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Corona-AbsagenDüsseldorfs OB Thomas Geisel verkündet heftige Entscheidung

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Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel musste viele Fragen beantworten.

Düsseldorf  – Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel hat sich in einer Pressekonferenz zu Absagen von Veranstaltungen wegen des Coronavirus geäußert.

Nachdem sich bereits das Land NRW bereits geäußert hatte, war das Ergebnis keine Überraschung mehr.

In Düsseldorf werden ab sofort alle Großveranstaltungen abgesagt, die entsprechenden Sportevents werden als Geisterspiele ausgetragen.

Alles zum Thema Corona

Fortuna Düsseldorf gegen den SC Paderborn als Geisterspiel

Betroffen ist damit auch das Bundesligaspiel Fortuna Düsseldorf gegen den SC Paderborn, das am Freitagabend vor leeren Rängen stattfinden wird.

Wo liegt die Grenze? Bei NRW war die Definition, eine Großveranstaltung sei eine, bei der mehr als 1000 Leute anwesend sind. Geisel dazu: „1000 sind 1000 sind 1000.“

Große Auswirkungen für D.Live

Auch für D.Live haben die Entwicklungen massive Folgen. „Bei Konzertveranstaltungen bis Mittel April sind bei Absagen 300.000 bis 350.000 Menschen betroffen, die im Besitz von Karten sind“, teilte Boss Michael Brill mit.

Coronavirus: Düsseldorf hatte bei Absagen von Veranstaltungen zunächst gezögert

Absagen oder nicht absagen? Die Frage, ob Großveranstaltungen in Düsseldorf (wie von Gesundheitsminister Jens Spahn gefordert) ausfallen sollen, war am Montag, dem Tag eins nach der spektakulären Forderung, zunächst noch nicht beantwortet worden.

Für die meisten Großveranstaltungen liegt der Ball jetzt in der Hälfte der Stadt und damit bei OB Thomas Geisel, denn die Veranstaltungsorte für mehr als 1000 Teilnehmer gehören meist  städtischen Töchtern: Arena, Dome, Mitsubishi Electric Halle und Castello der  D.Live, ebenso Oper, Tonhalle und Schauspielhaus.

Geisel, der – wie gesagt – noch nicht abschließend entschieden hat, gab sich in einigen kurzen Statements (etwa gegenüber „Antenne Düsseldorf“) eher zurückhaltend, was das große Absagen betrifft.

Absagen wegen Corona: D.Live wartet noch

Um 15.30 Uhr am Montagnachmittag gab es ein das lange erwartete Statement des Geschäftsführers Michael Brill dazu. Wir veröffentlichen es im Wortlaut:

„Wir als Betreiber von Veranstaltungsstätten beobachten die aktuelle Lage sehr genau und tauschen uns in regelmäßigen Abständen mit den zuständigen Gesundheitsbehörden, den Kollegen aus den umliegenden NRW-Veranstaltungsstätten sowie unseren Veranstaltern und Kunden aus. Auch haben wir D.LIVE-intern mit allen Entscheidungsträgern eine Taskforce gebildet, in der auf kurzem Weg der Austausch zur aktuellen Situation stattfindet“, so sagt Brill.

Und er führt weiter aus: „Nach derzeitigem Stand (15 Uhr) liegt uns keine behördliche Anweisung vor, den Veranstaltungsbetreib einzuschränken oder einzustellen. Wir erwarten im Laufe des frühen Abends weitere Informationen seitens der Verwaltung und Politik. Solange eine behördliche Anweisung nicht vorliegt, ist es nicht im Ermessen des Hallenbetreibers, eine Veranstaltung abzusagen. Diese Entscheidung liegt beim Veranstalter. Wir als D.LIVE stehen unseren Veranstalterkunden in jeder Situation zur Seite – bei Durchführung oder auch bei einer möglichen Absage/ Verschiebung eines Events – und erarbeiten gemeinsame Lösungen.“

Drohende Absagen: Sicherheitsmaßnahmen für Arena, Dome & Co.

Zu den Sicherheitsmaßnahmen, die man ergriffen habe, erläutert der D.Live-Chef: „Den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts folgend haben wir in unseren Veranstaltungsstätten bereits in der vergangenen Woche folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Die Frequenz der regelmäßigen Reinigung von Oberflächen, vor allem im Bereich der Sanitäranlagen, wird während Veranstaltungszeiten sowie zu Auf- und Abbauzeiten erhöht.
  • Für stark frequentierte Bereiche wie Eingänge, Türgriffe, Aufzugknöpfe etc. werden vorsorglich die Reinigungsmaßnahmen intensiviert.
  • Die Spielstätten wurden mit zusätzlichen Desinfektionsmittelspendern ausgestattet.
  • Zudem informieren wir unsere Besucher über Hinweis-Plakate und digitale Infoboards in den Publikumsbereichen der Veranstaltungsstätten über Empfehlungen zur richtigen Händehygiene sowie Husten- und Niesen-Etikette.
  • Sollten während Veranstaltungen Verdachtsfälle auftreten, sind in den Veranstaltungsstätten alle räumlichen und organisatorischen Vorkehrungen getroffen, um sofortige Isolationsmaßnahmen zu ergreifen.

Sollte ein Event durch den Veranstalter abgesagt werden, erfolgt die Abwicklung von gekauften Tickets über den Veranstalter und dieser regelt die Rückabwicklung gemäß seinen individuellen Geschäftsbedingungen, auf die wir keinen Einfluss haben.“

Drohende Absagen: Tonhallen-Intendant findet Spahn-Forderung „unqualifiziert“

Wie geht Düsseldorf mit der Forderung von Gesundheitsminster Jens Spahn vom Sonntag um, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen. Dazu gab es bis zum Montagnachmittag noch keine Antworten - weder von der Stadt, noch von Veranstaltungstochter D.Live.

Immerhin: Einer meldete sich schon mal zu Wort, und zwar auf seiner eigenen Facebook-Seite - Tonhallen-Intendant Michael Becker.

Der schreibt dort: „Ich drücke mich nicht davor, verärgerte Besucherinnen und Besucher nach Hause zu schicken, wenn es sein muss. Aber eine pauschale Reduzierung auf 1000 Besucher wirkt unqualifiziert. Die Art der Veranstaltung ist doch viel entscheidender als die Besucherzahl. (...) Und 999 Menschen kommen sich in der Tonhalle an den entscheidenden Stellen genauso nahe wie 1900.“

Absagen wegen Corona: Krisenstimmung in Düsseldorfer Hotels

  • Hans-Günther Oepen, Direktor des Hotels „Stage 47“ an der Graf-Adolf-Straße (27 Zimmer), über die aktuelle Situation: „Totalschaden. Das ist, als würde man mit einem Auto gegen die Wand fahren. Unsere Einbußen liegen bei fast 100 Prozent. Und nachdem Herr Spahn Reisen nach NRW kritisch sieht und alle Veranstaltungen  über 1000 Leute absagen lässt, ringen wir nach Luft.“
  • Zimmer werden wegen abgesagter  und verschobener Messen storniert. „Wir können nicht alle kostenlos stornieren. Wir kommen den Gästen mit 60, 70 Prozent entgegen. Die Pacht läuft weiter, die Personalkosten auch. Die Mitarbeiter muss ich, wenn es so weiter geht, entweder in den Urlaub oder in Kurzarbeit schicken.“
  • Eva Hermann, Direktorin des Boutiquehotels „The Fritz“ (Adersstraße): „Allein durch die Absage der Messen haben wir 30 Prozent Einbußen.“ Die Stornierungsfrist in dem Hotel gilt bis 18 Uhr am Anreisetag. „Die Buchungen über die Messe konnten wir kostenfrei verschieben.“
  • Nur bei den Gästen der aufs nächste Jahr verschobenen ProWein  sei das nicht möglich gewesen. Am Dienstag hat der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) zu einem Treffen geladen. „Da überlegen wir, wie wir den Gästen entgegen kommen können. Zum einen brauchen wir alle die Umsätze, zum anderen aber möchten wir nicht, dass alle 90 Prozent Stornokosten bezahlen.“
  • Insgesamt hat Covid-19 die Branche heftig erwischt. Laut Dehoga liegen die Umsatzeinbußen in NRW bei 82 Prozent. Nach EXPRESS-Informationen liegt diese Zahl in der Messestadt  Düsseldorf sogar weit über 80 Prozent! Seit Februar liegt der Umsatzverlust bei 955 Betrieben im ganzen Bundesland bei 62 Millionen Euro. Die Einbrüche bei Neubuchungen in Hotels liegt bei 40 Prozent.

Eine weitere bange Frage stellt sich den Hoteliers, Gastronomen  und den Unternehmen in der Stadt: Wird die „drupa“ stattfinden, die nur alle vier Jahre ausgerichtet wird, elf Tage dauert  und ein großer Wirtschaftsfaktor für Düsseldorf ist? Sie soll im Juni stattfinden, mit 1800 Ausstellern aus 50 Nationen.

Absagen wegen Corona: So würde sich die Forderung von Gesundheitsminster Spahn auswirken

Die Forderung des Bundesgesundheitsministers schlug am Sonntagnachmittag ein wie eine Bombe: Alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern sollten abgesagt werden.

Vor Ort in Düsseldorf würde das zahllose Termine betreffen. Der EXPRESS stellt die wichtigsten Veranstaltungen zusammen, die in den nächsten Wochen betroffen wären.

Veranstaltungsorte mit einer Kapazität von mehr als 1000 Zuschauern gibt es reichlich in der Stadt.

Düsseldorfer Veranstaltungen: Welche Absagen drohen in der Merkur Spiel-Arena?

Natürlich würden Absagen oder Geisterspiele ohne Zuschauer vor allem die Fortuna betreffen. Aber in der Arena trägt zurzeit auch der KFC Uerdingen seine Heimspiele – in den nächsten Wochen gegen den SV Meppen (17. März), gegen 1860 München (28. März), gegen den MSV Duisburg (14. April) und gegen die Würzburger Kickers (25. April). Konzerte stehen in der Arena bis Ende April nicht an.

Düsseldorfer Veranstaltungen: Welche Absagen drohen bei der Messe Düsseldorf?

Die großen Messen, die für die nächsten Wochen geplant waren, sind alle verschoben worden: Die Wire und Tube auf den 7. bis 11. Dezember, die Beauty und Top Hair auf den 18. bis 20 September, die ProWein sogar auf den 21. bis 23. März 2021. Auch die Energy Storage Europe wird verschoben. Im März und April stehen als Messeveranstaltungen noch an: Flotte! Der Branchentreff (18./19. März), SportsInnovation (25./26. März – in der Arena) und Bio West (19. April). Ob deren Besucher-Kapazität so groß ist, dass auch sie ausfallen oder verschoben werden müssen, ist noch unklar.

Düsseldorfer Veranstaltungen: Welche Absagen drohen im ISS Dome?

Der Rather Dome ist natürlich vor allem der Austragungsort der Spiele der DEG. Die starten am 20. März gegen die Berliner Eisbären in die DEL-Viertelfinals. Die weiteren Spieltage gehen bis zum 1. April. Hier drohen ganz offensichtliche Geisterspiele.

Hier lesen Sie mehr: Alle Details zu Corona-Infektionen in und um Düsseldorf

Außerdem müssten im Dome abgesagt werden: Das Live-Konzert- und Naturfilm-Spektakel Unser Blauer Planet 2 am 19. März, das Konzert des kasachischen Sängers Dimash Qudaibergen am 21. März, die ausverkaufte Show Die drei ??? am 28. März und Konzert Santiano MTV Unplugged am 4. April.

Düsseldorfer Veranstaltungen: Welche Absagen drohen in der Mitsubishi Electric Halle?

In der Mitsubishi Electric Halle stehen im März/April an:

  • Carolin Kebekus: Pussy Nation (14. März),
  • Bi-2 - Pop Konzert (15. März),
  • Papa Roach & Hollywood Undead (16. März),
  • Sinatra & Friends (17. März),
  • Swetlana Loboda (26. März),
  • Max Giesinger (27. März),
  • Bülent Ceylan (28. März),
  • Lord of the Dance (1. April),
  • SDP (3. April),
  • German MMA Championship (18. April),
  • Beat it! (19. April),
  • Within Temptation and Evenscence (20. April),
  • Die Teddy Show (24. und 25. April),
  • Mero (25. April) und
  • Gregorian (27. April).

Ihnen allen droht die Absage.

Düsseldorfer Veranstaltungen: Welche Absagen drohen im Castello?

Das Reisholzer Castello käme einigermaßen ungeschoren davon: Hier steht im März/April nur Futsal (Fortuna gegen den UFC Münster) an – und dabei sind wohl mehr als 1000 Zuschauer nicht zu erwarten.

Düsseldorfer Veranstaltungen: Welche Absagen drohen in der Tonhalle?

Mit eine Zuschauer-Kapazität von 1800 wäre die Tonhalle auf jeden Fall betroffen – mit zahlreichen Veranstaltungen:

  • The Music auf Star Wars (10. März),
  • David Fray (13. März),
  • Johannes-Passion (14. März),
  • Anne Sophie Mutter (15. März),
  • HR-Sinfoniekonzert (16. März),
  • Max Raabe & Palast Orchester (12. März),
  • Bruckner 7 (20., 22. und 23. März)
  • Chiba Girls High School Orchestra (25. März),
  • Annett Louisan (27. März),
  • Philharmonische Gesellschaft Düsseldorf (28. März),
  • Zauber der Melodie (29. März),
  • Der Sträter in Perücke (29. März),
  • Mischa Maisky (30. März) und
  •  Lucas & Arthur Jussen (31. März).

Im April kommen weitere zehn Veranstaltungen in der Tonhalle dazu.

Düsseldorfer Veranstaltungen: Welche Absagen drohen im Schauspielhaus?

Das Große Haus des Schauspielhauses hat 1050 Zuschauerplätze. Hier sind im März/April insgesamt 48 Veranstaltungen geplant.

Düsseldorfer Veranstaltungen: Welche Absagen drohen in der Deutschen Oper am Rhein?

Das Opernhaus hat 1288 Zuschauerplätze. Hier stehen im März/April 36 Opern- und Ballett-Aufführungen auf dem Programm, darunter auch die elfte festliche Operngala für die deutsche Aids-Stiftung am 21. März.