Kaarst – Am Montag lief das Ultimatum für den Tier-Messie von Kaarst ab. Deshalb klingelte schließlich auch die Polizei an einem Haus an der Grünstraße. Wenig später machten sie hier, in einer Tiefkühltruhe, zudem einen grauenhaften Fund.

So fanden die Mitarbeiter des Veterinäramtes im Rhein-Kreis Neuss bei Dirk S. außer 20 Kuvasz-Hunden, von denen 18 beschlagnahmt wurden, nämlich auch einen gefrorenen Hundekadaver! Auch das tote Tier gehörte zur Rasse Kuvasz.

Tier-Messie von Kaarst: Ultimatum lief am Montag ab und um 6.30 Uhr klingelte die Polizei

Seit 6.30 Uhr hatten Veterinäre des Kreises und Tierschutzhelfer 18 weiße Kuvasz-Hunde sichergestellt und in Tierheimen untergebracht. Zuvor war dem ehemaligen Düsseldorfer Polizisten Dirk S. die tierschutzrechtliche Maßnahme angekündigt worden.

Mit der Beschlagnahme geht eine lange Leidenszeit für die Nachbarn zu Ende, die mehrere Jahre unter dem Gebell und Gestank der Kuvasz-Hunde zu leiden hatten. Beim Ordnungsamt Kaarst hatten sich über die Jahre viele Beschwerden angesammelt. Es gab haufenweise Anzeigen. Doch dieses Amt half den Anwohnern nicht. Erst der Rhein-Kreis machte Ernst.

Tierarzt erklärt: „Mann ist krank, er ist ein Hunde-Messie“

Aber auch für die Hunde ist jetzt eine jahrelange Tortur beendet, denn sie hatten keinen Auslauf, waren in dem Haus gefangen und sollen alle krank sein. Die Eheleute Ursula und Dirk S. lebten mit und neben ihnen auf dem völlig verwahrlosten und stinkenden Anwesen. Tierarzt Dr. Unna: „Der Mann ist krank, er ist ein Hunde-Messie.“

Kreis-Sprecher Benjamin Josephs erklärte gegenüber dem EXPRESS: „Die Maßnahme unter Polizeischutz und unter Einbeziehung eines Arztes begann um 6.30 Uhr. 18 Hunde waren bis 10 Uhr durch die beteiligten Tierheime abtransportiert. Einen toten Hund fanden wir in einer Tiefkühltruhe. Zwei Hunde durfte Herr S. behalten."

Tier-Messie von Kaarst: Anwohner-Anwalt will restliche Hunde beschlagnahmen lassen

Dirk S. und seiner Frau war die Hundehaltung und Hundezucht in einer Wohnsiedlung außer Kontrolle geraten. Rechtsanwalt Wolfgang Kalla, der die Anwohner vertritt: „Ich werde dafür sorgen, dass Herrn S. auch die restlichen zwei Hunde weggenommen werden, denn er ist wie seine Frau als Hundehalter tierschutzrechtlich und charakterlich ungeeignet.“

Was ist ein Kuvasz?

Beim Kuvasz handelt es sich um einen Hütehund, der aus Ungarn stammt. Die Rasse ist international anerkannt. Typisch diese Hunde ist das weiße Fell. Männliche Tiere haben oft sogar eine Mähne an der Brust. Ihre Erscheinung und Größe ist recht beeindruckend. Sie können bis zu 60 Kilogramm wiegen. Ein Kuvasz liebt Bewegung und damit auch lange Spaziergänge. 

Hier noch einmal nachlesen: Das ist die traurige Geschichte von Dirk S., dem Tier-Messie von Kaarst.