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VoerdeFrau vor Zug gestoßen: Täter tyrannisierte sein ganzes Dorf

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Der Mann, der die Frau vor den Zug gestoßen hat, war in seinem Wohnort als ausgesprochen aggressiv bekannt.

Voerde  – Es ist ein Drama, das ganz Deutschland sprachlos macht: Am Samstag wurde Nina N. (34) am Niederrhein vor einen einfahrenden Regionalexpress geschubst. Die junge Mutter hatte keine Chance und starb trotz den Wiederbelebungsversuchen der Retter.

Ein total sinnloser Tod, der zwei Tage nach der Tat weiter Rätsel aufgibt.

Lesen Sie hier: Hätte die Horror-Tat vom Bahnhof in Voerde verhindert werden können? Das sagen Experten!

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In der „Bild“ hat sich nun ein Imbiss-Besitzer aus Hamminkel geäußert – und zwar eindeutig: „Wir haben schon befürchtet, dass etwas ganz Schreckliches passieren muss, bevor sie ihn einsperren.“

Demnach habe das ganze Dorf schon einmal die Ausraster miterlebt, die bei dem Täter immer wieder vorgekommen sind.

Ein ganzes Dorf, das von einem Menschen tyrannisiert wurde, der nun zum Mörder geworden ist.

Wie kann ein Mensch so etwas tun, wie es in Voerde passiert ist?

Das „Warum“ ist für die Ermittler aktuell wohl die größte Frage. Warum suchte sich der 28-jährige Täter aus Serbien gerade Nina N. aus? Warum kann ein Mensch aus Mordlust so etwas tun?

Im Gespräch mit EXPRESS versucht der bekannte Forensiker Dr. Martin Albrecht Licht in die ganz offenbar tiefschwarzen Gedanken des Mannes zu bringen, der aktuell in Untersuchungshaft sitzt. „Ein Täter, der sein Opfer nicht kennt und kein Motiv hat, ist psychisch gestört, wofür vermutlich auch spricht, dass er bereits auffällig war“, analysiert der Experte zunächst.

„Es handelt sich um eine Impulstat, deren Gründe der Täter vermutlich selbst nicht kennt“

Dass dem Serben so die Sicherungen durchbrennen und er sich ein vollkommen wehrloses sowie ihm unbekanntes Opfer aussucht, ist nur schwer zu verstehen. Dr. Albrecht: „Hierbei handelt es sich um eine Impulstat, deren Gründe der Täter vermutlich selbst nicht kennt. Er hat aber gewusst, was er tat und welche Folgen seine Tat hat.“

Unter denen haben jetzt vor allem die Angehörigen zu leiden, für die die Horror-Tat vom Wochenende wie ein nicht enden wollender Albtraum ist. Auf Facebook versuchte der Ehemann von Nina N. noch am Samstag irgendwie Worte für das unbeschreibliche zu finden. „Meine Frau wurde heute ermordet. Sie wurde vor einen Zug geschubst, von einem Fremden ohne Grund“, schrieb er geschockt.

Der Täter dürfte demnächst übrigens mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wegen Mordes der Prozess gemacht werden. Dabei könnte es sein, dass er nicht in Haft, sondern wegen seines Verhaltens in die Psychiatrie kommt.

Ermittlungen in Voerde bringen erschütterndes Detail zutage

Denn am Sonntag, einen Tag nach einem tödlichen Schubser, hatte das Amtsgericht Duisburg nämlich Haftbefehl wegen Mordes erlassen.

Der Beschuldigte 28-Jährige soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft eine 34-jährige Frau aus Voerde heimtückisch und aus Mordlust am Samstagmorgen ins Gleisbett vor einen einfahrenden Zug gestoßen haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten. Täter und Opfer kannten sich demnach vor dem Angriff nicht.

Auch gab es auf dem Bahnsteig keinen Streit zwischen den beiden, so die Auskunft der Ermittler.

Voerde: Frau am Bahnhof von Zug überrollt 

Nach Angaben der Polizei wurde die 34-Jährige von dem Regionalexpress überrollt und erlag noch vor Ort ihren schwerwiegenden Verletzungen. Der Zug sollte planmäßig zum Düsseldorfer Hauptbahnhof fahren.

Der wohl einzig positive Aspekt bei dem schrecklichen Verbrechen: Augenzeugen konnten den 28-jährigen Täter bis zum Eintreffen der Beamten festhalten, die Polizei nahm ihn fest.

Frau vor Zug gestoßen – Mutmaßlicher Täter polizeibekannt

Der Mann, der festgehalten wurde, ist demnach polizeibekannt. Zum Hintergrund der Tat war zunächst nichts Konkretes bekannt, das Polizeipräsidium Duisburg nahm inzwischen Mordermittlungen auf – es geht also um ein Tötungsdelikt.

Der Mann, der die Frau skrupellos vor den Zug geschubst haben soll, kommt aus Hamminkeln – einer Stadt mit etwa 27.000 Einwohnern im Kreis Wesel (NRW).

Zuvor war noch darüber spekuliert worden, ob sich Opfer und Täter kannten - mittlerweile ist die traurige Gewissheit manifest, dass dies nicht einmal der Fall gewesen ist und die Frau ein Zufalls-Opfer ist. Der Lokführer sowie Augenzeugen und Angehörige wurden vor Ort von der Notfallseelsorge betreut.

Die Bahnstrecke wurde vorerst gesperrt, für Passagiere wurde aus diesem Grund ein Ersatzverkehr eingerichtet. 

Tödlicher Zugunfall in Bornheim

Immer wieder kommt es zu tödlichen Zugunfällen – auch in NRW. Ein Fall ereignete sich beispielsweise Ende Juni 2019 in Bornheim. Am Bahnhof Sechtem starb ein junger Mann. Der 23-Jährige wurde von einem IC überfahren. Offenbar war der Mann mit einer Gruppe von Leuten über die Gleise gelaufen. Die Polizei ging von einem tragischen Unfall aus.

(afp/dob)