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Stewart Copeland im InterviewDas sagt der Police-Drummer zu einer Reunion mit Sting

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Mit „The Police“ trommelte er sich in die Rock-’n’-Roll-Hall of Fame. Jetzt kommt Stewart Copeland (66) mit dem Filmorchester Babelsberg zu einem ganz besondern Konzert auch nach Düsseldorf.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Mit „The Police“ wurden Stewart Copeland (66) und seine Bandkollegen zu Weltstars.

Mit EXPRESS spricht der Schlagzeuger jetzt über sein neuestes Projekt, Düsseldorf und das Verhältnis zu Sting.

„Ich würde gerne mal länger in Düsseldorf bleiben“

Sie haben in Ihrer Karriere Tausende Konzerte auf der ganzen Welt gespielt. An welche Städte habe Sie besondere Erinnerungen und würden Sie gern länger an diesen Orten bleiben?

Alles zum Thema Musik

Auf jeden Fall. Gerade in Ländern wie Italien oder auch Städten wie München, Berlin und eben Düsseldorf. Auf diese Orte freue ich mich immer sehr. Ich war schon einmal wochenlang bei euch in der Stadt für die Proben für „Ben Hur live“. Das war aber mehr: Aufwachen, rein ins Auto, zur Probe in die Halle, zurück ins Hotel und am nächsten Tag das ganze wieder von vorn. Deshalb würde ich sehr gern mal länger in Düsseldorf bleiben, um die Leute und gerade die Kultur kennenzulernen.

Haben Sie vor den kommenden Konzerten in Düsseldorf und drei anderen deutschen Städten schon einmal mit einem Orchester gespielt?

Ich war 20 Jahre lang Komponist für Filmmusik („Score“ – Anm.d.Red.) und wurde dadurch „gezwungen“, mit Orchestern zu arbeiten. Mein erstes Orchester-Konzert habe ich dann aber mit dem San Francisco Ballett gemacht. Aktiv habe ich solche Kombinationen ungefähr seit den späten 1980er Jahren gespielt.

Welchen Unterschied macht es, mit einem Orchester auf der Bühne zu stehen statt mit einer Band?

Mit einer Rockband zu spielen ist natürlich erst einmal deutlich lauter, wegen der Verstärker. Das Schöne an einem Orchester ist, dass es akustisch ist und deshalb vollkommen organisch ist. Das bedeutet für mich, dass ich am Schlagzeug viel mehr Technik einsetzen kann und der Klang dadurch sehr pur ist.

Ein Jahr Vorbereitung für die Orchester-Konzerte

Wie groß ist der Herausforderung, mit 60 Musikern auf der Bühne zu stehen?

Ein Hauptunterschied ist, dass Rockmusiker Songs unterschiedlich interpretieren und hier dann einfach improvisieren, was sowohl gut als auch schlecht ist. Im Gegensatz zum Orchester, wo ich jeden Note einzeln geschrieben habe und zwar nicht nur, welche zu spielen ist, sondern auch wie sie diese zu spielen haben. Dadurch weiß ich vor dem Konzert ganz genau, wie die Musiker, in diesem Fall 65, den Score spielen.

Das ist „Stewart Copeland lights up the Orchestra“

Mit seiner Konzertreihe „Stewart Copeland lights up the Orchestra“ kommt der „Police“-Schlagzeuger im März für vier Konzerte nach Deutschland. Am 23. März 2019 spielt er mit dem Filmorchester Babelsberg im Stahlwerk (Ronsdorfer Straße 134).

Im Programm: Filmmusik wie aus 9 1/2 Wochen, große „Police“-Hits und Musik aus seinen Videospiel-Projekten. Tickets gibt es noch! Sie kosten ab 57,70 Euro unter www.eventim.de

Bei so viel gegebener Detailarbeit: Wie lange haben Sie sich auf die neuen Konzertreihe vorbereitet?

Mein ganzes Leben lang! (lacht) Aber im Ernst: Eigentlich kann ich mich kaum noch erinnern, wann ich genau angefangen habe. Wahrscheinlich bin ich aber jetzt schon seit acht Monaten dabei. Wenn wir dann schließlich auf der Bühne stehen, dürfte es also über ein Jahr Vorbereitung gewesen sein. Sowohl für die Musik an sich wie für mich persönlich, was in sofern wichtig ist, weil ich die Musik zwar selbst geschrieben habe, die Noten auf der Bühne aber nicht dabeihabe. Deshalb muss ich alles auswendig lernen.

„Beim Thema Musik bekommen wir uns sofort in die Haare“

Interessant ist, dass Sie auch Musik für Videospiele geschrieben haben.

Ja, vor 20 Jahren habe ich die Musik für das Spiel „Spyro, der Drache“ geschrieben, und wie es der Zufall so will, habe ich zwei Stücke aus diesem Score auch für das Programm für das Konzert in Düsseldorf eingeplant. Lustigerweise war ich gerade dabei, die Stücke für das Orchester umzuschreiben, als mich die Produzenten von „Spyro“ angerufen haben und verkündeten, dass sie das Spiel jetzt zum Jubiläum wieder als Remake neu auflegen.

Zum 40. Jubiläum von „The Police“ haben Sie ein LP-Boxset herausgebracht. Welche Rolle spielt die Band für Sie aktuell noch, und wie ist Ihr Verhältnis zu den anderen beiden Mitgliedern?

Nun ja, wenn wir uns so in unserer Freizeit treffen, kommen wir eigentlich immer sehr gut miteinander aus, weil wir alle wissen, dass diese Band der bedeutendste Abschnitt unserer Karrieren war. Letztens war ich sogar noch auf einem Konzert von Sting. Das mache ich eigentlich immer, wenn er in Los Angeles spielt. Und jetzt war Andy (Summers) auch mit dabei, da waren wir drei also mal wieder alle zusammen. Das hält dann so lange, wie niemand von uns das Thema Musik erwähnt. Dabei kriegen wir uns dann sofort wieder in die blonden Haare.

Sein Lieblings-Schlagzeuger ist Hendrix-Drummer Mitch Michtell

Dürfen Fans, zum Beispiel zum silbernen Jubiläum, trotzdem noch von einer Reunion der Band träumen?

Ausgeschlossen ist das nicht, aber es ist halt eine ganz andere Erfahrung für uns. Für uns gilt: Alles, was wir machen, ist Kunst, und als Künstler sind wir immer auf der Suche nach neuen Ideen und Experimenten. Und genau das ist die „Police“ nicht. Hier ist unsere Musik wie in Stein gemeißelt. Es ist wie eine Zeremonie, und die will man, wollen wir nicht ändern. Das ist eine sehr spezielle Sache, weil die Songs viel Kraft haben, die neue Stücke nicht haben.

Diese Lieder vor Publikum zu spielen, ist eine sehr emotionale Sache, aber künstlerisch bringt uns das nicht nach vorn. Die „Police“ ist so wunderbar, allerdings treten Sting, Andy und ich damit sozusagen auf der Stelle, und als Künstler will man sich immer nach vorn bewegen und neue Sachen erschaffen.

Sie sind mit „The Police“ im Jahr 2003 in die Ruhmeshalle des Rock’n’Roll aufgenommen worden. Als „Hall of Famer“, haben Sie einen absoluten Lieblings-Schlagzeuger?

Der beste aller Zeiten ist „Buddy“ Rich („Buddy Rich Big Band“), mein persönlicher Favorit ist aber Mitch Mitchell (Drummer von Jimi Hendrix – Anm.d.Red.), weil er einfach ein Feuer hatte. Als 16-Jähriger war ich einfach total fasziniert von seiner Musik, und das hat sich einfach bei mir eingebrannt – diese Songs von Jimi Hendrix. Mein Vater hat mir, als ich jünger war, immer „Buddy“ Rich vorgespielt. Er ist der Meister, aber Mitchell ist ohne Wenn und Aber meine „Mama“!