Ratinger im Alter von 98 Jahren gestorbenSein Vater war unter Hitler Außenminister
Düsseldorf/Ratingen – Am 20. Mai 2019 ist in Ratingen der frühere SS-Hauptsturmführer Rudolf von Ribbentrop, 98-jähriger Sohn des früheren Hitler-Außenministers Joachim von Ribbentrop (16.10.1946) gestorben. Der damalige NSDAP-Politiker war nach dem Nürnberger Kriegsverbrecher-Tribunal hingerichtet worden.
Über seinen Vater schrieb Ribbentrop im Jahre 2008 ein in Österreich verlegtes Buch, das er im russischen Fernsehen vorstellte, dem er zuvor in Ratingen ein Interview gegeben hatte. Darin sprach er über sich, seinen Vater und dessen Politik.
Dabei freute sich der damals 84-Jährige in Moskau über ein respektvolles Ansehen, bedankte sich artig, was sofort ins Russische übersetzt wurde.
Das Buch über seinen Vater wurde in mehrere Sprachen übersetzt.
Nach der Hinrichtung seines Vaters hatte seine Mutter Anneliese von Ribbentrop, Witwe von Joachim Ribbentrop, versucht, ihren Sohn in der Sektkellerei Henkell unterzubringen, an der sie einen zehnprozentigen Anteil besaß.
Dies soll aber zunächst am Namen „Ribbentrop“ gescheitert sein, weil Banker befürchteten, dass der Name dem Geschäft schädigt. Man nahm gerichtliche Hilfe in Anspruch.
Die Familie Ribbentrop hatte mächtige Freunde, so auch in der Oetker-Familie, die das Bankhaus Lampe (Bielefeld, Düsseldorf) besaß. Ribbentrop wurde 1958 in die Bank berufen und war 1972 bis 1980 deren Direktor und Sprecher.
Aus der Politik hielt sich Ribbentrop heraus. Nur gelegentlich meldete er sich in Leserbriefen an Zeitungen und Magazine, forderte beispielsweise vehement den Rücktritt des damaligen Verteidigungsministers Karl Theodor zu Guttenberg wegen dessen Plagiats-Affäre.
Oder er beklagte sich öffentlich über die Unzuverlässigkeit der Post.
Ribbentrop lebte zurückgezogen auf einem Landsitz bei Ratingen, wurde im engsten Familienkreis beigesetzt..