Sie kamen ins Polizeigewahrsam und verbrachten dort den Rest der Nacht. Die Männer im Alter von 23, 34 und 42 Jahren erwartet jetzt eine Anzeige wegen der Behinderung von hilfeleistenden Personen. Als Verdächtige für die Brandstiftung gelten sie laut Polizei aber nicht.

Polizei verspricht Diskretion und bittet Gäste aus FKK-Club um Hinweise

Die Feuerwehrleute brauchten mehrere Stunden, um das großflächig in dem Club wütende Feuer zu löschen. Es musste ein Bagger zum Einsatz kommen, um die alte Lagerhalle teilweise einzureißen. Nur so konnte die Feuerwehr an alle Glut- und Brandnester gelangen.

Der Teil des Großbordells, der in der Lagerhalle untergebracht war, ist völlig zerstört. In diesem Bereich befanden sich mehrere Zimmer und „Spielwiesen“ für den Sex mit den Prostituierten, aber auch Saunen, eine Bar, ein Pornokino und ein Whirlpool.

Der Schaden liegt wohl deutlich im Millionenbereich. Für die Ermittler sind sämtliche Zeugenhinweise wichtig. Daher bittet die Polizei alle Gäste, die von Samstagabend (13. Juli) bis Sonntagnacht (14. Juli) in dem Saunaclub auf dem Kesseldorfer Rott waren, sich unter: 0203/280-0 zu melden. Hinweise können auf Wunsch auch diskret behandelt werden.